Lehre
Auch AHS-MaturantInnen sollen für die Lehre gewonnen werden

<f>Der Fokus liegt darauf,</f> die Lehre künftig auch AHS-MaturantInnen schmackhafter zu machen.  | Foto: Foto: Fotolia/Pinkselstock/#208738508
  • <f>Der Fokus liegt darauf,</f> die Lehre künftig auch AHS-MaturantInnen schmackhafter zu machen.
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TIROL. Die boomende Wirtschaft in Tirol hat auch seine Schattenseiten: Fachkräfte werden in den verschiedensten Sparten dringend gesucht. Hand in Hand geht die Problematik mit Lehrlingen, die in Tirols Betrieben ausgebildet werden. Es gibt zu wenige.

"Kein Grund zu jammern"

Das wissen auch die Verantwortlichen in der Tiroler Wirtschaftskammer. Helmut Wittmer ist Leiter des Lehrvertragsservices und meint: "In Tirol sind wir relativ gut aufgestellt. Es gibt mehr Lehrlinge als in anderen Bundesländern, jammern darf man daher nicht. Trotzdem gibt es noch viele Baustellen, die bewältigt werden müssen." "Einen Schwerpunkt setzen wir auf AHS-MaturantInnen. Diese müssen wir in Zukunft vermehrt abholen", erklärt der Leiter der Bildungsabteilung, Hannes Huber. Um AHS-SchülerInnen die Lehre schmackhafter zu machen, muss eigentlich nur das Image poliert werden, denn die Vorteile der Lehre liegen auf der Hand, wie die Experten meinen. Besonders Lehre mit Matura würde für die jungen Menschen alle Tore für die Zukunft öffnen. Lebenslanges lernen ist das Stichwort. Wittmer sagt: "Mit einer Lehre hat man nicht nur ein Handwerk gelernt, bekommt Praxis in einem Betrieb, sondern fängt schon früh an, Geld zu verdienen." Dass das ein Vorteil ist, bestätigt auch ein Lehrling, der in einem Möbelgeschäft als Einzelkaufmann ausgebildet wird. Er ist 18 Jahre alt und hat die Schule abgebrochen. Zu viel Theorie und zu wenig Praxis sei der Grund für ihn gewesen. "Außerdem verdiene ich so mein eigenes Geld jetzt schon."

"Keine Sackgasse"

Auch die Zahlen zeigen, dass immer mehr AHS-SchülerInnen die Möglichkeit zur Lehrausbildung nutzen. Wittmer: "Vor 11 Jahren hatten wir 20 AHS-MaturantInnen in der Lehre, heute sind es über 200." Weitere Maßnahmen wollen die Fachpersonen in der Berufsorientierung setzen. "Da müssen wir frühzeitig ansetzen, besonders in den Gymnasien", so Wittmer. Oft sei es nämlich der Fall, dass Jugendliche aus einer Gruppendynamik heraus zwangsläufig mit ihren MitschülerInnen mitgehen, obwohl ihnen eine praktische Ausbildung besser liegen würde. "Wir stecken mitten in der Entwicklung und sind auf einem guten Weg", sagt Huber und fügt hinzu: "Es ist keine Sackgasse, in die berufspraktische Ausbildung zu gehen."

Zur Sache

Die meisten Lehrlinge befinden sich in Tirol im Einzelhandel: 1.400 (13 Prozent aller Lehrlinge). Den größten Bedarf an Lehrlingen hat die Tourismus-Branche. Auch wenn hier schon 1.200 in Ausbildung sind, reicht es für Tirol noch immer nicht.

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