Hospizmitarbeiter für Hartberg und Fürstenfeld gesucht
246 Menschen wurden im vergangenen Jahr von den Mitarbeitern der Hospizteams Hartberg und Fürstenfeld begleitet. Doch die Zahl der Ehrenamtlichen ist überschaubar. Mitarbeiter sind dringend gesucht. Vor allem an Männern mangelt es in den Hospizteams.
HARTBERG-FÜRSTENFELD. "Meine Begleitungen sind geprägt von sehr berührenden Begegnungen, die auch immer Lichtblicke für die Begleiterin selber sind", beschreibt Maria Grassl ihre Erlebnisse im Rahmen ihrer ehrenamtliche Tätigkeit als Leiterin des Hospizteams Hartberg. Gerade weil das Thema Tod ein großes Tabu darstelle und der letzte Lebensabschnitt eines Menschen ein schwieriger und belastender sei, stehe die Arbeit des Hospizteams eher am Rande der zahlreichen ehrenamtlichen Tätigkeiten, die sonst sehr oft Einzug in die Medien finden.
"Obwohl es jeden von uns betrifft, wird das Thema Tod wird eigentlich nur zu Karfreitag oder zu Allerseelen aufgegriffen", bestätigt Gertrud Kurz Leiterin des Hospizteam Fürstenfeld. Unter dem Motto "Ehrenamt Hospiz vor den Vorhang" wird die WOCHE in den kommenden Wochen immer wieder ehrenamtliche Mitarbeiterinnen mittels Kurzportraits vorstellen.
246 Begleitungen pro Jahr
Denn wie sehr diese Trauer- und Begleitarbeit benötigt wird, zeigen die Zahlen in der Statistik. 246 Menschen wurden von den beiden Hospizteams Hartberg und Fürstenfeld im vergangenen Jahr in Privathaushalten, in Krankenhäusern oder in Altenpflegeheimen begleitet. Das Hospizteam bietet auch regelmäßige Treffen („Trauergruppen“) an. Dazu kommen noch die Beratungen im Hospizbüro. Insgesamt wurden in Hartberg und Fürstenfeld im vergangenen Jahr knapp 5.000 ehrenamtliche Stunden geleistet.
Beeindruckende Zahlen, bei denen die 24 Ehrenamtlichen in Fürstenfeld und 25 in Hartberg jedoch an ihre Grenzen stoßen. Um Begleitwünsche leichter erfüllen zu können würden verstärkt Mitarbeiter in der Hospizarbeit gesucht. Vor allem Männer seien rar. "Wir haben fast ausschließlich Frauen in der Hospizarbeit. Es wäre wünschenswert, wenn sich auch Männer für dieses Ehrenamt ausbilden lassen", so Kurz. Dem stimmt auch Bezirkshauptmann und Hospizpate Max Wiesenhofer zu: Es wäre wichtig, dass man sich als Betroffener oder Angehöriger sowohl an Frauen als auch Männer der Hospizarbeit wenden könne und in der letzten Lebensphase nicht alleingelassen wird.
Spezielle Ausbildungen für Hospizmitarbeiter
Tagtäglich mit den Thema Tod konfrontiert zu sein, stelle natürlich für die Mitarbeiter eine große Herausforderung dar, und bedürfe auch ein hohes Maß an Belastbarkeit, so der Hospizpate. Deshalb werden angehende Mitarbeiter im Rahmen von Seminaren mit Theorie- und Praxiseinheiten speziell ausgebildet und geschult. Zusätzlich bieten die Hospizvereine jährliche Fortbildungen für ihre Mitglieder. Aktuell befindet sich eine Hospizgrundausbildung gerade vor dem Abschluss. "Die 18 Teilnehmer sind sehr motiviert und machen gerade ihr 40-stündiges Praktikum", erklärt Kurz.
Details
- 246 Menschen wurden von den beiden Hospizteams Hartberg und Fürstenfeld 2017 begleitet.
- 5.000 ehrenamtliche Stunden wurden geleistet
- Mehr Infos zum Thema Hospiz und Ausbildung zum Hospiz-Mitarbeiter sowie kommende Kurstermine auf https://hospiz-stmk.at
- Kontakt Hospizteam Hartberg, Leiterin Maria Grassl
- Konakt Hospizteam Fürstenfeld, Leiterin Gertrud Kurz
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