Über die Haller Pfarrkirche nach vierjähriger Renovierung

Die sogenannte Fasser Madonna.  befindet sich der Johannesalter mit der Fassermadonna, eine Strahlenkranzmadonna auf der Mondsichel, die von der Zunft der Fassmacher gestiftet wurde.
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  • Die sogenannte Fasser Madonna. befindet sich der Johannesalter mit der Fassermadonna, eine Strahlenkranzmadonna auf der Mondsichel, die von der Zunft der Fassmacher gestiftet wurde.
  • hochgeladen von Adolf Sparber

Eine Sache in und an der Pfarrkirche von Hall hat mich schon immer gewundert. Der Patron der Haller Pfarre ist der hl. Nikolaus. Ein Bischof aus der heutigen Türkei, nämlich Myra. Ich konnte mir dies lange nicht erklären, bis ich eines schönen Tages, ganz nebenbei erfuhr dass der hl. Nikolaus unter anderem auch Der Patron der Seeleute und Schiffer war und ist.

In Hall kann man die Bedeutung des Inn gar nicht hoch genug erzählen. Hall war das Ende oder der Anfang der Schiffahrt. Schon wegen dem Brennholz das die Saline Hall Klafterweise verbrauchte. In der Saline waren gewaltige Sudpfannen unter denen Tag und Nacht Feuer brannte. In diesen Pfannen wurde die Salz Sole erhitzt, das Wasser verdampfte und das reine Salz blieb zurück. Dieses "Weiße Gold" der Stadt trug viel zu ihrem Reichtum bei, Und als die Münzstätte nach Hall aus Meran hierher versetzt wurde erlebte die Stadt einen gewaltigen Aufschwung. Diese Saline war am Platz von "Sparberegg" dem heutigen Kloster
der weisen Tauben am Stiftsplatz. Aber dies nur nebenbei.

Ich wollte ja über die Pfarrkirche berichten, die nach der 4 järigen Restauration heute wieder im alten Glanz erstrahlt. Besonders die Fresken von Adam Mölk, dem bekannten Barocknaler. Joseph Adam Ritter von Mölk (auch Mölck, Mölckh) ( 17. März 1718 in Wien-Rodaun; † 18. Februar 1794 ebenda) war ein österreichischer Fresken- und Tafelmaler. Der die Decke der Pfarrkirche in kürzester Zeit bemalte. Im Jahre 1281 wird zum ersten Mal ein Kirchlein zum hl. Nikolaus und hl. Ingenuin in Hall urkundlich erwähnt. Da aber das Gotteshaus für die aufstrebende Salzstadt zu klein wurde, wurde es im Jahre 1352 umgebaut und erweitert.

Ein besonderes Juwel der Kirche ist die sogenannte "Waldaufkapelle" mit seinen zahlreichen Reliquien. Waldauf war ein Berater des Kaisers Maximilian I und er war in den Niederlanden beim Kriegszug um das Erbe vom Maria von Burgund zurück zu erobern, der ersten Frau des Kaisers. Einst gerieten seine Schiffe in der Zuider See in Seenot, und gewaltige Wellen  drohten in stürmischer See. Ritter Waldauf gab ein Gelöbnis ab : "Wenn wir hier überleben werde ich in Hall einen "Heiltumsstuhl" errichten." Dieser Heiltumsstuhl ist nichts anderes als Schaukästen mit zahllosen Reliquien. die in den vielen folgenden Jahren durch Erdbeben und Brände schwer gelitten hatten. Heute sind nur noch Reste in der Waldaufkapelle erhalten.

Gegen Ende des 16. Jahrhunderts wurde die Kirche zum ersten Mal renoviert. Beim schweren Erdbeben am 17. Juli 1670 stürzte der Turm der Pfarrkirche ein, wurde aber bis 1676 im barocken Stil wieder aufgebaut. In der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts begann man mit der Barockisierung der gesamten Kirche. Bei einem Brand im Jahre 1875 wurde der Dachstuhl teilweise zerstört, das Dach und die auf dem Giebel der Westfassade stehende Figur des hl. Nikolaus mussten in Folge erneuert werden. Im 20. Jahrhundert wurden die Deckengemälde zweimal renoviert.
Heute ist die Pfarrkirche mit ihren zahlreichen Kunstwerken eine Attraktion für Haller, Tiroler und tausende Touristen aus vielen Ländern.

Adi Sparber

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