Kritische Worte beim Empfang der Industrie in Tirol

Foto: Sue Illic

TIROL (sik). „Wir müssen Österreich neu denken: Erforderlich sind mehr Wettbewerb und mehr Freiräume statt immer wieder neuer Regeln, Normen und Gesetze. Wir müssen Österreich klarer definieren als modernen, effizienten - und damit nachhaltig sozialen -Industriestaat", fordert der Tiroler Industriepräsident Dr. Reinhard Schretter, hier im Bild mit Vizepräs. Hermann Lintner (li.) und GF Josef Lettenbichler (re.). Gute Politik müsse bereit sein, auch unpopuläre Entscheidungen zu treffen. Unangenehmes nicht anzugreifen wäre leider die Normalität. Damit müssen man brechen, forderte Schretter.

Hier ein Auszug aus seiner Ansprache:

„Der industriellen Struktur verdanken wir viel: Mehr als 41.000 Menschen beschäftigt die Industrie in Tirol direkt, alle Industrieunternehmen sind Auftraggeber für Zulieferer und Dienstleister mit Wertschöpfungs- und Beschäftigungswirkung für weitere mehrere zehntausende Beschäftigte. Industrie in Tirol bedeutet wie überall Wertschöpfung, Steuerleistung, Arbeit und persönliche Entfaltung“, stellte Präsident Schretter fest.

Europa: Re- und nicht De-Industrialisierung

Die Zielformulierung der europäischen Kommission, den Anteil der industriellen Wertschöpfung entscheidend erhöhen zu wollen, begrüßte der Tiroler Industrie-präsident, wenngleich seine Kritik an der unverhältnismäßigen europäischen Umweltbürokratie nicht zu überhören war: „Andere Weltregionen freuen sich über die schwindende Konkurrenzfähigkeit der europäischen Industrie.“

IV-Steuerkonzept: www.fairsteuern.at

Die IV-Tirol unterstützt das Steuerkonzept der österreichischen Industriellenvereinigung, das umfassende strukturelle Reformen vorschlägt: „Ziel ist vor allem die spürbare Entlastung des Faktors Arbeit durch eine Senkung der Einkommensteuern und der Arbeitszusatzkosten. Damit bleibt den Einkommensbeziehern mehr Spielraum für Konsumentscheidungen und den Unternehmen mehr Mittel für Forschung, Wachstum und Investition. Leider liegt unsere Abgabenquote mit 42 Prozent deutlich über dem EU-Schnitt. Das ist ein Wettbewerbsnachteil. Mittelfristiges Ziel ist eine Abgabenquote von 38 Prozent,“ so Präsident Schretter.

Positionen für Tirol

Tirol ist mit Vorarlberg positives Schlusslicht in der Bundesländer-Schuldenbilanz: Der ausgeglichene Haushalt ist auf kluge Gebarung und auch auf die ausgewogene Wirtschaftsstruktur mit u.a. technisch hochentwickelten Unternehmen zurückzuführen.

Die IV-Tirol unterstützt die Technologieoffensive des Landes tatkräftig. Erfolge sind bereits sichtbar. Auch das 8-Punkte-Programm zur Stärkung des Forschungs- und Innovationsraumes Tirol trägt zur Stärkung Tirols als Innovationsland bei. Der IV-Tirol geht es u.a. um eine klare Forschungs- und Innovationsstrategie, die Einrichtung eines Rates für Wissenschaft und Forschung, eine Weiterentwicklung der Förderinstrumente und eine engere Zusammenarbeit zwischen Wissenschaft und Wirtschaft.
Neben verschiedenen Spannungsfeldern, welche die künftige Entwicklung bestimmen, ging Präsident Schretter auch auf standortrelevante Schwerpunkte wie Energie und Infrastruktur sowie die Sozialpartnerschaft ein. Diese, so Schretter, müsse zu einer Zukunftspartnerschaft weiterentwickelt werden.

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