Brandcontainerübung 2016 - Männer gehen durchs Feuer

Foto: FF Hartberg
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Die Feuerwehr Hartberg veranstaltete gemeinsam mit der Firma Firefighting bereits zum zweiten Mal die Hartberger Realbrandausbildungstage. Am Parkplatz der Firma Durmont konnten 105 Atemschutzgeräteträger von 18 Feuerwehren ihr Wissen rund um den Innenangriff auffrischen bzw. viel Neues lernen.
Die Ausbildung war in insgesamt sieben Trainingseinheiten zu je vier Stunden mit jeweils 15 Teilnehmern organisiert. Am Beginn eines jeden Trainings stand ein 1-stündigen Theorieteil, welcher über die Gefahren an der Einsatzstelle (Phänomene der extremen Brandausbreitung, sonstige Unfallgefahren) und den richtigen Einsatz der Löschmaßnahmen zum Thema hatte. Weiters wurden die Risiken einer Innenbrandbekämpfung erläutert. Danach wurde das in der Theorie Besprochene im 3-stündigen Praxisteil angewendet. Die praktischen Übungen wurden in zwei Module unterteilt. Es wurden 5-mal das Modul 1, sowie 2-mal das Modul 2 durchgeführt.

Modul 1 - Richtiges Vorgehen und Löschen sei gelernt

In der 1. Übung nahmen jeweils 15 Atemschutzgeräteträger im Brandcontainer Platz, wo von den Ausbildern der Brandverlauf erklärt und mehrmals Rauchgasdurchzündungen mit und ohne Druckanstieg gezeigt wurden. Dabei entstanden kurzfristig Temperaturen von über 800 Grad.

Bei der 2. Übung stand das richtige Vorgehen in einer heißen Brandatmosphäre am Programm. Hierbei wurden zuerst die richtige Strahlrohrtechnik und anschließend eine korrekte Türöffnung in den Brandraum vorgezeigt. Die anwesenden Atemschutztrupps mussten dies im Anschluss selbst durchführen und das erlernet Wissen umsetzen. Das Hauptaugenmerk hierbei lag auf der Rauchgaskühlung sowie den "Zimmerbrand so sicher als möglich zu löschen".

Bei der 3. Übung wurde das Ablöschen eines "offenen" Zimmerbrandes simuliert. Hier wurde großer Wert darauf gelegt den Wassereinsatz so gering als nur möglich zu halten, um unnötig heißen Wasserdampf zu vermeiden. Im Zuge dieser Übung wurde abschließend auch demonstriert, welche Folgen ein übermäßiger Wassereinsatz mit sich bringt.

Modul 2 - Atemschutztrupps stellen sich dem Feuer

In Modul 2 galt es in der 1. Übung das Wissen über die extremen Phänomene der Brandausbreitung zu vertiefen und diese auch wirkungsvoll zu blocken. Hierzu wurde von den Ausbildern der Brandverlauf nochmals kurz erklärt und mehrmals Rauchgasdurchzündungen mit und ohne Druckanstieg gezeigt. Im Anschluss sollte jeder Atemschutzgeräteträger sein können am Hohlstrahlrohr unter Beweis stellen indem er eine Rauchgasdurchzündung zu blocken versuchte.

In der 2. Übung galt es diesmal den gesicherten Vormarsch durch zwei geschlossene Türen bis zum Brandraum vorzunehmen und den Brand zu löschen wobei nicht bekannt war ob es ein offener oder ein geschlossener Brand ist. Anschließend wurde der Brandraum noch durch die hydraulische Ventilation belüftet. Der Unterschied zum Modul 1 lag hierbei darin das die Ausbilder das Vorgehen nur beobachteten und den Trupps anschließend nützliche Tipps gaben und Verbesserungsvorschläge zur Vorgehensweise machten. Als zusätzliche Aufgabe wurde auch noch die Puppe eines Kleinkindes im Container versteckt um die Atemschutzgeräteträger darauf zu sensibilisieren, dass immer Menschen in einer Brandwohnung sein könnten.

Die 3. Übung stellte alle vor eine gänzlich neue Aufgabe, hierbei mussten zwei 2 Trupps zugleich einen Kellerbrand bekämpfen und diesen belüften. Während Trupp 1 die Brandbekämpfung übernahm, hatte der Trupp 2 die Aufgabe für bessere Sichtverhältnisse zu sorgen. Je nach Übungsverlauf wurde dann auch noch ein Atemschutznotfall simuliert. Diese Übungsvorgabe stellte alle Atemschutztrupps vor eine große Herausforderung da sämtliche Brandgase sowie der Wasserdampf relativ Vollständig im Container blieben. Folglich mussten sich die Atemschutztrupps mit schlechter bzw. keine Sicht, große Hitze und eine sehr hohe Luftfeuchtigkeit im Container zurechtfinden. Somit wurde die Kameradenrettung aufgrund des geringen Platzes sowie den vorherrschenden Bedingungen eine äußerst schwierige Angelegenheit. Im Anschluss bekamen die Teilnehmer in einer kurzen Übungsbesprechung zu hören welche Tätigkeiten gut ausgeführt wurden bzw. ausbaufähig sind.

Beeindruckende Bilanz der Brandcontainerübung 2016

Insgesamt wurden von den Kameraden der FF Hartberg rund 350 Mannstunden in dieses Wochenende investiert. Es wurden ca. 200 Pressluftflaschen gefüllt, an die 300 Einwegholzpaletten verfeuert und noch vieles mehr.
Die Feuerwehr Hartberg bedankt sich nochmals bei allen Teilnehmern der Realbrandausbildung für die Pünktlichkeit und vor allem für die hervorragende Disziplin im Zuge der Übungen. Weiters gilt der Firma Durmont ein großer Dank für die Zurverfügungstellung der Infrastruktur. Vor allem den Ausbilderteam der Firma Firefighting - Fire & Rescue Training ist für die tolle Ausbildung ein besonderes Dankeschön auszusprechen!

Bericht und Fotos: FF Hartberg

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