Internationaler Frauentag

Erika aus Aldrans sieht die heutige Zeit als Übergang zwischen traditionellen Rollenbildern und neuen Formen des Zusammenlebens.
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  • Erika aus Aldrans sieht die heutige Zeit als Übergang zwischen traditionellen Rollenbildern und neuen Formen des Zusammenlebens.
  • hochgeladen von Stefan Fügenschuh

Die Bezirksblätter haben drei Frauen unterschiedlichen Alters aus der Region befragt und dabei einige interessante Einblicke in die Themenkreise Familie, Beruf und Freizeitverhalten bekommen. So meint etwa Maria (87) aus Hall gefragt nach ihrer Meinung zum Thema Gleichberechtigung: „In meinem Alter ist Gleichberechtigung eigentlich überhaupt kein Thema mehr. Ich bin mit dem traditionellen Rollenbild der Nachkriegsjahre aufgewachsen und habe dieses auch in meiner Ehe weitergeführt. Mein Mann hat das Geld verdient, ich war zuhause und habe unsere drei Kinder großgezogen. Ich konnte mir damals nichts Anderes vorstellen, und wenn ich ehrlich bin, heute auch nicht.“

Rollenbild im Wandel

Auch Erika (72) aus Aldrans ist in diesem Rollenverständnis aufgewachsen. Doch nachdem ihr Mann gestorben war, musste sie sich auf eigene Beine stellen und den Alltag alleine meistern. „Ich habe mich in meiner Freizeit vermehrt in das Vereinsleben unseres Ortes eingebracht. Ob Fußballverein, Martinsstube oder Seniorenverein - in einem Verein bestehen diese Geschlechterunterschiede eigentlich nicht mehr.“ In ihrem Bekanntenkreis hat sie viele Gleichgesinnte, die wie sie in das Dorfleben integriert sind und dort keinen Geschlechterunterschied wahrnehmen. „Aber auch bei älteren Pärchen in der Pension verschiebt sich die traditionelle Rollenverteilung. Ich kenne viele Ehemänner, die kochen, im Haushalt mithelfen oder Einkäufe erledigen. Auf der anderen Seite kenne ich aber auch Familien, wo nach wie vor der Mann alles bestimmt.“

Gelebte Gleichberechtigung

Die 36-jährige Daniela aus Rum meint hingegen: „Gleichberechtigung ist bei mir und meinem Partner eigentlich selbstverständlich. Wir gehen beide einem Beruf nach, unsere zwei Kinder sind aus dem Gröbsten heraus, und auch in der Freizeitgestaltung schauen wir, dass wir uns selbst verwirklichen können. Ich habe genauso meinen Freiraum wie mein Partner - mal gehe ich mit meinem Mädls aus, mal gehen wir gemeinsam auf den Berg, und mal ist mein Partner mit seinen Pokerfreunden unterwegs.“ Auch die Kindererziehung haben sie sich sehr gut aufteilen können, wenngleich doch Daniela vor allem in den ersten beiden Jahren mehr zuhause war. „Ich denke, dass das fast nur so möglich ist, wenn man stillt. Anders sieht es bei den Flaschlkindern aus, da ist es eigentlich egal, wer mehr daheim ist. Positiv finde ich auch die immer größer werdende Zahl an Kinderkrippen und auch dem Modell der Ganztagsschule kann ich viel abgewinnen. Das gibt vor allem uns Frauen mehr Chancen, länger im Berufsleben zu stehen.“

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