Truhe auf, Truhe zu

Foto: VB Ampass
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Spielleiterin Margit Mayr (Assistenz Heinz Baumgartner) führt vielleicht noch etwas zu behutsam das 6-köpfige Laienensemble durch den an sich turbulent konzipierten Dreiakter, der allerdings auch etwas mühsam konstruiert wirkt, zu dessen Rechtfertigung am ehesten die Erkenntnis Gültigkeit hat, dass Theater eben nicht wahres, sondern gedachtes Leben bedeutet.
Die Story, die zwischen Boulevard- und Heimatstück angesiedelt ist, will die bange Klemme eines Möbelrestaurators erzählen, der wegen eines vermeintlichen Liebesabenteuers (im Vollrausch) von einem Erpresser bedrängt wird. Eine zu veräußernde alte Truhe wird zum Versteck für wechselnde Personen aus dem eigenen Haushalt sowie dem von Gästen und ungebetenem Besuch. Forsche Sager, aber auch Anzüglichkeiten und Situationskomik provozieren lustvolles Lachen im Publikum, so z.B. „mein Gewissen ist rein“ …“eh klar, du benutzt’s ja auch nie“, oder: „deine Schwiegermutter ist doch ein Schatz“ .. „ja, man sollte ihn vergraben“ etc.
Heinrich Lechner mimt glaubwürdig den verzweifelten Handwerker; Uschi Prilmüller verkörpert auf Augenhöhe dessen grantige Gattin, Martin Dichtl nimmt man gerne den liebessüchtigen Antiquitätenhändler Lutz ab, Daniela Mayr macht eine gute Figur als Natascha und Kajetan Fuisz ist der fesche Strizzi Siggi. Marianne Moosdorfer als Schwiegermutter Gerda ist die markanteste komödiantische Figur in dieser Aufführung, im Stil an eine resolute Dame in einer populären amerikanischen Sitcom erinnernd, eloquent, schlagfertig, fesch und beweglich. Man kann davon ausgehen, dass nach dem Regiedebut von M. Mayr sich bei künftigen Stücken Spieldynamik & Sicherheit steigern werden und dem Publikum auch bei der heurigen Produktion einen spaßigen Abend versprechen.

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