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Zahl der Arbeitslosen in Tirol massiv gestiegen

Ein Blick auf die Ergebnisse des Jahres 2020 gegenüber dem Vorjahr zeigt eine massiv gestiegene Arbeitslosenzahl. | Foto: AMS/Fotostudio B&G
  • Ein Blick auf die Ergebnisse des Jahres 2020 gegenüber dem Vorjahr zeigt eine massiv gestiegene Arbeitslosenzahl.
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Das neue Jahr in Tirol beginnt am Arbeitsmarkt mit einer Rekordarbeitslosigkeit. Das zeigen die vom AMS kürzlich veröffentlichen Zahlen.

TIROL. Die Arbeitslosigkeit in Tirol ist mit Jahresende massiv gestiegen. Der dritte Lockdown ist einer der Hauptverursacher für die aktuelle Rekordarbeitslosigkeit. Branchen wie der Tourismus, Gastronomie und der Handel sind davon am stärksten betroffen.

Ein Blick auf die Zahlen vom Tiroler Arbeitsmarktservice (AMS) zeichnen zum Dezemberende im Vergleich zum Vorjahr ein katastrophales Bild. Im Dezember 2020 meldeten sich in Tirol 22.944 Personen arbeitslos. Das bedeutet ein Anstieg um 145,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat. Österreichweit stieg die Arbeitslosigkeit um 109.887 Personen und somit auf 31,4 Prozent auf insgesamt 459.682. Zusätzlich befinden sich 61.237 Personen derzeit in Schulung. Nach Regionen betrachtet kommt es in allen Tiroler Bezirken zu einem deutlichen Anstieg der Arbeitslosigkeit. In Landeck stieg die Zahl der arbeitslos vorgemerkten Personen um +502,5 % oder +3.452 Personen. Es folgen Reutte (+500,0 % oder 
+1.525), Kitzbühel (+272,5 % oder +2.842), Schwaz (+233,0 % oder +3.432), Imst (+175,8 % oder +2.532), Lienz (+95,2 % oder +1.249), Kufstein (+88,4 % oder +2.291) und Innsbruck (+81,1 % oder +5.621).

„Eine Erholung am Arbeitsmarkt korreliert stark mit der weiteren Entwicklung der Wirtschaftsdaten im Zuge der Covidkrise. Leider reagiert der Arbeitsmarkt dann zeitverzögert – und es wird in Tirol doch noch einige Zeit brauchen bis wir wieder das gute Niveau der Vorjahre erreicht haben werden. Wir werden aber in guter Tradition gemeinsam mit dem Land Tirol, den Sozialpartnern und allen Agierenden am Arbeitsmarkt intensiv in die aktive Arbeitsmarktpolitik investieren,“ so Lercher.

Positiver Ausblick

Der Ausblick für das Jahr 2021 fällt aufgrund der positiven Entwicklungen bei der Impfstoffentwicklung und ausgehend von einer historisch hohen Arbeitslosigkeit insbesondere für die zweite Jahreshälfte vorsichtig positiv aus. 


Für Österreich wird dieses Jahr ein Rückgang der Arbeitslosigkeit um ca. -14.500 Personen prognostiziert, die unselbstständige Aktivbeschäftigung wird um ca. +39.100 Personen bzw. +1,1 % steigen. Dadurch könnte die Arbeitslosenquote in Österreich wieder geringfügig von 10,0 % auf 9,6 % sinken.

In Tirol rechnet man mit einer ähnlichen Entwicklung,  es könnte aber zu einem Anstieg der unselbstständigen Beschäftigung aufgrund der stärkeren Betroffenheit im Krisenjahr 2020 kommen. Dieser Ausblick soll aber nicht darüber hinwegtäuschen, gibt der AMS-Chef zu Protokoll. 
Weil das Vorkrisenniveau der Arbeitslosigkeit aus dem Jahr 2019 voraussichtlich erst in 5 bis 6 Jahren wieder erreicht werden kann. Die aktuellen Unsicherheiten in Hinblick auf die Wintersaison, drohender Insolvenzen und Kündigungen könnten die wirtschaftliche Erholung zusätzlich verlangsamen, warnt der AMS-Chef.

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