Miriam Kastlunger: Die YOG-Olympiasiegerin in der BEZIRKSBLÄTTER-Redaktion

Analyse des Goldlaufs am Computer der BEZIRKSBLÄTTER-Redaktion: Miriam weiß, wo sie das Rennen gewonnen hat!
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Hoher Besuch in der BB-Redaktion: YOG-Olympiasiegerin Miriam-Stefanie Kastlunger interessierte sich für die Belange in einer Zeitungsredaktion und war sogleich von begeisterten MitarbeiterInnen umringt, denen sie die Geheimnisse der berüchtigten Kurve 9 und vieles andere mehr erklärte! Dem Nachwuchstalent gelang nämlich ein Husarenstück, auf das alle Rodlerinnen bereits seit vielen Jahren warten. Nach dem ersten Lauf noch hinter Saskia Langer aus Deutschland auf Rang zwei, drehte das heimische Nachwuchstalent im zweiten Lauf voll auf und raste zum vielumjubelten Erfolg.

Erste Kontakte im Eiskanal
Am Beginn stand die beste Freundin, die als Tochter des damaligen Nationaltrainers Gerhard Sandbichler Kompetenz in der Familie vorzuweisen hatte. „Weil mich das Rennrodeln im Eiskanal sofort fasziniert hat, habe ich sie öfters begleitet“, so Miriam über die Tatsache, dass manchmal alles anders als geplant kommt. „Im Gegensatz zu ihr habe ich sofort gespürt, dass mir die Geschwindigkeit und die Renntechnik voll taugen!“ Dann kam ein weiterer Mentor mit einem klingenden Namen ins Spiel: Peter Linger, Vater der zweifachen olympischen Champions im Doppelsitzer, erkannte das Talent sofort und ermöglichte den Beitritt in die Rodel-Talenteschmiede des RV Swarovski Halltal/Absam.

Keine Nervosität
Heuer gelang Miriam mit einem dritten Platz im Juniorenweltcup ihre bislang beste Platzierung, die sie in den Kreis der Favoritinnen für den YOG-Bewerb hievte. „Bei der YOG war das erste Rennen, bei dem ich nicht nervös war. Schließlich wusste ich ja, dass ich vorne dabei sein kann, wenn ich meine Trainingsleistungen umsetze.“ Ein kleiner Fehler im ersten Lauf im Labyrinth hatte Folgen – Miriam lag fünf Hundertstelsekunden hinter Langer! Die Parole für den zweiten Lauf war klar: „Voller Angriff“, so Miriam, „dann ist alles aufgegangen und es hat genau gepasst!“ Rodel-Insider wissen Bescheid: Jene 26 Hundertstelsekunden, die Miriam ihrer Konkurrentin abnahm, bedeuten im Rodelsport eine „kleine Ewigkeit“! Eine gefühlte Ewigkeit dauerte es dann auch, bis die Konkurrentin endlich im Ziel war und der „1er“ auf der Anzeigetafel immer noch felsenfest vor der österreichischen Flagge stand!

„Wahnsinnsgefühl“
Dann ging die Post ab – das Wahnsinnsgefühl des Sieges wurde in vollen Zügen ausgekostet, schildert die ansonsten coole Rodlerin diese Augenblicke: „Nicht nur die eigenen Betreuer Angelika Neuner, Christian Eigentler und Markus Kleinheinz haben sich mächtig gefreut, sondern auch die ausländischen Trainer haben sofort gratuliert. Die Siegerehrung auf der Medals Plaza, die Goldmedaille, der Jubel der vielen Fans – das waren einmalige, wunderschöne Momente, die ich nie vergessen werde!“

Für fette Feten blieb freilich keine Zeit, woran nicht nur eine Kehlkopf- und Stimmbandreizung schuld waren. Zwei Tage später setzte Miriam zusammen mit Armin Frauscher, Lorenz Koller und Thomas Steu im Mannschaftsbewerb noch einen drauf und holte die Bronzemedaille für Österreich.

Voll motiviert werden die nächsten Aufgaben angegangen: „Am kommenden Wochenende geht es mit dem Juniorenweltcup in Winterberg weiter, anschließend gibt es den finalen Bewerb in Oberhof und als Saisonabschluss die Juniorenweltmeisterschaft in Königssee – drei Bewerbe im Land der größten Konkurrentinnen, wo die frischgebackene Olympiasiegerin der heimischen Elite so oft wie möglich einen Strich durch die Rechnung machen möchte.

Freilich muss sich auch eine Championesse fragen lassen, was außerhalb des Eiskanals so alles passiert. „Da passiert vor allem Schule im Sport-BORG, wo ich beste Bedingungen vorfinde! Alles andere ist privat!“

Bodenhaftung
Zeit für große Laster ist nicht vorhanden – Zeit für große Träume schon, wobei sie sich aber vom Reporter nichts in den Mund legen lässt. „Ich weiß, dass der Kampf gegen die deutsche Übermacht stets ein Thema ist – für mich geht es aber vorderhand einmal darum, im Weltcup Fuß zu fassen und mich dort zu etablieren!“

Die nötige Bodenhaftung auch im Augenblick des Erfolges zu bewahren, ist ein Attribut, das auch die österreichischen Legenden dieses Sports stets ausgezeichnet hat.

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