Mag. Werner Gruber „landete“ beim Schwarzen Adler in Friedberg!

v.l.n.r. Bgm. Wolfgang Zingl, Rudolf Srba, Mag. Werner Gruber, Dietmar Pichlhöfer, Manfred Turner, Gerlinde Thaler
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  • hochgeladen von Franz Bergmann

Es war die erste Sitzung der Vida - Pensionisten Ortsgruppe Friedberg seit drei Jahren und fand im Hotel Restaurant „Schwarzer Adler“ statt.

Unter den geladenen Gästen befand sich Friedbergs Bürgermeister Wolfgang Zingl, Rudolf Srba, Bundesvorsitzende der Pensionisten Vida- Pensionistenvorsitzender Walter Haas, ÖBV Regionalvertriebsleiter. Manfred Turner und ÖBV-Beraterin des Bezirkes Hartberg-Fürstenfeld, Frau Gerlinde Thaler. OG-Vorsitzender Dietmar Pichlhöfer gelang es, den bekannten Physiker, Autor, Kabarettist, Mitbegründer der Science Busters, Mag. Werner Gruber zu dieser Veranstaltung zu engagieren, was man als Sensation bezeichnen darf. Friedbergs Bürgermeister betonte in seiner Rede, dass das Engagement von Mag. Gruber eine Ehre für die Stadtgemeinde Friedberg bedeutet.

Der Vortrag von Mag. Werner Gruber bezog sich auf die Energieversorgung der Zukunft, wobei am Rande auch andere Themen angesprochen wurden. Dem prominenten Wissenschaftler, ehemaliger Direktor der Urania und Lehrwart in der Siegmund Freud Universität, gelang es in seiner unnachahmlichen und humorvollen Art, komplizierte Vorgänge auch für Laien verständlich zu erklären. Dazu ein paar Auszüge:

Wir haben bei der Energiewende mehrere Probleme. Einerseits den Klimawandel, andererseits die Energiekrise. Wir haben zu wenig Strom und zu wenig Gas. Außerdem haben wir eine Wirtschaftskrise. Alle diese Probleme hängen zusammen. Dazu gesellen sich noch zwei „Mitspieler“: einerseits die Politik, andererseits die Presse.

Eigentlich wäre es Aufgabe der Presse, die Politik zu kontrollieren und vernünftig damit umzugehen. Doch die Presse recherchiert zu wenig. Dazu ein konkretes Beispiel: Laut Pressemeldung haben die Russen das ehemalige Kernkraftwerk Tschernobyl eingenommen und es gibt daher keinen Strom in Tschernobyl und die Kernpumpen stehen still und daher ist die Welt am Zusammenbrechen. So einen Bericht kann nur jemand schreiben, der sich nicht auskennt. Zur Erklärung: Vor einigen Jahren gab es in Tschernobyl eine große Reaktorkatastrophe, wo sehr viel Dreck entstanden ist. Da hatten die Ukrainer die Idee, zu dem vorhandenen Dreck noch zusätzlich Dreck hinzubringen, konkret: abgewrackte Kernbrennstäbe. Darüber schrieb die Internationale Presse, dass die Kühlpumpen ausgefallen sind und es dadurch zu einer Katastrophe kommen könnte. Es gibt in Tschernobyl nur eine einzige Kühlpumpe, weil man dort nichts kühlen muss! Dieses Beispiel alleine beweist. Dass unsere Presse nicht recherchiert.

Danach ging Mag. Gruber auf die Situation des Klimawandels ein. Zu Beginn über die Behauptung, dass sich die Temperaturen auf der Erde immer schon geändert hätten. Das stimmt auch, doch in den letzten Jahren hat sich diesbezüglich sehr viel getan. Das entscheidende daran ist, dass der CO2- Anstieg um ein Drittel höher geworden ist. vom 18. Jahrhundert bis heute haben wir einen Anstieg, der nicht natürlich ist und bedingt durch die industrielle Revolution sehr viel CO2 hinausgeblasen wird. Das noch größere Problem entsteht dadurch, dass wir noch nicht im Klimawandel sind. Und wenn wir feststellen, dass die Sommer wärmer geworden sind, wissen wir noch lange nicht, was uns bevorstehen wird. Mag. Gruber ging – auch etwas humorvoll konkret auf drei Gebiete der Erde ein: auf das Meer, Sibirien und die Steiermark. Wenn die Sonne ihre Sonnenstrahlen auf die Erdoberfläche schickt, wird die Erdoberfläche erwärmt und diese Wärmestrahlung wird in den Weltraum abgegeben. Sollte dabei eine Wolkendecke im Weg sein, werden diese Strahlen zurück reflektiert.

Jeder kennt das, dass im Winter in einer klirrend kalten Nacht keine Wolken zu sehen sind und die Sterne ganz klar sichtbar sind. Sollten Wolken zu sehen sein, ist es um vier oder fünf Grad wärmer, was heißt, dass die Wärmestrahlung nicht in den Weltraum abgegeben werden kann. Dazu kommt das Problem des CO 2 (Kohlen¬stoff¬dioxid, kurz Kohlen¬dioxid). Dieses CO2 reagiert wie ein Spiegel. Er reflektiert die Wärmestrahlung wieder zurück auf den Erdboden. Woher kommt dieses CO2? Ganz einfach aus unseren Autos, Öl, Erdgas, was wir verbrennen, aber Bakterien und Algen aus dem Meer atmen dieses CO 2 ein und verstoffwechseln das. Soll heißen, dass die Algen dieses CO 2 wieder aus der Atmosphäre herausnehmen, sogar Sauerstoff liefern.

Es heißt ja immer wieder, dass der Amazonas die „Lunge der Erde“ ist, was aber falsch ist, weil er nicht einmal 20 Prozent ausmacht. Das wirklich Entscheidende sind die Meere. Die Algen, die dort leben, nehmen gerne das CO 2 auf. Wenn sich die Meerestemperatur nur um eine Spur ändert, dann wollen die Algen das CO 2 nicht, was zur Folge hat, dass das CO 2 in der Luft bleibt. Das bedeutet, dass noch wesentlich mehr dieser Wärmestrahlung reflektiert, und es auf der Erde wärmer wird. Das führt dazu, dass in den Jahren 2040 – 2050 (genaue Zahlen kann niemand sagen), in Sibirien die Thermafrostböden auftauen, wodurch wahnsinnig viel Methan freigesetzt werden wird. Dieses Methan ist zwar ungiftig, hat aber den großen Nachteil, dass es, wenn es in der Atmosphäre freigesetzt wird, 20 Mal so stark wie das CO 2 wirkt. Und was noch schlimmer ist, ist die Tatsache, dass dieses Methan keine Algen fressen und dadurch der Halbwertszeit, realistisch betrachtet, 600 – 700 Jahre in der Erdatmosphäre bleibt. So gesehen wird der „wirkliche“ Klimawandel zwischen den Jahren 2040 – 2050 eintreffen.
Zum Schluss der Veranstaltung gab Dietmar Pichlhöfer den Anwesenden einen kurzen Überblick seines umfangreichen persönlichen Einsatzes für die Ortsgruppe seit der letzten Ortsgruppenversammlung, was ihm jede Menge Bewunderung und Applaus einbrachte. Danach sprach der Bundesvorsitzende der Gewerkschaft Vida, Hr. Rudolf Srba Dietmar Pichlhöfer seinen Dank über die geleistete Arbeit und vor allem auch die Bewunderung für den Vortrag von Mag. Gruber aus. Er wies auf die aktuellen Probleme wie etwa die Pensionsanpassung etc. hin und berichtete über die Anstrengungen, die seitens der Pensionisten dagegen unternommen werden. Auch machte er ein Angebot an alle Anwesenden, sich bei anfallenden Problemen an ihn wenden zu können. Zum Schluss dieser gelungenen Veranstaltung sprach ÖBV – Regional-Vertriebsleiter und ÖBV – Beraterin Sieglinde Thaler Interessantes über ihr Ressort, dass ebenfalls mit reichlich Applaus belohnt wurde.

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