Vergangenheit verstehen und Verantwortung für die Zukunft erkennen
Schülerinnen und Schüler des BORG Hartberg beschäftigten sich in einem Workshop mit dem Holocaust.
HARTBERG. Im Rahmen ihres Psychologie-Wahlpflichtfaches beschäftigten sich Schüler der 7c des BORG Hartbergs mit dem Thema der Vergangenheitsbewältigung. Aufgrund des 80. Jahrestages des Anschlusses von Österreich an Nazideutschland wurde der Blick vor allem auf das Thema Holocaust und Mechanismen, die zum Holocaust führten gelegt. Dazu war Daniela Ebenbauer-Dadieu eingeladen, die sich selbst gerne als Beispiel für eine perfekte Vergangenheitsbewältigung bezeichnet. Als Tochter des jüdischen Auschwitz-Überlebenden Imo Moszkowicz und Enkelin von Gau-Hauptmann Armin Dadieu brachte sie den Schülerinnen und Schülern mit diesem sehr persönlichen Zugang das Thema Holocaust in beeindruckender und tiefgehender Weise näher. Im ersten Teil des Workshops erzählte sie - unterstützt von vielen Familienfotos – die Lebensgeschichte ihres Vaters und ihres Großvaters, die sich nach dem Krieg in Südamerika trafen und wo sich Imo und Dadieus Tochter Renate ineinander verliebten.
Gefahren des Rechtsextremismus
Im zweiten Teil ging sie auf die Funktionen von Feindbildern und die Gefahren des Rechtsextremismus ein. Aufgelockert durch interaktive Übungen und Spiele sollten die Schüler die Mechanismen, die zum Holocaust führten, verstehen, und ihre Verantwortung für die Zukunft erkennen.
"Da Armin Dadieu als überzeugter Nationalsozialist den Anschluss Österreichs an Nazi-Deutschland maßgeblich unterstützt hat, hat dieser Workshop in Zeiten, wo Antisemitismus und Fremdenfeindlichkeit wieder zunehmen, besonders große Bedeutung", betonte Ebenbauer-Dadieu. Nicht zuletzt deshalb zeigte auch der ORF Interesse und filmte Teile des Workshops mit. Dazu wurden die Schüler über ihre Eindrücken und Gedanken interviewt.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.