Herpes-Epedemie bei Pferden
Pferdevirus in Fritzens gibt Rätsel auf
Am Schindlhof bei Familie Haim-Swarovski in Fritzens kämpfen seit ein paar Wochen Pferde, mit dem hochansteckenden Herpesvirus. Wie es zur Ansteckung kam, ist unklar.
FRITZENS. Alles begann im Februar 2021 bei einem großen internationalen Reitturnier in Valencia, Spanien. Dort steckten sich innerhalb kürzester Zeit mehrere Pferde mit dem Herpesvirus an. Ein paar Wochen später tauchte das Virus auch am Schindlhof in der Gemeinde Fritzens auf – rund 20 Tiere sind betroffen. Wie der Erreger dort hingelangt, bleibt für Betreiber Klaus Haim ein Rätsel. Keines seiner Pferde war im Ausland auf einem Turnier, noch sind neue Tiere in den Stall dazugekommen. Fast alle Pferde sind am Schindlhof geimpft, im Falle einer Infektion soll so ein milderer Krankheitsverlauf gewährleistet werden. Mittlerweile sind am Hof zwei Pferde an dem Virus verstorben, allerdings waren die Tiere schon etwas älter, wie Haim gegenüber den BEZIRKSBLÄTTERN betont: „Wir haben daraufhin die Pferde sofort isoliert. Die Situation ist für uns sehr belastend, denn die Nächte sind kurz." Eine Infektion mit dem EHV-1-Virus kann für Pferde tödlich enden, für Menschen ist es ungefährlich. Fieber sowie Atemwegsprobleme und neurologische Ausfallserscheinungen machen sich bei einer Infektion bemerkbar. Die Pferde sind sehr schwach und brauchen eine intensive Pflegebehandlung.
Maßnahmen zur Eindämmung
Laut Veterinärmediziner Josef Kössler sind Herpesviren überall vorzufinden. „Diese Viren tauchen immer wieder auf. Weil vor zwei Jahren kein Impfstoff in größeren Mengen verfügbar war, gab es daher größere Impflücken. Dass sich das Virus jetzt am Schindlhof bemerkbar macht, ist eher zufällig", so Kössler. Als Sofortmaßnahme wurde der Stall in vier Bereiche unterteilt. Das Personal arbeitet nur noch mit Schutzkleidung und Desinfektionsmittel. „Wir versuchen jetzt alles zu tun und hoffen, die Lage wieder in den Griff zu bekommen", so Haim.
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