Blasmusikbezirk erklingt langsam wieder
Die Musikvereine waren in den letzten Wochen stark eingeschränkt; jetzt ist ein Silberstreif am Horizont zu sehen.
Mit 32 Musikkapellen und über 1.800 Musikerinnen und Musikern zählt der Blasmusikbezirksverband Hartberg zu den größten in der Steiermark. Zu Beginn der Krise zum Nichtstun verurteilt, wurde der musikalischen Leidenschaft in Folge mit kreativen Lösungen nachgegangen.
Online sehr aktiv
„Vor Ostern und rund um den „Tag der Blasmusik“ haben viele Musikkapellen via Facebook oder auf anderen sozialen Plattformen ein musikalisches Lebenszeichen gegeben“, so Thomas Schleimer, Medien- und Pressereferent im Musikbezirk Hartberg. Die Musiker haben die Stücke zu Hause einzeln gespielt und aufgenommen, diese Beiträge wurden dann in mühevoller Arbeit am Computer zusammengeschnitten. „Und die Ergebnisse konnten sich wirklich hören lassen“, freut sich Schleimer. Aber auch diese Projekte waren nur ein geringer Ersatz für die wöchentlichen Proben und die vielen Veranstaltungen, darunter die beiden Bezirksmusikfeste in Schölbing und St. Magdalena am Lemberg, die aufgrund der Pandemie abgesagt bzw. verschoben werden mussten.
Langsamer Neustart
Umso größer ist deshalb die Freude, dass seit 29. Mai Proben und Veranstaltungen in eingeschränktem Umfang und unter Einhaltung strenger Sicherheits- und Hygienemaßnahmen wieder erlaubt sind. Und auch dabei beweisen die Musiker wieder besondere Kreativität. Da derzeit viele Probensäle aufgrund des vorgeschriebenen Mindestabstandes zu klein sind, wird die Probentätigkeit ganz einfach in jetzt ungenutzte Konzert- oder Kultursäle oder kurzerhand ins Freie verlegt. Besonders beliebt sind derzeit Marschproben bei denen zum einen die Mindestabstände gewährleistet sind und zum anderen die Bevölkerung mit musikalischen Klängen unterhalten werden kann und so die Musikvereine ein erstes musikalisches Lebenszeichen in den Gemeinden geben.
Erste Veranstaltungen
Bei einigen Veranstaltungen, die für den Sommer geplant waren, ist es derzeit noch offen, ob sie durchgeführt werden können, viele wurden und sind bereits abgesagt. Der Obmann des Blasmusikbezirksverbandes Hartberg Georg Jeitler rechnet damit, dass kleinere Freiluftveranstaltungen wie Früh- oder Dämmerschoppen möglich sein könnten, „aber natürlich gilt es dafür noch die weitere Vorgehensweise der Bundesregierung abzuwarten. Der Österreichische Blasmusikverband ist mit dem Sozialministerium ausgezeichnet vernetzt und versorgt die Landes- und Bezirksverbände laufend mit den neuesten Informationen. „Ende August ist auch der erste Workshop (Posaunen und tiefes Blech mit Prof. Carsten Svanberg) in Bad Waltersdorf geplant. Weiters wird die Klangwolke in Stift Rein musikalisch gestaltet. Wann es wieder Indoor-Konzerte oder Veranstaltungen geben wird, ist aber aus derzeitiger Sicht noch vollkommen offen, so auch das geplante Konzertwertungsspiel im November.“
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