Kritik der Opposition
Bernhard Tilg wird neuer Vizedirektor an der UMIT Hall

UMIT TIROL Rektorin Sandra Ückert freut sich, dass Bernhard Tilg das UMIT TIROL Team ab sofort verstärkt.  | Foto: UMIT TIROL/Niederklapfer
  • UMIT TIROL Rektorin Sandra Ückert freut sich, dass Bernhard Tilg das UMIT TIROL Team ab sofort verstärkt.
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Die Generalversammlung der UMIT TIROL hat vergangene Woche den ehemaligen Gesundheitslandesrat Bernhard Tilg zum Vizerektor für Forschung und strategische Entwicklung der Tiroler Privatuniversität UMIT TIROL bestellt.

HALL. Personalwechsel an der UMIT TIROL: Der ehemalige Tiroler Gesundheitslandesrat Bernhard Tilg trat im Vorjahr von seinem Amt zurück, nun führt er an der Universität UMIT TIROL seinen beruflichen Werdegang weiter. Die Generalversammlung der UMIT TIROL GmbH hat vergangene Woche Tilg zum Vizerektor für Forschung und strategische Entwicklung bestellt.

„Ich freue mich sehr, dass die Generalversammlung der UMIT TIROL GmbH meinem Vorschlag gefolgt ist und dass Univ.-Prof. DI Dr. Bernhard Tilg das Rektorat der UMIT TIROL als Vizerektor für Forschung und strategische Entwicklung verstärken wird“,

so Rektorin Sandra Ückert.

Neue Aufgaben

Auch der ehemalige Politiker Tilg blickt optimistisch in seine berufliche Zukunft und freut sich auf die zukünftigen Aufgaben und Herausforderungen. „Die UMIT TIROL ist eine forschungsstarke Universität, deren Wissenschaftler derzeit an einer Vielzahl von regionalen, nationalen und internationalen Forschungsprojekten arbeiten. Gemeinsam mit Rektorin Prof. Dr. Sandra Ückert und den Wissenschaftlern an der UMIT TIROL werden wir in Zukunft die Bereiche Forschung, Innovation und Wissenstransfer qualitätsvoll und im Sinne des Standortes Tirol weiterentwickeln“, so Tilg.

Kritik der Opposition

„Mit diesem Postenschacher hat die ÖVP das Ausmaß ihrer seit Jahren offensichtlichen Unverschämtheit auf eine neue Stufe gehoben. Die Umfragewerte sind im Keller, die Partei ist schwer angeschlagen, das Vertrauen der Bevölkerung ist schon lange abhandengekommen, da kann man ruhigen Gewissens auch noch die letzten Schäfchen ins Trockene bringen. Tilg ist nicht der erste Landesrat oder hochrangige ÖVP-Parteifunktionär, der mit einem Posten versorgt wird. Vom Landesratsbüro in eine Führungsposition ist auch im Büro Tilg nichts neues. Jahrelang sind die Büroleiter von Bernhard Tilg auf wichtige Führungspositionen in landesnahen Unternehmen verteilt worden, zum Abschluss wechselt der Landesrat selbst aus seinem Büro in eine Spitzenposition. Spätestens seit Ischgl hat man gewusst, dass Bernhard Tilg nur mehr so lange Landesrat sein wird, bis ein Job für ihn frei wird. Die Tiroler ÖVP versorgt ihre Gefolgsleute unabhängig davon, wie erfolgreich sie in ihrem Amt waren. Wenn sie brav waren, werden sie belohnt!“, kritisiert Liste Fritz-Landtagsabgeordnete Andrea Haselwanter-Schneider.
"Er wolle niemandem organisatorische Managementqualitäten oder wissenschaftliche Expertise absprechen, so NEOS-Klubobmann Dominik Oberhofer, aber: „Wie die Postenvergabe organisiert wird ist schon im öffentlichen Interesse.“
Im Zuge der Postenvergabe in Lienz hat die Rektorin den NEOS medial ausgerichtet, es gäbe an der Umit eine interne Verfassung die offenbar keine Ausschreibungsverfahren vorsieht. „Das hat uns aufhorchen lassen“, so Oberhofer weiter:

„Was genau hat es mit dieser internen Verfassung auf sich und ist sie womöglich auch bei der Besetzung des neuen Vizerektorats durch den ehemaligen Landesrat Tilg zur Anwendung gekommen?“

Mittels Vorladung der Rektorin in den Beteiligungsausschuss im Landtag wollen die NEOS die Postenvergabe an der Umit nun zum Thema machen: „Wir haben viele Fragen. Die Rektorin muss im Beteiligungsausschuss Rede und Antwort stehen. Das ist sie vor allem den Steuerzahlerinnen und Steuerzahlern schuldig“, so Dominik Oberhofer abschließend.

ÖVP fordert Entschuldigung

Hart ins Gericht geht VP-Wissenschaftssprecherin LA Cornelia Hagele mit den oppositionellen Reaktionen:

"Andrea Haselwanter-Schneider startet wieder einmal einen Rundumschlag und erwähnt mit keinem Wort, dass Bernhard Tilg als langjähriger Rektor die UMIT bereits geleitet und sich in der Wissenschaft einen Namen erarbeitet hat. Seine fachliche Eignung ist unbestritten und die Entscheidung der Bestellung zum Vizerektor für Forschung und strategische Entwicklung hat die Generalversammlung unabhängig getroffen",

weist Hagele die Vorwürfe zurück und bezeichnet die Aussagen von Haselwanter-Schneider als unqualifiziert: "Es ist der Stil der Liste Fritz, den politischen Kontrahenten zu degradieren und durch den Schmutz zu ziehen. Dass man ausgeschiedenen Politikern aber derartig mit Missgunst und Misstrauen begegnet, ist nicht fair! Die Angriffe der Liste Fritz kommen einem Berufsverbot für ehemalige Politiker gleich. Es muss aber ein Leben nach der Politik, unabhängig von der Parteifarbe, geben. Es stünde Andrea Haselwanter-Schneider gut an, sich für ihre Aussagen zu entschuldigen!"

FPÖ: scheinheilig

Für den Tiroler FPÖ-Landesparteiobmann KO Markus Abwerzger ist die Bestellung des ehemaligen ÖVP-Landesrates, Dr. Bernhard Tilg, zum Vizerektor der UMIT dem System ÖVP geschuldet, der zugleich den medialen Aufschrei der Neos und der Liste Fritz eher als „scheinheilig“ bezeichnet: „Die Verschaffung von Versorgungsposten ist die politische DNA der ÖVP seit Jahrzehnten in Tirol, dass sollten sowohl die Neos und die Liste Fritz schon einmal kapiert haben.“

„Ehemalige ÖVP-Landesräte und auch ein ehemaliger roter Landeshauptmannstellvertreter wurden mit Posten versorgt“,

konkretisiert der Tiroler FPÖ-Landesparteiobmann, der abschließend festhält: „Dieses System der ÖVP wird in Tirol erst enden, wenn die Tiroler ÖVP nach der Landtagswahl einmal in der Opposition aufwacht.“

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