Startgong für "72 Stunden ohne Kompromiss" in der Diözese Innsbruck

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(dibk). Am 15. Oktober um 15 Uhr startete wieder das österreichweite Jugendprojekt „72 Stunden ohne Kompromiss“. Bei der von Katholischer Jugend, youngCaritas und Hitradio Ö3 durchgeführten Initiative stellen österreichweit wieder tausende Jugendliche ihre Zeit und Kreativität zur Verfügung, um soziale, kulturelle und gemeinschaftsfördernde Projekte zu verwirklichen. Dafür haben sie genau 72 Stunden Zeit. Mit einer Pressekonferenz und einer Straßenaktion in der Maria-Theresien-Straße in Innsbruck wurde am Mittwochnachmittag das Programm für Tirol präsentiert.

Solidarische Jugend als Brückenbauer

In seinem Grußwort wandte sich Bischof Manfred Scheuer direkt an die Jugendlichen und dankte ihnen für ihre Bereitschaft zum solidarischen Einsatz für die Menschen: "Mit eurem sozialen Engagement seid ihr Brückenbauer für Menschen, die in Tirol eine Zuflucht suchen, zwischen den Generationen und zwischen unterschiedlichen gesellschaftlichen Milieus. Ich wünsche euch Lust, Freude, gutes Essen und nach dem Projekt ausreichend Schlaf."
Für Generalvikar Jakob Bürgler stellt das Projekt "junge Menschen in den Mittelpunkt, die zeigen wollen, dass ihnen soziales Engagement wichtig ist." Bürgler dankte allen teilnehmenden Jugendlichen, den Einrichtungen, an denen Projekte durchgeführt werden und den Firmen, die Sachspenden zur Verfügung stellen.

Das Parfum der Solidarität

"Diese Aktion trägt das Parfum der Solidarität", sagte Caritasdirektor Georg Scharmer. In den 72 Stunden könnten junge Menschen zeigen, was in ihnen steckt. "Alle Wertestudien zeigen, dass sehr viele Jugendliche bereit sind, sich für Natur und Menschen einzusetzen", so Schärmer. Es wäre ein großes Versäumnis, wenn man diesen nicht die Gelegenheit bieten würde, diese Bereitschaft auch umzusetzen.

Die Vorsitzende der Katholischen Jugend Österreichs, Sophie Matkovits, sagte, dass das Jugendprojekt auf die Veränderungen in der Gesellschaft reagiere, wonach sich Menschen heute lieber in zeitlich begrenzten Projekten engagieren. "Das Projekt zeigt die vielfältigen Talente und Fähigkeiten der Jugend in Österreich auf. Wir ermöglichen jungen Menschen, sich kompromisslos für eine kurze Zeit zu engagieren."

Johanna Fehr von der Katholischen Jugend ist für die Durchführung der Aktion in Tirol verantwortlich und nannte die Zahlen zum Projekt: "Ab heute sind 350 Jugendliche im Einsatz, die sich in 37 Projekten engagieren. Die Projekte werden die Jugendlichen herausfordern, Fähigkeiten und Sinne schärfen und auch an ihre Grenzen bringen." In der Diözese Innsbruck hilft auch das Jugendzentrum MK in Innsbruck bei der Vorbereitung und Durchführung der Veranstaltung.

Verena Plank von youngCaritas zeigte sich erfreut, dass das Projekt in allen Teilen des Landes durchgeführt wird: Im Oberland, im Zillertal und in Schwaz finden jeweils fünf Projekte statt, im Außerfern zwei, in Osttirol und Innsbruck-Land sind es sechs und in der Stadt Innsbruck 13 Projekte. "Die meisten Projekte versuchen, gemäß dem Thema der heurigen Aktion vor allem Nachhaltigkeit und Fairness umzusetzen", so Plank.

Stimmen aus der Politik: Junge Menschen zeigen Interesse für das Gemeinwohl
Für Christoph Kaufmann, Vizebürgermeister und Jugendreferent der Stadt Innsbruck, zeugt das Projekt von der Bereitschaft vieler junger Menschen, sich zu engagieren. " Wir erleben immer wieder die vorherrschende Meinung, dass sich Jugendliche wenig für das Gemeinwohl interessieren. Solche Projekte hingegen zeigen, dass Jugendliche sich sehr stark engagieren. Besonders hervorheben möchte ich ein Projekt in Allerheiligen, bei dem Jugendliche einen Teil der Jugendräume in eine Garconiere für Flüchtlinge umbauen."
Auch Landesrätin Christine Baur dankte den jungen Menschen für ihr Engagement: "Mir gefällt besonders gut, dass dieses Jugendprojekt Solidarität erzeugt und Gemeinschaft erleben lässt. Junge Menschen können hier erleben, wie die Welt jenseits von Schule und Familie ausschaut. Ich bin mir sicher, dass ihr aus den Projekten ganz viel für eure Zukunft lernen könnt", wandte sich Baur direkt an die Jugendlichen.

37 Projekte in Tirol am Start

In Tirol werden von den Jugendlichen insgesamt 37 Projekte durchgeführt. Darunter finden sich einige sog. „Leuchtturmprojekte“, die den Geist der Aktion in besonderer Weise wiederspiegeln. So wird eine Jugendgruppe gemeinsam mit Obdachlosen die Außenwand des Alexihauses in Innsbruck neu bemalen. In Landeck werden Jugendliche ein Abfall- und Recyclingkonzept für ein Flüchtlingsheim erarbeiten. In den Jugendräumen der Pfarre Innsbruck-Allerheiligen wird eine Garconiere für eine Flüchtlingsfamilie eingerichtet, in Lienz helfen junge Menschen einer alleinstehenden Bäuerin bei der Entrümpelung ihres Hofes und achten dabei besonders auf die richtige Weiterverwertung der Rohstoffe.

Im Anschluss der Pressekonferenz strömten rund 100 jugendliche Teilnehmer aus allen Richtungen vor die Annasäule. Dort bildeten sie den Schriftzug "72h". Danach erhielten die teilnehmenden Gruppen aus Innsbruck ihre Projektbeschreibungen, ehe sie direkt von der Maria-Theresien-Straße aus zu ihren Einsatzstellen ausschwärmten. Wenn die Aktion am 18. Oktober um 16 Uhr endet, werden die Jugendlichen die Lebenssituation vieler Menschen in Tirol verbessert und ihnen neue Perspektiven für die Zukunft eröffnet zu haben.

Alle Infos zum Projekt auf www.72h.at

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