Fürstenfelder Ärztezentrum in historischen Mauern
In die ehemalige Tabakfabrik ziehen bis Jahresende sechs Ärzte und ein Physiotherapeut ein.
Seit der Schließung der Tabakfabrik Ende 2005 bemühte sich die Stadtgemeinde Fürstenfeld gemeinsam mit möglichen Investoren um eine Nachnutzung des Areals im Stadtkern (ATW) mit einer Fläche von 1,8 Hektar. Eine realisierbare Lösung für eine sinnvolle Verwertung des riesigen Geländes mit geschichtsträchtigen Industriebauten zu finden, sei für ihn als Bürgermeister zur letztlich sich lohnenden Geduldsfrage geworden, zeigte sich Stadtchef Werner Gutzwar über die akutell zügig voranschreitende Revitalisierung erfreut. Ins Boot geholt werden konnte schließlich der Fürstenfelder Architekt Friedrich Ohnewein mit seiner "Convalo Immobilien GmbH", zu dessen Spezialgebieten die Sanierung von Altbauten gehört.
"Schloss am Stein"
Ein Wohnprojekt wurde mittlerweile erfolgreich auf dem Gelände umgesetzt. 60 fertige Parkplätze sind bereits vorhanden, in der Endausbaustufe werden insgesamt 100 Parkflächen zur Verfüguntg stehen.
Im Erdgeschoss des sogenannten "Schlosses am Stein", einem Industriebau-Juwel aus dem Jahr 1790 und Herzstück des ATW-Areals, entsteht das neue Ärztezentrum auf einer Fläche von 1.800 Quadratmetern. Im Laufe des Jahres werden dort fünf Fachärzte, eine parktische Ärztin sowie ein Physiotherapeut ihre Ordinationen eröffnen. Den Anfang macht der Radiologe Christopher Spreizer am 3. April. Wie Ohnewein berichtet, können noch zwei weitere Arztpraxen vergeben werden, im Ober- und Dachgeschoss des Schlosses sowie im Altesse-Gebäude entstehen 37 Wohnungen. Auch eine Gastronomie ist angedacht. Darüberhinaus leerstehende Flächen sollen laut Gutzwar touristisch genutzt werden, Verhandlungen dazu laufen.
8 Millionen Euro-Projekt
Das Zentrum mit rennomierten Ärzten sei nebem dem LKH wichtig für die medizinsche Versorgung der Bevölkerung in der Region, so Gutzwar. Der Standort mitten im Herzen von Fürstenfeld ist für die Erreichbarkeit und ebenso für die Frequenz in der Innenstadt von enormer Bedeutung", berichtet Gutzwar, dass an der Destination in der Fabriksgasse auch eine Bushaltestelle errichtet wird. Das Bauvorhaben ATW soll bis Jahresende abgeschlossen werden, die Gesamtinvestition beträgt rund acht Millionen Euro.
Neubauqualität
Die Bauten stehen zum Teil unter Denkmalschutz. "Die Substanz ist in gutem Zustand. Wir errichten Neubauqualität zugeschnitten auf die Anforderungen mit neuen Fenstern, moderner Haustechnik, thermischer Sanierung oder Fußbodenheizungen", spricht Ohnewein von einer baulichen Herausforderung. Auch Rückbauten seien erforderlich gewesen, die Arkadenstruktur soll neu entstehen.
Die Stadtgemeinde Fürstenfeld unterstützt das Projekt in zwei Förderschienen. Zum einen werden insgesamt eine Million Euro in die Verkehrserschließung des ATW-Areals investiert, zum anderen sollen die Ärzte gefördert werden.
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