Telferin vor Einzug ins Parlament

TELFS. Eine Telferin hat es ganz nach vorne geschafft: Aygül Berivan Aslan nimmt auf der Grünen NR-Landesliste Platz 2 hinter Georg Willi ein. Menschlickeit ist ihr Antrieb, wie sie im BB-Interview erzählt:

Frau Aslan, warum bei den Grünen und dann so weit vorne?
Die Grünen sind nicht korruptionsgeschüttelt. Mir gefällt die Meinungsvielfalt, die Demokratie wird gelebt, das schafft Platz für neue Denkweisen. Georg und ich sind in jeder Hinsicht unterschiedlich, so ergänzen wir uns an der Spitze – ein guter Mix.

Sie entstammen einer Kurdenfamilie, sind Juristin und Referentin für Migrationsfragen. Ist Integration ihr Thema?
Ich möchte nicht auf Integrationsfragen reduziert werden. Ich fühle mich voll integriert und sehe meine Kompetenzen auch in vielen Bereichen. Ich stehe für den Schutz der Natur, für die Gleichstellung der Menschen egal welcher Kultur, Gleichberechtigung von Mann und Frau. Ich bin für saubere Politik, Lebensqualität, Menschlichkeit in der Politik.

Was ist bei uns unmenschlich?
Frauen sind immer noch nicht gleichgestellt mit Männern, sie verdienen weniger. Die Armut wird weiblich! Asylverfahren dauern zu lange und sie dürfen nicht arbeiten, das alles ist unmenschlich.

Von Asylwerbern kriegen sie keine Stimmen, Anhänger haben sie auch kaum ...
Der Integrationskonflikt ist ein Resourcenkonflikt, das beschäftigt jeden: Leute haben Angst, dass ihnen der Job weggenommen wird. Es muss klar werden, dass dem nicht so ist.

Was ist ihr Ziel?
Es geht um das 2. Grundmandat, meine Stelle ist ein Kampfmandat. In Telfs sollen die Grünen die FPÖ überholen, das wünsche ich mir. Die Chance, in den Nationalrat zu kommen, ist sehr reell.

Die Wahlbeteiligung ist da auch ein wichtiger Faktor ...
Es gibt Länder, da wird für das Wahlrecht gekämpft. Die Bürger müssen sich dessen bewusst sein. Es gilt, das Schicksal nicht anderen zu überlassen und selber wählen zu gehen.