Interview mit Bgm. Christian Margreiter
Haller Bürgermeister startet motiviert ins neue Jahr

Motiviert und voller Tatendrang. Der Haller Bgm. Christian Margreiter im Interview über die nächsten Investitionen, wichtige Sanierungen und das kommende Haller Stadtfest. | Foto: Kendlbacher
  • Motiviert und voller Tatendrang. Der Haller Bgm. Christian Margreiter im Interview über die nächsten Investitionen, wichtige Sanierungen und das kommende Haller Stadtfest.
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Der Haller Bürgermeister Christian Margreiter spricht im Interview über anstehende Projekte, Herausforderungen und das bevorstehende Haller Stadtfest.

BezirksBlätter: Herr Margreiter, Sie sind seit knapp einem Jahr Bürgermeister, wie geht es Ihnen mit dieser Aufgabe?

Bgm. Margreiter: Eigentlich recht gut. Mich freut diese Aufgabe sehr, trotz der vielen Herausforderungen, mit denen man konfrontiert ist. Das fängt bei der Infrastruktur an und geht weiter bis hin zur Unterstützung in sozialer Hinsicht und natürlich mehr.

Wie funktioniert die Zusammenarbeit mit den anderen Fraktionen?
Ich glaube, dass die Zusammenarbeit sehr gut funktioniert. Das drückt sich unter anderem damit aus, dass wir die meisten Abstimmungen einstimmig zusammenbringen.

Das neue Budget wurde festgelegt. Für welche Projekte hat man dieses Jahr Mittel bereitgestellt?
Es geht hier wirklich um die großen Themen. Die Sanierung der Infrastruktur, insbesondere die Sanierung der Schule Schönegg wie auch die des Freischwimmbades. Hier müssen wir sehr viel Geld in die Hand nehmen. Aber auch die fehlenden Kinderbetreuungsplätze in Hall West (Weihrauchgründe), wo wir gerade eine Kinderbetreuungseinrichtung planen und umsetzen werden.

Letztes Jahr fanden die Ortsteilversammlungen statt. Wie würden Sie rückblickend diese Veranstaltungen bewerten und welche Themen und Probleme wurden dort geäußert?

Die Ortsteilversammlungen haben mir sehr gut gefallen. Wesentlich waren die Verkehrsthemen. Hauptsächlich ging es viel um die Verkehrsberuhigung. Es wurden vielfach 30er-Zonen gefordert, wo wir versuchen, dort, wo es möglich ist, dem nachzukommen. Auch Öffis waren ein Thema. Da ging es vor allem darum, dass Fahrzeiten von Schulbussen angepasst werden sollten. In Zusammenarbeit mit dem VVT wurde das geklärt und wir sind bemüht, etwaige Bürgerwünsche bestmöglich zu erfüllen. Ein Thema war auch die Ausbildung von Gehsteigen sowie die Beleuchtung eines Zebrastreifens am Unteren Stadtplatz.

Wie werden Sie bei diesen Themen vorgehen?

Wir haben versucht, alle Themen und Probleme der Bevölkerung aufzunehmen. Es wurden Listen mit den Beanstandungen erstellt und diese Listen werden gerade abgearbeitet. Einiges konnte bereits umgesetzt werden.

Thema Sparen. Wo spart die Stadt Hall derzeit ein?
Wir haben die Beleuchtung unserer Türme bereits zeitlich eingeschränkt. Das Wahrzeichen von Hall leuchtet nun um ca. zwei Stunden weniger als zuvor. Im nächsten Schritt wollen wir die öffentliche Straßenbeleuchtung, aber auch die Innenräume mit LED-Lampen modernisieren. Das ist etwas, was wir offensive angehen möchten. Insbesondere wollen wir Photovoltaikanlagen auf öffentlichen Gebäuden forcieren. Geplant ist auf dem Dach der Dr. Posch Schule sowie bei der Schule in Schönegg, Solaranlagen am Dach zu montieren. Mit diesen Maßnahmen versuchen wir dementsprechend Ressourcen einzusparen. Dies soll noch in diesem Jahr umgesetzt werden.

Die Stadt Hall hat sich auch E-Autos zum Mieten angeschafft. Wie gut werden diese Fahrzeuge von den Menschen angenommen?
Die Fahrzeuge werden sehr gut angenommen. Meines Wissens haben wir von allen Gemeinden die größte Auslastung. Die Überlegung ein zweites E-Auto anzuschaffen steht schon im Raum.

Inwieweit werden vonseiten der Stadt Schritte unternommen, um eine Verbesserung bei stark frequentierten Verkehrsknotenpunkten herbeizuführen?
Das Hauptproblem, das wir haben, sind die Landesstraßen. Das ist die Bruckergasse hinunter als auch am Unteren Stadtplatz. Es gibt, was den Unteren Stadtplatz anbelangt, schon theoretische Überlegungen, dass man hier eine Untertunnelung andenkt. Dazu gab es schon Gespräche zwischen dem Landesbaudirektor und mir. Wie auch immer, das ist sicherlich ein längerfristiges Projekt. Deshalb sind wir ebenso am Überlegen, ob mittels intelligenter Ampelsteuerung eine entsprechende Entlastung funktionieren kann. Es wäre natürlich wünschenswert, wenn es die Umfahrung von Hall geben würde, was damals an der Milser Bevölkerung gescheitert ist. Ich habe mir überlegt, ob man hier nicht nochmals einen Anlauf in die Richtung machen soll, um vielleicht auf eine gute Umfahrungslösung zu kommen. Man könnte das ganze auch im Gemeindegebiet von Hall realisieren, allerdings hat man hier Konflikte mit der Brücke, die man bauen müsste, die über das Naherholungsgebiet Gugger Insel führen würde. Das sind Diskussionen und Abwägungen, die man hier führen müsste. Es wäre zwar optimal, doch dieser Wunsch, gleicht eher auch dem Wunsch an das Christkind. Daher kann ich auch nur an die Bevölkerung appellieren, dass man auf dem Weg nach Innsbruck so gut es geht auf das Auto verzichtet.

Beim Thema Radverkehr gibt es gibt noch immer Lücken bei den Radwegen, speziell in Richtung Thaur. Inwieweit ist man hier auf der Suche nach einer Lösung?
Diese Lösung ist soviel ich weiß gefunden worden. Es hat entsprechende Vereinbarungen gegeben, damit diese Radwege endlich durchgezogen werden und in Richtung Rum weitergeführt werden können.


Inwieweit gibt es Neuigkeiten bezüglich der Bushaltestellenverlegung beim Krankenhaus?

Das ist derzeit auf der längeren Bank, weil wir im Hinblick auf die Verlegung ein statisches Problem aufgrund der Tiefgarage haben. Es gibt mittlerweile auch die Überlegung, dass man die Haltestelle dort lässt, wo sie ist und die Parkmöglichkeit nach Westen verschiebt. Es ist sicher so, dass es eine erhöhte Nachfrage nach Parkplätzen von Kunden der Firma Ruetz gibt und es nicht einfach ist, die Kunden dazu zu bringen in die Tiefgarage zu fahren. Die Alternative dazu ist eine polizeiliche Überwachung. Ich denke, dass es noch in diesem Jahr zu einer Lösung kommt.

Viele Schulgebäude brauchen dringend eine Sanierung. Welche Gebäude haben Priorität?
Die Schule in Schönegg gehen wir als Erstes an. Ich hoffe, dass wir spätestens im Herbst ausschreiben können und dann mit Ende des ersten Semesters 2024 die Bauarbeiten beginnen können. Die Polytechnische Schule bräuchte eine Sanierung der Werkstätten. Auch hier sind wir bemüht, eine gute Lösung zu finden. Die Schule am Stiftsplatz wäre dann mit einer Sanierung als Nächstes an der Reihe.

Was passiert mit der leerstehenden Schule am Rosenhof?
Die Schule wird noch in diesem Jahr abgerissen. Wir sind derzeit dabei, diesen Abriss vorzubereiten. Gleichzeitig wurden im Baumamt Überlegungen angestellt, wie dieser Platz aussehen könnte. Entwürfe dazu gibt es noch keine.


Wie kommen die neuen Beschränkungen (Fußgängerzone) in der Haller Altstadt bei der Bevölkerung an?
Überwiegend ist es positiv. Ich höre von der Haller Kaufmannschaft nur wenig Kritik und Beschwerden. Wir haben versucht den Verkaufsleuten, die von der Verkehrsberuhigung betroffen sind, durch entsprechende Ausnahmegenehmigungen es weiter zu ermöglichen, ganztägig ihre Betriebe zu beliefern. Das hauptsächliche Problem war immer der Parkplatzsuchende Verkehr. Als Agenda für das heurige Jahr wollen wir auch die Parkplatzsituation am Oberern Stadtplatz bereinigen. Das ist jetzt Thema der zuständigen Ausschüsse.

Die Sportstätten sind sanierungsbedürftig. Was passiert mit den Anlagen in der Haller Lend und in Schönegg?
Unsere Sportanlagen sind insgesamt in einem beklagenswerten Zustand. Das heißt, speziell in Schönegg ist der Kunstrasen kaputt, den müsste man neu machen. Aber auch in der Unteren Lend ist die Tartanbahn kaputt und kann nicht mehr verwendet werden. Was diese Sportanlagen anbelangt, soll vorher ein Gesamtkonzept erstellt werden, bevor man hier hohe Summen in die Hand nimmt. Es gibt auch die Überlegung, die Sportstätten im Bereich des Schwimmbades zu konzentrieren. Das sind aber Sachen, die längere Planung benötigen. Wenn wir keine andere Lösung finden, müssen die Sportanlage Schönegg sowie die Lend spätestens im Jahr 2024 saniert werden.

Das Freischwimmbad wird heuer saniert: Werden sich die Regionsgemeinden bei der Finanzierung beteiligen?
Es gab Vorgespräche mit den BürgermeisterInnen und da bin ich auf großes Verständnis gestoßen. Ich glaube, dass man da einen dementsprechenden Schlüssel finden wird.

Wie steht es um die Pläne eines 50-Meter-Becken?
Im Hinblick auf dieses Vorhaben bin ich mit dem LHStv. Georg Dornauer in Absprache. Was Hall dazu leisten könnte, wäre, den Grund zur Verfügung zu stellen. Man könnte hier klassische Synergien wie Wasseraufbereitungsanlagen, Gastronomie und Parkplätze anbieten. Was wir nicht übernehmen können, wäre der Betrieb einer solchen Anlage. Das habe ich klargestellt.

Die Stadt feiert heuer ihr 750-Jahr-Jubiläum und wird ein Stadtfest veranstalten. Wie schaut hier die Umsetzung aus?

Das Stadtfest ist schon in konkreter Planung. Es wird voraussichtlich am 27. Mai „Hall tafelt" stattfinden, wo die Bundesstraße gesperrt und fein getafelt wird. Am 4. September soll das eigentliche Stadtfest unter dem Namen „Hall tanzt" stattfinden. Ich hoffe, dass auch das Wetter dementsprechend mitspielen wird.

Danke für das Gespräch!

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