Blasmusik und Chören fehlt die Perspektive
"Auf uns darf nicht vergessen werden!"

Das Blechbläserquartett des Trachtenmusikvereines St. Magdalena am Lemberg gestaltete am Tag der Blasmusik, am 2. Mai die Florianimesse in der Pfarrkirche. | Foto: KK
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Während Sportvereine mit 19. Mai wieder mit ihren Trainings beginnen dürfen, sind Blasmusikkapellen und Chöre des Bezirks noch immer auf Warteposition. Vertreter der Blasmusikbezirke und des Chorverbandes fordern nun eine baldige Öffnung.

HARTBERG-FÜRSTENFELD. Obwohl die Musikvereine und Blaskapellen der Musikbezirke Hartberg und Fürstenfeld am Tag der Blasmusik am 2. Mai mit digital aufwändig produzierten Musikvideos und analog ein deutliches Lebenszeichen gesetzt haben, zeigen sich die beiden Bezirksobmänner Georg Jeitler (Hartberg) und Karl Hackl (Fürstenfeld) enttäuscht und frustriert.

Bezirksobmann Hartberg Georg Jeitler:"Ab 19. Mai ist zwar Kontaktsport, wie Fußball spielen, wieder erlaubt, aber die Musikvereine dürfen nicht einmal im Freien proben. Dabei würden wir zum Beispiel beim Marschieren die erforderlichen Mindestabstände automatisch einhalten.“ | Foto: Zauberbilder
  • Bezirksobmann Hartberg Georg Jeitler:"Ab 19. Mai ist zwar Kontaktsport, wie Fußball spielen, wieder erlaubt, aber die Musikvereine dürfen nicht einmal im Freien proben. Dabei würden wir zum Beispiel beim Marschieren die erforderlichen Mindestabstände automatisch einhalten.“
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„Ab 19. Mai ist zwar Kontaktsport, wie Fußball spielen, wieder erlaubt, aber die Musikvereine dürfen nicht einmal im Freien proben. Dabei würden wir zum Beispiel beim Marschieren die erforderlichen Mindestabstände automatisch einhalten“, betont Jeitler. Zurzeit laufen intensive Gespräche zwischen dem Österreichischen Blasmusikverband, dem Chorverband Österreich und dem Büro von Kulturstaatssekretärin Andrea Mayer hinsichtlich möglicher Öffnungsschritte für Blasmusikkapellen und Chöre.

Gaben am Tag der Blasmusik ein lautes Lebenszeichen von sich: die Stadtkapelle Fürstenfeld spielte in der Stadt auf. | Foto: Theresa Matzer
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Sollen für Blasmusik und Chöre ab 19. Mai gemeinschaftliche Proben wieder erlaubt sein?

Hoffen auf Proben im Juni

„Ich hoffe sehr, dass wir irgendwann im Juni zumindest wieder im Freien proben dürfen“, so Jeitler. Noch befinden sich über 2.000 Blasmusiker in Hartberg-Fürstenfeld aber noch in Warteposition. Einzige Außnahme: Jungmusiker unter 18 Jahren dürfen unter Einhaltung der geltenden Maßnahmen in Gruppen bis zu 10 Personen proben, Gottesdienste dürfen in Kleingruppen von bis zu vier Musikern und einem Sänger musikalisch umrahmt werden. Wann jedoch wieder Konzerte als Verein gespielt werden dürfen ist derzeit noch ungewiss. „Seit Monaten gibt es keine Perspektive. Die Stimmung sei dementsprechend trostlos“, betont Karl Hackl. Auch die fehlende Jugendarbeit macht dem Fürstenfelder Bezirksobmann zu schaffen.

Fürstenfelds Bezirksobmann Karl Hackl:"Wir fordern, dass bei den Lockerungen auf uns nicht vergessen wird und wir über die weiteren Schritte ehestmöglich in Kenntnis gesetzt werden. Das Proben in Gemeinschaft hat oberste Priorität."
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"Blasmusik bedeutet Gemeinschaft"

"Das Proben allein daheim ist eine Sache, das Musizieren in der Gruppe eine andere. Blasmusik ist nur in Gemeinschaft so richtig erfahrbar", so Hackl, der fürchtet, dass die das letzte Jahr massive Auswirkungen auf den Musiknachwuchs haben werde. Der Fürstenfelder Bezirksobmann fordert, dass die Blasmusik bei den Lockerungen nicht übersehen wird und man ehestmöglich über weitere Schritte in Kenntnis gesetzt werde. Mit Konzerten vor Herbst rechnet Hackl nicht. Für jene, aber auch für Marschwertungen und Co. müssten aber auch kollektive Proben möglich sein. Man sei natürlich bereit alle erforderlichen Hygienemaßnahmen umzusetzen. Denn das was allen am meisten fehle, sei das Proben in Gemeinschaft.

Gemeinschaftliche Chorproben als auch Chor-Konzerte müssen leider noch warten.  | Foto: Zugschwert
  • Gemeinschaftliche Chorproben als auch Chor-Konzerte müssen leider noch warten.
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Hygienekonzepte wären vorhanden

Dies bestätigt auch David Teubl aus Kaindorf. Als Obmann der Sängerregion Hartberg-Fürstenfeld des Chorverbandes Steiermark vertritt er 30 Chöre mit mehr als 600 aktiven Sängern. „Bei den Chören ruht die Proben- und Auftrittstätigkeit seit November, auch bei uns ist aus derzeitiger Sicht noch vollkommen offen, wie es weitergeht", so Teubl. Einzige Ausnahme: Gottesdienste, wie zum Beispiel zum Muttertag oder bei der Firmung, dürfen von bis zu vier Sängern unter Einhaltung der geltenden Covid-19 Regeln gesanglich gestaltet werden.

David Teubl, Obmann der Sängerregion Hartberg-Fürstenfeld:"Bei den Chören ruht die Proben- und Auftrittstätigkeit seit November, auch bei uns ist aus derzeitiger Sicht noch vollkommen offen, wie es weitergeht." | Foto: R. Scheiblhofer
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Natürlich hofft der Regionsobmann, dass es im Zuge der Öffnungen, die ab 19. Mai geplant sind, auch für die Chöre zu Lockerungen kommen wird. „Hygienekonzepte sind bei vielen Chören vorhanden und müssen nur adaptiert werden, aber die Gesundheit und Sicherheit der Sänger geht auf alle Fälle vor.“ Mit Auftritten der Chöre - außer in Kleingruppen - rechnet Teubl aber nicht vor dem Herbst.

Die WOCHE sagt danke



Die WOCHE Steiermark gibt in ihrer Aktion "Danke!" nicht nur jenen Menschen eine Bühne, die an der Corona-Front ihr Möglichstes tun, sondern auch den Mitbürgern, die mit ihrem jahrelangen ehrenamtlichen Einsatz Nächstenliebe und Nachbarschaftshilfe zu Grundprinzipen und Eckpfeilern unserer Gesellschaft gemacht haben.

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