Hypo wird wieder tirolerisch
Die EU-Kommission genehmigt die Kapitalspritze, Auflage: Bank muss gesundschrumpfen.
"Wir im Management sind überzeugt, dass die Hypo allein bestehen kann", sagt Vorstandsvorsitzender Markus Jochum nach dem Bekanntwerden der Genehmigung der 220 Mio. Euro Landesgeld für die Bank durch die EU-Kommission. Dies sind um zehn Mio. Euro weniger als der im Landtag beschlossene Zuschuss von 230 Mio. Euro. „Diese Differenz haben wir selbst erarbeitet", erklärt Jochum.
Die damit verbundenen Auflagen zwingen die Hypo wieder zurück auf Tiroler Boden, die Bilanzsumme muss von dzt. zehn Mrd. Euro auf acht Mrd. Euro bis 2015 schrumpfen. Dies erfordert eine Konzentration auf den Kernmarkt, den Abbau der Eigenveranlagungen und einen vollständigen Rückzug aus dem Deutschland- und Italiengeschäft, mit Ausnahme von Südtirol.
"Etwa 70 MitarbeiterInnen sind davon betroffen, die Filialen in Trient und Verona werden geschlossen", sagt Aufsichtsratsvorsitzender Willi Stauder. Die Reduktion der Belegschaft sollte ohne betriebsbedingte Kündigungen vonstatten gehen, der Betriebsrat sei informiert.
Die Finanzspritze des Landes führt zu einer Kernkapitalquote von 9,5 Prozent. "Damit sind wir ausgestattet, um unseren Aufgaben als Landesbank gut nachkommen zu können", sagt Jochum.
Politik uneins
Politisch kommt Kritik von den Grünen und Fritz Dinkhauser. Die Landesbank stehe unter der Vormundschaft der EU, die Grünen verlangen die schnellstmögliche Zurückzahlung der Kapitalspritze. Willi Stauder dazu: "Hier reden Leute, die keine Ahnung haben." Die FPÖ begrüßt die Genehmigung durch die EU.
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