Steffie frisiert am besten in Österreich

Foto: Charlie Schwarz
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Ganz egal, welchen Platz ich schaffen werde, es hat sich auf alle Fälle ausgezahlt, denn ich habe so viel gelernt“, erzählt Stefanie im Nachhinein von dem Augenblick, als der Wettbewerb begann. Dabei hatte die 19-jährigen Thaurerin nichts dem Zufall überlassen. „Immer, wenn ich Zeit hatte, arbeitete ich mit meinen Trainern Birgit und Wolfgang Lunzer.“ Das war dann zweimal die Woche über lange Zeit: Es galt Frisuren zu planen, Proportionen perfekt zu gestalten, das Styling hinzubekommen – und das alles äußerst sauber und in kürzester Zeit. „Das Training war sehr intensiv und es hat mir so viel gebracht“, freut sich das junge Talent, das heuer seine Lehre abschließt.

Nur mehr die Arbeit sehen

Nachdem sie im März auf Landesebene die Drittplatzierter war, folgte nun der Bundessieg. „Vor dem Wettbewerb war ich extrem nervös, aber ich habe das Glück, dass ich mich komplett fokussieren kann, dann sehe ich nur mehr die Arbeit“, beschreibt sie ihre Stunden vor der Jury. Nach 35 Minuten Make-up-Arbeit kam das Stecken einer Frisur innerhalb einer Stunde und schließlich noch der Herrenschnitt in vierzig Minuten.
„Die Wartezeit war furchtbar und nervenaufreibend“, sagt Angerer. Als dann die besten sechs auf die Bühne geholt wurden und das Tiroler Team dabei war und bis zum ersten Platz herunter gezählt wurde, ohne den eigenen Namen zu hören, waren Jubel und Freude grenzenlos.
„Tirol hat 2015 einen Lehrling im ersten Lehrjahr, einen Lehrling im zweiten Lehrjahr und drei Lehrlinge im dritten Lehrjahr entsendet“ verrät Innungsmeister Clemens Happ stolz. Insgesamt traten 41 Lehrlinge aus ganz Österreich in allen drei Lehrjahren in sieben unterschiedlichen Disziplinen an. „Diese Wettbewerbe sind eine gute Vorbereitung für Lehrlinge“, erläutert Happ. „Nach monatelangem Trainieren, viel Fleiß und Leidenschaft lockte heuer die Belohnung für Stefanie. „Diese jungen Talente werden die Branche prägen“, freut sich Steffies Chef.

Übers Gym zur Lehre

Dabei war der Weg für Stefanie nicht immer so klar. Sie besuchte die Oberstufe des BORG in Innsbruck. „Aber es fehlte mir etwas“, gesteht die junge Frau. Nach Schnuppertagen bei Friseur Team Happ stand dann die schwierige Entscheidung an. „Es war extrem schwer, aber es war die beste Entscheidung, ich bereue keinen Tag“, sagt Stefanie, um dann zu gestehen. „Ich war als Kind und Jugendliche riesig schüchtern, jetzt rede ich mit allen und spüre, wie viel ich gelernt habe.“ Auch in der Schule: „Wir haben die besten Lehrer, die mit ganzem Herzen dabei sind, uns gerne etwas zeigen und viel von uns verlangen.“
Das oft kritisierte Image des Berufes lässt Stefanie nicht gelten. „Was ich jetzt alles gelernt und gesehen habe, ist enorm und jetzt stehen mir so viele Wege offen: Lehren, Chefin sein, Trainerin und weiter lernen.“ In drei Wochen absolviert sie ihren Lehrabschluss, dann steht die Ausbildung zur Visagistin und Make-up-Artistin an. „Ich bin meinen Chefleuten so dankbar für alles, was sie mir möglich gemacht haben“, sagt sie und stürzt sich auf den nächsten Kopf, der von ihr verschönert werden will.

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