Rogner und Hundertwasser
Geschichtsträchtige Begegnung wird "in Bronze gegossen"

Noch im Entstehungsprozess: Künstler Josef Lehner mit Dir. Melanie Franke und Bgm. Franz Handler hinter den sich noch in Arbeit befindenden Gipsmodellen von Friedensreich Hundertwasser und Robert Rogner.
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  • Noch im Entstehungsprozess: Künstler Josef Lehner mit Dir. Melanie Franke und Bgm. Franz Handler hinter den sich noch in Arbeit befindenden Gipsmodellen von Friedensreich Hundertwasser und Robert Rogner.
  • hochgeladen von Veronika Teubl-Lafer

BAD BLUMAU. Friedensreich Hundertwasser und Robert Rogner sitzen in Bad Blumau bald wieder "an einem Tisch".

Das Feriendorf in Bad Blumau war damals bereits bis ins Detail geplant, als am 15. Jänner 1992 Baumeister Robert Rogner im Schloss Schönbrunn in Wien auf den Künstler Friedensreich Hundertwasser traf und ihn zu einer Zusammenarbeit bewegte. "Sie heißen Hundertwasser und ich habe jahrhunderte altes heißes Wasser. Das kann kein Zufall sein", soll Rogner damals gesagt haben. Hundertwasser begann daraufhin die von Rogner entworfenen Ursprungspläne für die Therme künstlerisch umzugestalten. Durch die Zusammenarbeit der beiden Männer und der Schaffung des Rogner Bades, wuchs die Gemeinde Bad Blumau seit der Eröffnung im Jahr 1997 von der damaligen Agrargemeinde zur Tourismusgemeinde mit einer Nächtigunszahl von über 200.000 pro Jahr. Das schicksalhafte Zusammentreffen bzw. die anschließende Zusammenarbeit wird von Bildhauer Josef Lehner nun zwar nicht "in Stein gemeisselt", jedoch "in Bronze gegossen".

Kunst mitten im Ort

Denn so gebar der Ollersdorfer Künstler die Idee Rogner und Hundertwasser ein eigenes Bronze-Kunstwerk zu widmen. Der Vorschlag stieß bei Bürgermeister Franz Handler und Rogner Bad Blumau Direktorin Melanie Franke auf offene Ohren.
Nachdem der Segen durch die Hundertwasserstiftung erteilt worden war, konnte Lehner, der auch dem Künstlerkreis Süd angehört, mit seiner Arbeit loslegen. Aus Gips entwirft er gerade in seiner Werkstätte in Ollersdorf die Modelle für den späteren Bronzeguss. "Das aufwendigste war bisher die richtige Position der Figuren zu finden", erklärt Lehner. So wurden die beiden "Fotografievorlagen" von Hundertwasser und Robert Rogner von Lehner an einen Tisch gesetzt. "Es stellt die Situation dar, in der Hundertwasser die Pläne von Robert Rogner künstlerisch umgestaltet", erklärt Melanie Franke, die gemeinsam mit Bgm. Franz Handler den Künstler in seiner Werkstätte für eine Zwischenbesprechung besuchte. 

160 Kilo: ein starkes Gewicht

Bis April will Lehner mit den beiden Gipsskulpturen fertig sein. Sie sind die Vorlage für den Bronzeguss, der mittels aufwendigen Verfahren in mehreren Schritten bis Juni bei einem Feldbacher Bronzegießer erfolgen soll. "Da Hundertwasser und Rogner in Lebensgröße dargestellt werden, werden die Figuren in mehreren Formteilen gegossen und später zu einem großen Ganzen zusammengefügt. Eine Figur wiegt rund 160 Kilo", erklärt Lehner.

"Da Koarl" ist schon Kult

Wie beliebt die Figuren von Josef Lehner sind, sieht man unter anderem an einem seiner jüngsten Werke, dem "Koarl" vor dem Rathaus in Oberwart. Der Mann mit der Trompete - ursprünglich als Leihgabe gedacht - war so beliebt, dass sich die Stadt dazu entschlossen hatte, die sitzende Skulptur anzukaufen. Auf so großes Interesse hofft auch Bad Blumaus Bürgermeister Franz Handler. Bis Juli werden die bronzen Figuren von Hundertwasser und Rogner darum im Zentrum von Bad Blumau einen Platz finden.
"Sie sollen einladen nach Bad Blumau zu kommen, sich neben die beiden Persönlichkeiten an den Tisch zu setzen, und mit dem einen oder anderen Schnappschuss Bad Blumau in die Welt hinaus tragen", so der Bürgermeister.

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