Nidec-Chef Valter Taranzano:
"Es ist mir eine Ehre wieder zuhause in Fürstenfeld zu sein"

Vor einem großen Auditorium dankte Nidec-Chef Valter Taranzano allen Mitarbeitern und "Mitkäpfern" und ließ mit seinen Plänen zur Schaffung weiterer Arbeitsplätze neue Hoffnung aufkeimen.
26Bilder
  • Vor einem großen Auditorium dankte Nidec-Chef Valter Taranzano allen Mitarbeitern und "Mitkäpfern" und ließ mit seinen Plänen zur Schaffung weiterer Arbeitsplätze neue Hoffnung aufkeimen.
  • hochgeladen von Veronika Teubl-Lafer

Mit der Übernahme der Delta-Linie kehrt Weltkonzern Nidec zurück nach Fürstenfeld. 100 Jobs konnten gesichert werden. Bei seinem Empfang im Fürstenfelder Werk sichert Nidec-Europa-Chef Valter Taranzano den Ausbau der Produktion und die Schaffung weiterer Arbeitsplätze zu. 

FÜRSTENFELD. "Es ist mir eine Ehre wieder zuhause zu sein", diese Worte richtete der Präsident und CEO der Nidec Global Appliance Valter Taranzano seinen Mitarbeitern im Beisein zahlreicher Ehrengäste aus Politik und Wirtschaft im Rahmen der "Eröffnungsfeier" aus. Seit 1. Juni ist Nidec offizieller Eigentümer der Kompressorenlinie Delta und nach einem Jahr der "Zwangsabstinenz" wieder am Standort Fürstenfeld vertreten.

Nidec-CEO Valter Taranzano will Fürstenfeld zum "Center of Excellence" machen, wo das Know-how von Nidec und Embraco zusammengeführt werden soll.
  • Nidec-CEO Valter Taranzano will Fürstenfeld zum "Center of Excellence" machen, wo das Know-how von Nidec und Embraco zusammengeführt werden soll.
  • hochgeladen von Veronika Teubl-Lafer

"Es war eine lange uns schwierige Reise"

Zur Erinnerung: im Feber 2019 war Nidec ins Visier der EU-Wettbewerbsbehörde geraten, nach dem Zusammenschluss des japanische Eigentümers Nidec mit Embraco, der Kompressorentochter von Whirlpool. Fürstenfelds Standort musste abgegeben werden. Die neuen Eigentümer ließ bald verlauten die Produktion in die Slowakei zu verlagern. Nach intensiven Verhandlungen, vereinten Kräften und "nach einer langen und schwierigen Reise" hätte man es geschafft, so Taranzano. Mit dem Kauf der Delta-Linie konnte Nidec einen Teil der Produktion und gemeinsam mit der Wet-Linie den Erhalt von 100 Arbeitsplätzen am Standort Fürstenfeld sichern.
Nun wurde dem Nidec-Europa-Chef ein großer Empfang bereitet, bei dem man mit Lob und Anerkennung nicht sparte.

Prominenter Empfang für Nidec-Chef Valter Taranzano: Dank der Übernahme der Produktionslinie "Delta" durch Nidec  konnten 100 Jobs gerettet werden.
  • Prominenter Empfang für Nidec-Chef Valter Taranzano: Dank der Übernahme der Produktionslinie "Delta" durch Nidec konnten 100 Jobs gerettet werden.
  • hochgeladen von Veronika Teubl-Lafer

"Ein Weltkonzert kehrt zurück nach Fürstenfeld"

"Mit Nidec kehrt ein Weltkonzern und seriöser Partner nach Fürstenfeld zurück, dem das Wohl der Region und der Mitarbeiter am Herzen liegt", betonte Bürgermeister Franz Jost. Als "Präsident" und "Amico", der ein weiteres erfolgreiches Kapitel des Standortes Fürstenfeld aufschlagen würde, begrüßte Landesrätin Barbara Eibinger-Miedl den Europa-Chef von Nidec und sicherte auch künftig die vollste Unterstützung der Landesregierung zu.

Auch nach dem "Desaster-Jahr" und trotz der massiven Einbusen durch die Corona-Pandemie gibt sich Taranzano zuversichtlich mit dem neu entwickelten Business-Plan auf einem guten Weg zu sein. Er wolle nicht nur weitere Arbeitsplätze schaffen, sondern aus dem Fürstenfelder Werk ein "Center of Excellence" machen, wo das Know-how von Nidec und Embraco zusammengeführt werden soll, um die weltweit besten Geräte herzustellen.

Auch beim Erhalt von "Kappa" hofft man auf die Hilfe von Nidec.

"Kappa" ist noch nicht vom Tisch

Die Coronakrise hätte die Strategie nicht geändert, sondern diese nur verzögert. Er stimmte mit Bürgermeister Franz Jost überein, dass es Zeit brauche und gelte noch so manche Hürde zu meistern.
Denn noch immer hängen 150 Jobs in der Luft, da Secop-Eigentümer Orlando weiterhin auf die Verlagerung der Kompressorenlinie "Kappa" in die Slowakei beharrt, die im August angedacht ist.
Dass man weiterhin zum Ziel hätte alle Arbeitsplätze in Fürstenfeld zu halten und auch in puncto Kappa weiter auf Nidec vertraue, betonten Betriebsräte Helmut Klotz und Gerald Weber.

Noch immer ungewiss ist die Zukunft der Kappa-Mitarbeiter. Betriebsrat Gerald Weber appellierte an die Politik, sich für den Erhalt dieser Kompressorenlinie einzusetzen.
  • Noch immer ungewiss ist die Zukunft der Kappa-Mitarbeiter. Betriebsrat Gerald Weber appellierte an die Politik, sich für den Erhalt dieser Kompressorenlinie einzusetzen.
  • hochgeladen von Veronika Teubl-Lafer

"Ihr werdet überrascht sein"

Aktuell gäbe es, laut Taranzano, für Kappa zwar keine Verhandlungen mit Secop, doch man hätte bereits alternative Ideen. Genaue Details wollte er noch nicht verraten. Nur so viel: "In einem Jahr möchte ich euch alle hier wieder einladen, um Rückblick zu halten und zu sehen, was wir in diesem Jahr geschafft haben. Und ihr werdet überrascht sein."

Mehr Infos:
Secop stellt Produktion in Fürstenfeld ein
Großer Einsatz für 400 Mitarbeiter
Mitarbeiter rufen zum Protest
Hunderte marschierten für ihre Arbeitsplätze
Hohe Politvisite im Nidec-Werk Fürstenfeld
Nidec übernimmt Secop-Werkshallen
EU-Wettbewerbsbehörde gibt Nidec Grünes Licht
Erneuter Jobabbau stößt Belegschaft sauer auf

Push-Nachrichten auf dein Handy
MeinBezirk.at auf Facebook verfolgen
Die Woche als ePaper durchblättern
Newsletter deines Bezirks abonnieren

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.