Weil Dublin eine Seele braucht

Gemeinsames Hoffen: zahlreiche Fürstenfelder bedeuteten der syrischen Familie, die seit drei Jahren in Österreich und seit 20 Monaten in Fürstenfeld lebt, ihre Solidarität.
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  • hochgeladen von Veronika Teubl-Lafer

"Dublin braucht eine Seele!", war am Transparent zu lesen, das die Kinder der Volksschule Fürstenfeld in Händen hielten. Der Grund: Die aus Syrien stammende fünfköpfige Familie Mardini, die seit 20 Monaten in Fürstenfeld lebt, soll nach drei Jahren in Österreich abgeschoben werden. Das steht zumindest auf dem Bescheid des Innenministeriums vom 23. März 2017. Nach Bulgarien, dorthin, wo sie nach Dubliner-Abkommen das erste Mal in Europa Fuß fassten.

Allgemeine Betroffenheit

Gemeinsam mit vielen ehrenamtlich geführten Fürstenfelder Organisationen und Privatpersonen - darunter auch geflüchtete Familien, die in Fürstenfeld und der näheren Umgebung seit langem ihre zweite Heimat gefunden haben - organisierte die Flüchtlingshilfe Fürstenfeld darum eine allgemeine Solidaritätskundgebung im Grabherhaus.
"Die zuständigen Politiker sollen bedenken, dass es nicht nur Gesetze gibt, sondern auch elementare Entwicklungsphasen im Leben eines Kindes. Diese Familie ist seit fünf Jahren auf der Flucht. Hier in Fürstefeld haben sie eine neue Heimat und Sicherheit gefunden. Jetzt sollen sie nach drei Jahren abgeschoben werden", zeigt sich Marianne Radl von der Flüchtlingshilfe Fürstenfeld sichtlich betroffen.

Solidarität bekundet

"Die Familie Mardini ist bei uns in der Gemeinde bestens integriert, die Kinder besuchen die städtischen Schulen und haben hier ein neues Leben aufgebaut", bedeutete auch Bürgermeister Werner Gutzwar seine Solidarität.
An der Kundgebung nahmen auch Vize.-Bgm. Johann Rath, die Gemeinderäte Andrea Kogler, Michael Prantl und Harald Peindl sowie die Studentenverbindung K.Ö.St. V. Riegersburg zu Fürstenfeld teil.
Vom Gymnasium Fürstenfeld waren Direktor Martin Steiner und Kollegium, von der Volksschule Direktorin Angela Timischl und ihre Lehrkörperschaft vertreten. Gemeinsam hofft man nun doch noch auf ein gutes Ende, und dass Vater Omar Mardini mit seiner Frau Enaam und den drei Kindern Raghad (19 Jahre), Ibrahim (14 Jahre) und Yaman (9 Jahre) in Fürstenfeld bleiben darf.

Gemeinsames Hoffen: zahlreiche Fürstenfelder bedeuteten der syrischen Familie, die seit drei Jahren in Österreich und seit 20 Monaten in Fürstenfeld lebt, ihre Solidarität.
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