Lockdown 2.0: Tourismus und Gastro
Das große Warten auf das "Go"
Tourismus und Gastro scharren in den Startlöchern. Wann und wie geöffnet werden darf, ist noch ungewiss.
HARTBERG-FÜRSTENFELD. Die Handelsbetriebe öffnen am 7. Dezember wieder ihre Türen. Noch ungewiss ist die Wiedereröffnung für Gastronomie und Hotellerie. Thermen, Skigebiete und Hotels haben derzeit noch geschlossen. Wir haben uns in der Region erkundigt, wie die Situation bei Gastronomie- und Tourismusbetrieben aussieht - ein Stimmungsbild.
"Gastronomie ist nicht gleich Gastronomie. Wir rechnen damit, dass Eventlocations noch längere Zeit geschlossen bleiben werden. Bei Restaurants und Gasthäusern hoffen wir mit einer Öffnung spätestens Mitte Dezember. Fest steht aber, dass die nötigen Rahmenbedingungen geschaffen werden müssen, damit sich für die Betriebe das Aufsperren rechnet", betont Andreas Friedrich, Spartenobmann Gastronomie der WK-Regionalstelle Hartberg-Fürstenfeld.
Abhol- und Lieferservice beliebt
Generell werde das Liefer- und Abholservice von Speisen gut angenommen. "Hier gilt mein besonderer Dank all jenen, die dieses Service nützen und damit ihre Verbundenheit zu ihren Lokalen und Wirten zum Ausdruck bringen", betont Friedrich. Da diese Einnahmequelle gerade Hotels fehle, sei es wichtig, Perspektiven und damit verbundene Buchungsanreize zu schaffen. "Es werden zwar Gutscheine gekauft. Damit ein Gast aber tatsächlich bucht, braucht es die Aussicht darauf, wann wieder geöffnet werden kann."
Im Dornröschenschlaf
Das bestätigt auch Mario Gruber, Geschäftsführer des Thermen- und Vulkanlandes Steiermark: "Wir befinden uns derzeit im Dornröschenschlaf. Wir haben alle Vorbereitungen getroffen, die Betriebe wären startklar. Was fehlt, ist der Fahrplan seitens der Bundesregierung." Nachdem den Betrieben bereits die Frühjahrssaison und der halbe November fehlt, wäre es fatal, würde auch noch der Dezember komplett ausfallen. "Nach dem August ist der November im Thermen- und Vulkanland das zweitstärkste Monat", so Gruber.
"Geht um Existenzen"
Für viele Betriebe gehe es um die Existenz. Mit knapp 11.000 Beschäftigten in der Sparte Tourismus und Freizeitwirtschaft (Zahlen aus 2018) liegt das Thermen- und Vulkanland und die Oststeiermark steiermarkweit auf Platz zwei. Die meisten Unternehmen haben ihre Mitarbeiter zur Kurzarbeit angemeldet.
Das bestätigt auch Melanie Koch, Geschäftsführerin Oststeiermark Tourismus: "Der Dezember und die Weihnachtszeit sind für den Wintertourismus in der Oststeiermark von enormer Bedeutung. Pisten und Loipen sind in top Qualität beschneit und warten nur darauf, aufsperren zu können."Dass die Tourismusbetriebe in puncto Hygiene- und Sicherheitsmaßnahmen bestens gerüstet seien, heben beide Tourismus-Chefs hervor. "Die Unternehmen haben aus dem ersten Lockdown gelernt und alle nötigen Maßnahmen getroffen", sind Koch und Gruber sicher, dass Betriebe mit dem "Go" der Bundesregierung noch schneller wieder durchstarten können.
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