"Ich trage den Namen Swarovski mit Stolz"

Markus Langes-Swarovski (li.) leitet den Swarovski-Konzern, im Gespräch mit Chefredakteur Sieghard Krabichler | Foto: Walpoth
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Mit welchen Gefühlen blicken Sie in die mittelfristige Zukunft?
„Sehr optimistisch, wobei sich der Blick nach vorne schwieriger gestaltet als der Rückblick. Die Märkte sind unberechenbarer, aber Swarovski ist gut aufgestellt, um die Zukunft zu meistern. Es wird ein schönes Jubiläum und sicher nicht unser letztes.“
Swarovski ist eine Weltmarke, dessen Wert mit 8 Mrd. Euro beziffert wird. Wo liegen im Kristallgeschäft die Hauptprobleme?
„Natürlich sind wir im internationalen Wettbewerb. Aber es gibt keine vergleichbare Marke, die ähnlich vielfältig am Weltmarkt agiert. Die Herausforderung liegt darin, diesen Status zu halten: Kunden wollen Neuigkeiten und Innovationen, die wir, auch neuen Märkten, präsentieren müssen.“
Wie sehen die Standortpläne in Österreich und Tirol aus?
„Der Wille und die Ambition der Familie sind ein absolutes Bekenntnis zum Standort Österreich und Tirol. Wir sind hier tief verwurzelt. Die Volatilität der Märkte hat uns manchmal vor schwierige Aufgaben gestellt. Ziel ist es, den Stand von heute stabil zu halten, um sichere Arbeitsplätze bieten zu können, die nicht jeder Konjunkturschwankung unterworfen sind.“
Ist Österreich für einen Industriebetrieb noch attraktiv?
„Ja, weil sich die Swarovski-Familie – hier meine ich auch die Mitarbeiter – in Tirol verwurzelt fühlt. Wir kommen mit den Rahmenbedingungen gut zurecht. Vor allem aber glauben wir an die besonderen Fähigkeiten, die Einstellung und Einsatzbereitschaft unserer Mitarbeiter in Wattens, die uns schon oft in unserer Firmengeschichte als Quell der Erneuerung zu neuen Impulsen verholfen haben.“
Sie beschäftigen viele Spezialisten. Gibt es bei Swarovski Probleme, freie Stellen zu besetzen?
"Für manche Positionen ist es schwierig, Menschen zu bewegen, sich in Tirol anzusiedeln. Es gibt hier aber viele fleißige, gut ausgebildete Leute. Swarovski bietet eine Fülle von unterschiedlichen Jobs, die wir auch international besetzen.“
Zum 100. Jubiläum hat sich Swarovski 1995 die Kristallwelten geschenkt, jetzt wurden diese um 34 Mio. Euro erweitert. Mit welchen Besucherzielen?
„Die Kristallwelten haben sich zum Ausnahmeerfolg entwickelt, der uns manchmal selbst überrascht. Wir haben die Kristallwelten laufend weiterentwickelt. Diesmal ist es eine großzügige Erweiterung, es sollten etwa 850.000 Besucher pro Jahr nach Wattens kommen.“
Die Familie Swarovski lebt und arbeitet verstreut über die ganze Welt. Gibt es gelegentliche Familientreffen?
„Ja, denn für die Gesundheit eines Familienunternehmens ist es wichtig, dass man das Gemeinschaftsgefühl behält. Wir haben vor Jahren den Familienrat gegründet, der sich zum Ziel setzt, die Familie zusammenzuhalten. Es gibt regelmäßige, generationsübergreifende Treffen.“
Welche Verantwortung lastet auf jemandem, der in fünfter Generation ein weltbekanntes Familienunternehmen, wie es Swarovski ist, leitet?
„Die Verantwortung ist insofern spannend, dass man als Familienunternehmen dieses möglichst erfolgreich, ja sogar besser als es übergeben wurde, in weitere Generationen führen will. Das langfristige Ziel ist, als eigenständiges Familienunternehmen selbstständig am Weltmarkt zu bestehen. Und da bin ich durchaus optimistisch, diesem Anspruch gerecht zu werden.“
Eine persönliche Frage: Wie geht es einem damit, wenn man so heißt wie sein eigener Konzern?
(lacht) „Ich trage den Namen Swarovski mit Stolz! Wenn ich sehe, wie speziell Frauen durch ein schönes Schmuckstück glücklich sind, dann freut und erfüllt mich das persönlich mit Stolz, auch für unser Unternehmen.“
Interview: Sieghard Krabichler, CR Tiroler Bezirksblätter

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