Ein Hirte wie er im Buche steht

Den WOCHE-
Lesern empfiehlt der „geistliche 
Bücherwurm“ „Einführung in das Christentum“.
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Peter Rosenberger schätzt die Frauen in der kirchlichen Gemeinschaft. Den
Zölibat stellt er allerdings nicht in Frage.

Im Gespräch mit der WOCHE gibt Dechant Peter Rosenberger Einblick in sein Privat- und Priesterleben.
WOCHE: Sie sind nicht nur Pfarrer von Ilz, sondern auch von Ottendorf, Großwilfersdorf und Hainersdorf. Ist das überhaupt zu schaffen?
Peter Rosenberger: Vier Pfarren in einem Verband ist einerseits natürlich eine große Herausforderung, anderseits kann man voneinander lernen. Im Pfarrverband stehen mir ein Kaplan und ein akademischer Pastoralassistent zur Seite. Personell sind wir nicht so schlecht aufgestellt – auch in der Verwaltung nicht.

WOCHE: Trotzdem: Wo sehen Sie die Gründe für den Priestermangel?
Rosenberger: Früher war in den großen religiösen Familien erwünscht, dass eines von den Kindern später Pfarrer wird. Damit war ein sozialer Aufstieg verbunden. Heute ist in den kleinen Familien mit ein, zwei Kindern von Haus aus die Zukunft verplant. Wie viele geistliche Berufungen es gibt, ist ein Seismograf für den Glauben in einer Pfarre.

WOCHE: Wie kann man dem Priestermangel entgegenwirken? Sollte man den Zölibat freistellen?
Rosenberger: Das würde kurzfristig Wirkung zeigen, das Problem insgesamt aber nicht lösen. Freilich, auch Priester brauchen die Gemeinschaft – vor allem auch, um ihren Glauben zu leben. Deshalb gibt es ja auch schon Überlegungen, dass Geistliche in Zentren zusammenleben sollen. So bekäme der Zölibat wieder einen Sinn.

WOCHE: Und wenn man das Priesteramt Frauen zugänglich machen würde?
Rosenberger: Das ist nach dem katholischen Verständnis klar geregelt. Wir schätzen die Frauen in unserer Gemeinschaft. Sie tragen gut drei Viertel des Pfarrlebens mit. Die Kirche ist in weiten Bereichen offen für die Mitgestaltung durch Frauen. Aber das Priestertum als Repräsentation Christi, des Hauptes, wird im katholischen Glauben auch künftig ausschließlich Männern vorbehalten sein.

WOCHE: Im Dekanat Waltersdorf halten sich die Austritte im Vergleich zu Feldbach und Radkersburg in Grenzen. Zufall?
Rosenberger: Das weiß ich nicht. Ich hab jedenfalls das Gefühl, dass überall wenig auf die Menschen zugegangen und auf die Entwicklung reagiert wird.

WOCHE: Gehen Sie gerne unter die Leute?
Rosenberger: Eine gewisse Hemmschwelle gilt es schon zu überwinden. Wenn man alleine ist, findet man nur schwer Anschluss. Aber auf Feste geh’ ich gerne.

WOCHE: Was machen Sie in der Freizeit?
Rosenberger: Ich wandere gerne. Donnertags gehe ich oft nach Maria Fieberbründl.

WOCHE: Was macht Ihnen Freude?
Rosenberger: Die Schönheit der Schöpfung.

WOCHE: Was tolerieren Sie niemals?
Rosenberger: Wenn jemand lügt.

WOCHE: Selber schon einmal gelogen?
Rosenberger: Nicht bewusst. Im weiteren Sinn von Lügen sicher schon oft.

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Ungewöhnlichen Hausbesuch bekommen die Ilzer, wenn Pfarrer Rosenberger (l.) als Sternträger die Heiligen Drei Könige vom örtlichen Gesangsverein begleitet.
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