Firmen öffneten wieder ihre Werkstore

Stefan Recheis gibt Einblick in die Geschichte des Familienbetriebs: mit diesem Nudelbrecher wurden die ersten Teigwaren produziert. | Foto: Stadtmarketing Hall in Tirol/ Hrdina
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  • Stefan Recheis gibt Einblick in die Geschichte des Familienbetriebs: mit diesem Nudelbrecher wurden die ersten Teigwaren produziert.
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HALL. Rund 900 Interessierte hatten sich online für die 600 Plätze für die exklusiven Touren in 12 Tiroler Betrieben beworben.
„Mit den Firmennamen können die meisten noch etwas anfangen, was hinter den Werkstoren aber passiert, weiß fast niemand. Mit dem Offenen Werkstor bekommen Interessierte die exklusive Möglichkeit, renommierte Betriebe in ihrer Umgebung kennenzulernen, herauszufinden, welche Produkte aus ihrer Nachbarschaft weltweit im Einsatz sind und vielleicht sogar einen potentiellen Arbeitsplatz kennenzulernen. Die enorme Nachfrage seitens der Bevölkerung, aber auch der Betriebe bestätigt das Konzept“, erklärt Michael Gsaller (GF Stadtmarketing Hall in Tirol).
Auch Christoph Walser (Obmann der Wirtschaftskammer Tirol Bezirksstelle Innsbruck Land) verschaffte sich vor Ort einen Eindruck und lobt das Engagement der Betriebe: „Im Rahmen des Projektes Offenes Werkstor wird aktiv positive Bewusstseinsbildung im Sinne des Standortmarketings und der Standortpolitik betrieben. Das führt zur Verbesserung der Lebensqualität der Bürger durch Beschäftigungssicherung, Einkommenswachstum und faire Einkommensverteilung. All das sind Punkte, wo sich die Interessen der Einwohner mit denen der Unternehmer decken."

Wenn sich Werkstore öffnen

Am 30. März hieß es dann für die Teilnehmer endlich: Rein in die Shuttlebusse, Schutzkleidung anziehen und los ging‘s auf die sechs perfekt organisierten Touren, bei denen sie in den Produktionsalltag von je zwei Firmen eintauchen konnten. Die je 99-minütigen Führungen gingen durch die Hallen der BERNARD Gruppe und Swarco, das Handelshaus Wedl und Fröschl, der Hall AG (Bereich Energie & Wasser) und Felder, der Tiroler Rohre und des Biomasse-Heizkraftwerks der Hall AG, von Ragg und Physiotherm sowie von Recheis Teigwaren und der Bäckerei Therese Mölk. Aufgrund der strengen Qualitäts- und Sicherheitskontrollen sind diese Bereiche normalerweise nicht für die Öffentlichkeit zugänglich. Für das Offene Werkstor haben die Firmen spezielle Vorkehrungen getroffen. Recheis Firmeninhaber Stefan Recheis und GF Martin Terzer sind vom Format überzeugt: „ Obwohl das Offene Werkstor natürlich für alle Beteiligten ein großer organisatorischer Aufwand ist, hat uns vor allem das große Interesse, das uns im Vorjahr entgegengebracht wurde, motiviert, gerne auch bei der zweiten Auflage des Offenen Werkstors mit dabei zu sein. Sehr viele Menschen aus Hall, aber auch der weiteren Umgebung, haben uns bestätigt, dass sie einmal unseren Betrieb von innen sehen möchten, sodass wir auch heuer gerne wieder für 100 Menschen – so viel können im Rahmen des offenen Werkstors einen Betrieb sehen – unsere Tore geöffnet haben.“

Beim österreichweit einzigartigen Veranstaltungsformat konnten die Besucher beispielsweise nachvollziehen, wie die Recheis-Hörnchen ihre niedliche Form erhalten, wie Ragg aus metallischem Abfall innovativ recyceltes Material erstellt oder wie die Hall AG mit regional erzeugtem Strom die Fernseher, Herde und Glühbirnen der Bürger betreibt. Die Teilnehmer zeigten sich begeistert. „Man weiß oft gar nicht, was es für große Firmen bei uns gibt. Ich war neugierig, wie bei der Firma Mölk bzw. Recheis produziert wird und habe mich daher für diese Tour angemeldet – und bin begeistert“, meint Agnes Luger aus Breitenbach – sie ist zum ersten Mal beim Offen Werkstor dabei. Der Innsbrucker Bernd Fischer kündigt gar schon an, im nächsten Jahr wieder dabei sein zu wollen. „Die Lebensmittelindustrie ist besonders spannend – weil es jeden betrifft. Man sieht normalerweise nur die Nudelpackungen im Supermarkt – und jetzt weiß man, wo sie herkommen, das ist natürlich sehr interessant. Und im nächsten Jahr wäre er auf jeden Fall wieder dabei – um sich bei einer anderen Tour interessante Betriebe „von innen“ anzuschauen.

Nach den zwei Touren wurden alle Besucher wieder mit den Shuttlebussen zurück zum Treffpunkt in Hall in Tirol gebracht. Der Erfolg des Events war auch heuer wieder mit der Begeisterung der Teilnehmer spürbar.

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