Grünes Licht für 10 x "Ötztaler" in 10 Tagen

Hier muss Wolfgang Mader auch zehnmal rauf: Das Timmelsjoch ist aber nur eines von vielen Kriterien! | Foto: privat
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Der Ötztal-Marathon ist eine Herausforderung für jeden Radsportler. Zweimal Ötztal-Marathon nonstop ist ein Job für Extremsportler, der an die Grenzen geht. Aber zehnmal Ötztal-Marathon an zehn aufeinander folgenden Tagen – das ist ein Fall für den Extrem-Langstreckenspezialisten Wolfgang Mader, der einmal mehr alle Grenzen sprengt! Der Countdown für dieses Abenteuer läuft bereits: Vom 22. bis 31. August wird Mader die Tage auf der – durch den Felssturz auf der Kühtaier Landesstraße mit einer Umfahrung versehenen und daher zusätzlich verlängerten – Ötztal-Marathon-Route verbringen. Genächtigt wird in Sölden, ehe es jeden Tag ab 7 Uhr wieder on Tour geht.
Alle weiteren Fakten gibt es in der Fact-Box am Ende des Artikels.

Alle Ampeln auf Grün

"Nach erfolgtem Lungen- und Sauerstoffsättigungstest in der Hypoxiekammer der Uni Innsbruck auf einer simulierten Höhe von 4.250 Meter aufgrund der gesundheitsbedingten Aufgabe des Race across the Alps nach 470 Kilometern und 11.000 Höhenmetern Ende Mai sowie mehr als 2.500 Kilometer und 25.000 Höhenmetern in den vergangenen Wochen stehen alle Ampeln für den Rekordversuch auf Grün", erklärt Wolfgang Mader. Die Umfahrungsstrecke über den Haiminger Sattel ist rund zwölf Kilometer (280 hm), weshalb mit einer rund 45 bis 60 Minuten längeren Fahrzeit pro Runde zu rechnen ist. "Nachdem die Regenerationszeit in der Nacht damit um diese knappe Stunde kürzer ist, wird die Belastung um einiges größer", weiß der Radsportler, auf dessen Karriereliste neben rund 70 absolvierten Radrennen Extremaufgaben wie das "Race across America" oder die "Crocodile Trophy" in Australien bereits abgehakt sind.

Kein "roter Bereich"

Basierend auf den reichen Erfahrungsschatz ist für Mader eines wichtig: "Man darf nie in den roten Bereich kommen – das bedeutet, sehr diszipliniert zu fahren. Wenn die Oberschenkel übersäuern, muss das Tempo reduziert werden. Den Tacho sollte man deshalb gar nicht erst mitnehmen." Es gelte weiters, nicht "auszufrieren", so Mader weiter, der aber wie bereits erwähnt Erfahrungswerte hat. So z.B. aus elf durchgefahrenen Tagen beim RAAM, davon zweieinhalb Tage in den Rocky Mountains bei Colorado! Außerdem steht auch bereits ein Weltrekord zu Buche: 25.346 Höhenmeter in 48 Stunden – diese Marke war ein gutes Jahr lang gültig, ehe sie verbessert wurde.

Keine Schummelei

Die Glaubwürdigkeit des Extremabenteuers ist für Mader extrem wichtig. Deshalb geht auch ein GPS-Livetracker mit auf die Reise. Mit diesem Hightechgerät wird jeder Meter sekundenaktuell ebenso aufgezeichnet wie die Durchschnittsgeschwindigkeit, die zurückgelegten Kilometer u.v.a.m.

Teamwork

Daran, dass ein perfekt arbeitendes Betreuerteam ein wesentlicher Baustein für den Erfolg ist, besteht kein Zweifel. Die Mannschaft wird den Extremradler mit einem zur Verfügung gestellten Citroen Berlingo während der zehn Tage begleiten. Dass Mahlzeiten am Rad während der Fahrt eingenommen werden müssen, ist laut Mader ebenso ein "um und auf" des Vorhabens wie die optimale Kalorienzufuhr während der Ruhezeit. Auf der "No go"-Liste steht ganz oben ein Punkt: "Geheizte Zimmer während der Fahrt"! Wolfgang Mader: "Wenn ich während der Fahrt zum Umziehen und trocknen kurz in ein Gasthaus springe – geplant sind Dorfstadl im Kühtai und Jaufenhaus – dann darf das kein geheiztes Zimmer sein. Nachdem ich mich dort nur fünf bis zehn Minuten aufhalte, bekäme der Körper einen zu stärken kalt-warm-kalt-Schock und das würde enorm viel Energie kosten. Ich würde danach noch mehr frieren als vorher." Ein weiterer Grundsatz der Mader'schen Prioritätenliste: "Muskelpflege geht vor Körperpflege"!

Extremtraining

Wer extreme Leistung bringen will, muss auch extrem trainieren! Eine Weisheit, die für den Athleten Programm ist. Die Strecken von Innsbruck nach Monte Carlo, Budapest, Florenz, Paris, Mailand oder Dresden wurden bereits per Rad absolviert. Das der 20. Geburtstag der Tochter in Venedig gefeiert wurde und die Anfahrt mit dem Bike erfolgte, scheint demzufolge logisch.

"Help for Kids"

Das gesamt Projekt steht auch im Zeichen eines guten Zwecks, so Wolfgang Mader: "Der gesamte Erlös – u.a. von symbolisch verkauften Runden – geht an das Kinderhilfswerk 'Help for Kids', das heuer das 10-jährige Bestandsjubiläum feiert. Derzeit sind bereits über 10.000 Euro im Spendentopf!"

Daten und Fakten

Datum: 22. bis 31.8.2014
Fahrtstrecke: Originalstrecke Ötztal-Radmarathon bzw. Umfahrung über Haiminger Sattel)
Distanz: 2.280 km auf Originalstrecke; 2.400 km inkl. Umfahrung
Höhenmeter: 52.000 auf Originalstrecke; 54.800 inkl. Umfahrung (30 x über 2.000 m Seehöhe in Kühtai, am Jaufenpass und am Timmelsjoch)
Geplante Fahrzeit: Elf Stunden bzw. zwölf Stunden pro Runde; 110 bis 120 Stunden in zehn Tagen
Tägliche Abfahrtszeit: 7 Uhr
Abfahrtsort: Gästehaus Lorenzi bzw. "Sport4you" in Sölden
Kalorienbedarf: ca. 7.000 kcal pro Runde; gesamt ca. 70.000 kcal
Flüssigkeitsbedarf: ca. acht bis zehn Liter pro Runde je nach Temperatur; ca. 80 bis 100 Liter gesamt
Live-Tracking und Internet-Ticker: ‎http://race.xloc.at (weiter unter "Live Ticker 10-fach Ötzi"
Rad: Specialized S-Works Roubaix

Hier muss Wolfgang Mader auch zehnmal rauf: Das Timmelsjoch ist aber nur eines von vielen Kriterien! | Foto: privat
Wolfgang Mader startet sein nächstes Abenteuer auf dem Rad! | Foto: privat
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