Um die halbe Welt mit Guns n´ Roses
Gabriele Sofie Schnalzer aus Großwilfersdorf organisiert die Aftershowparties der bekannten Hard Rock Band. Nächster Stopp: Japan.
Als eine Kette von Zufällen, beschreibt Gabriele Sofie Schnalzer ihren beruflichen Werdegang. Am 19. Jänner wird die Friseurmeisterin mit eigenem Frisiersalon in Großwilfersdorf wieder ins Flugzeug steigen, um bei der Aftershowparty von Guns N´ Roses internationale Stars und Sternchen mit professionellem Hairstyling und Make-Up zu betreuen. Das nächste Ziel: die Kulturmetropole Osaka in Japan. Denn obwohl viele Fans damit sicher nicht mehr gerechnet haben, ist es passiert: die Hard Rock Band um Axel Rose, Slash und Duff gehen nach 22 Jahren erstmals wieder auf Welttournee. Mit dabei: Gabriele Sofie Schnalzer.
Die Gelegenheit am Schopf gepackt
Aber von Anfang an: "Begonnen hat alles vor 16 Jahren einer Maskenbildnerschulung in Edinburgh, da lernte ich meinen Kurskollegen, Gregor Will, kennen. Unser Kontakt blieb über die Jahre bestehen", erzählt Gabriele Sofie. "Er bot mir an, in der Organisation der Aftershowparties von Guns N´Roses zu arbeiten." Im vergangenen Jahr war es dann soweit und Schnalzer fand sich beim Überraschungskonzert zur Wiedervereinigung der Kultband in Los Angeles wieder.
"Natürlich habe ich lange überlegt, ob ich das machen soll, auch wegen meinem Salon in Großwilfersdorf und die neuen Herausforderungen, die auch mich zukommen", so Schnalzer. Schlussendlich hätte sich die taffe Powerfrau allerdings gedacht, sie müsse die Gelegenheit im wahrsten Sinne des Wortes am "Schopf packen".
In der ganzen Welt unterwegs
Nach LA folgten 2016 Konzerte und Aftershowpartys in Las Vegas, Buenos Aires und Rosario in Argentinien. Mit Japan macht Gabriele Sofie ihre persönlichen "Big Five" mit Guns N´Roses komplett. Im Februar geht es für sie dann fünf Tage nach Singapur und Bangkok; im März folgt Dubai, bevor am 28. Mai die "Not in this Lifetime"- Europatour in Dublin startet. Bis Juli wird Schnalzer dann von Großbritannien über Spanien und Frankreich, Skandinavien bis Deutschland und Österreich - in ganz Europa unterwegs sein.
Ausdauer, Stressresistenz und auch ein dickes Fell, seien, so Schnalzer für diesen Job nötig, der durch die zahlreichen Reisen pro Jahr einiges abverlangt. "Viele meine Kunden in meinem Frisiersalon glauben, dass ich bei den Touren wochenlang am Stück unterwegs bin, aber das stimmt nicht", klärt Schnalzer auf. Viele der Trips würden eher einer Hop On-Hopp Off Tour gleichen. Oftmals sind es Reisen von bloß ein, zwei Nächten, die Schnalzer in Ländern am anderen Ende der Welt verbringt. Am darauffolgenden Tag, steht sie wieder in ihrem Salon in Großwilfersdorf. "Dieser eigene Salon war mein größter Wunsch, er ist noch immer das allerwichtigste für mich", betont Gabriele Sofie ihre tiefe Verwurzelung im Thermenland. Dennoch: die Reisen und das Arbeiten mit vielen kreativen Menschen inspirieren und fördern das Keinem von eigenen neuen Ideen. "Jede Reise in ein neues Land prägt. Ich merke, wie ich mich mit jeder weiteren Reise weiterentwickle."
"Ein bisschen verrückt muss man sein"
Auf Japan und dessen Kultur freut sich die Friseurmeisterin mit 28-jähriger Berufserfahrung besonders. "Dort ist man ziemlich verrückt was den Style und das Design anbelangt. Shows sind viel pompöser mit jeder Menge Glitzer und Co.", hofft Schnalzer auf rege Inspiration - auch für ihren eigenen Salon. "Ich möchte mich auch in Großwilfersdorf ein bisschen verändern. Ich weiß zwar noch nicht, in welche Richtung es gehen wird, aber ich warte einfach was so kommt." - Und diese Taktik hat sich bei der erfolgreichen Eventmanagerin bisher ja bezahlt gemacht. Inspirationen für ihre Frisurenkreationen holt sich Gabriele Sofie auch aus Märchen- oder historischen Filmen. "Man muss aber auch ein bisschen verrückt sein, um immer auf ausgefallene Ideen zu kommen.
Eine haarige Angelegenheit
Dass Schnalzer dieses Quäntchen an Ausgefallenheit besitzt, bewies sie nicht zuletzt vor acht Jahren, als sie sich mit einer ihrer "Verrücktheiten" für eine Modenschau in Bangkok bewarb und durch deren Skurrilität auch prompt dort am Laufsteg landete.
Schnalzers Idee: Ein Kleid, ganz aus menschlichem Haar gefertigt. Hunderte Haarschnitte und Häkelstunden waren zur Verwirklichung nötig. "Eigentlich habe ich dort ja nur aus Spaß mitgemacht. Meine Mutter ergriff die Initiative und begann mit abgeschnittenen Haar und alten Stränchen aus Haarverlängerungen zu häkeln." Am Ende war das Kleid bodenlang und wurde auf der Fashionshow in Bangkok ein Eyecatcher sondergleichen. "Es ist das Verrückteste, was meinen Frisiersalon bisher verlassen hat", lacht Schnalzer.
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