Fürstenfeld
Weißkapelle: Denkmal für Geschichte, Mahnung und Begegnung
- Die Weißkapelle am Bergkamm von Fürstenfeld um 1930.
- Foto: Museumsverein Fürstenfeld
- hochgeladen von Josi Thaller
Die Weißkapelle in der Oststeiermark steht als bewegendes Zeugnis einer ganz besonderen Tradition: dem Wetterschießen. Ende des 19. und zu Beginn des 20. Jahrhunderts galt das Wetterschießen als innovative Methode zur Beeinflussung von Niederschlägen und zum Schutz der Landwirtschaft vor Unwettern.
FÜRSTENFELD. Durch das Abbrennen von Schwarzpulverkanonen sollten Hagel und schwere Gewitter abgewendet werden, was zwar wissenschaftlich nie nachhaltig bestätigt wurde, jedoch in der Region zahlreiche Anhänger und Stationen fand. Besonders in Fürstenfeld und der gesamten Oststeiermark war das Wetterschießen weit verbreitet und prägte das örtliche Leben.
Erinnerungsort und Symbol für das Wetterschießen
Die Weißkapelle erinnert an ein tragisches Ereignis, das mit dieser Tradition verknüpft ist: Am 23. Juli 1900 wurde der 15-jährige Anton Weiß beim Wetterschießen schwer verletzt und verstarb wenige Tage später an den Folgen seiner Brandverletzungen. Seine Eltern, Johanna und Franz Weiß, errichteten daraufhin die Kapelle samt Gedenktafel als Mahnung und Zeichen der Erinnerung. Sie steht heute als stiller Ort der Besinnung, der die Geschichte der Region und das Schicksal des jungen Anton Weiß bewahrt.
- Im Inneren der Kapelle der gegeißelte Jesus und darunter der Gedenkstein, der das tragische Ereignis beschreibt.
- Foto: Josi Thaller
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Nach einer umfassenden Renovierung erstrahlt die Weißkapelle heute in neuem Glanz. Ein moderner Rad- und Gehweg sowie neue Sitzgelegenheiten laden zum Verweilen ein. Die Kapelle ist heute ein Ort der Begegnung und der Besinnung mit historischem Hintergrund. Sie mahnt, innezuhalten und lädt ein an die Bedeutung von Tradition, Schutz und Erinnerung zu denken.
- Entlang des Radweges gibt es zahlreiche Sitzgelegenheiten, die zum ausruhen und verweilen einladen.
- Foto: Josi Thaller
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Der Rad- und Gehweg entlang der Bergkammstraße stellt eine knapp 3 km lange Verbindung von der Fehringer Straße zum Welsdorweg her und bietet einen beeindruckenden Blick auf die Thermenhauptstadt Fürstenfeld. Zwischen dem Dreikreuzberg und der Einmündung in den Welsdorfweg, treffen die Besucher auf Panoramaherzen und Sitzgelegenheiten zum Ausruhen einen Baumlehrpfad und für Kinder einen Waldspielplatz.
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