Jubiläums-Feier im Gletschereis
Der südlichste Gletscher Österreichs hat zahlreiche Berg-Interessierte zu einem halbrunden Jubiläum in die Kellerwand gelockt.
EISKAR-GLETSCHER (jost). Zu einer kleinen Feier der ganz besonderen Art haben die beiden „Eismänner“ Gerhard und Gerhard Hohenwarter (Vater und Sohn) Ende Juli in’s „Eiskar“ auf 2.200 Meter höhe geladen, wo sie seit nunmehr 25 Jahren permanente Vermessungen und Dokumentationen des südlichsten Gletschers Österreichs im Auftrag des Österreichischen Alpenvereines durchführen. Und das mehrmals jährlich.
So kommt es nicht von ungefähr, dass der 69-jährige Gerhard sen. den jeweils dreistündigen, mühsamen und anspruchsvollen Aufstieg dorthin schon bald 100 Mal motiviert absolviert hat. Und seit etwa 10 Jahren ist auch Sohn Gerhard schon voll dabei.
Doch diesmal wurden die Hohenwarters von weiteren 25 erfahrenen Bergsteigern begleitet, die sich vor Ort über die langjährige Tätigkeit der beiden „Gletscher-Vermesser“ sowie über den aktuellen Zustand des Eiskars überzeugen konnten.
Im Eiskar selbst haben die beiden Experten an verschiedenen Stellen Informationen über die Geschichte der Eiskarvermessung, über den Gang der Vergletscherung, über metereologische Parameter in der Region und über Vieles mehr gegeben und freuten sich über das große Interesse der Teilnehmer.
Nach der Rückkehr der Gruppe fand der Tag im Plöckenhaus seinen kulinarischen und geselligen Ausklang, wo auch mit Begeisterung musiziert und gesungen wurde.
Der neue österreichische „Gletscherpapst“ Gerhard Lieb aus Graz sowie sein Kollege Andreas Kellerer-Pirklbauer vom Österreichischen Gletschermessdienst konnten persönlich leider nicht dabei sein, sondern haben ein Schreiben zum Eiskar-Jubiläum übermittelt:
„Als neue Leiter des Österreichischen Gletschermessdienstes möchten wir euch zum Eiskar-Jubiläum herzlich gratulieren und aufrichtigen Dank dafür aussprechen, dass ihr durch eure Arbeit und eine solche Veranstaltung diesen in vielerlei Hinsicht so bemerkenswerten österreichischen Gletscher würdigt und zu dessen medialer Bekanntheit beiträgt.
Euer Engagement und die Professionalität eurer Arbeit sind vorbildlich und österreichweit wohl einzigartig. Eine Sonderstellung kommt dem Eiskar auch durch die emotionale, generationenübergreifende Bindung der Gletschermesser an ihr Messobjekt zu. So ist der kleine Gletscher am Fuß der Kellerwand zu einem der am besten dokumentierten Gletscher des gesamten österreichischen Messnetzes geworden!
Im Namen des Österreichischen Alpenvereins als Trägerorganisation des Gletschermessdienstes bedanken wir uns hiermit für die großartige, weit über das normale Maß hinaus gehende und für die Gletscherforschung höchst wertvolle Arbeit, die ihr laufend leistet. Für die Zukunft wünschen wir euch weiterhin viel Freude, Ausdauer und unfallfreie Verläufe für eure zahlreichen Besuche und Messgänge.“
Mit dabei u.a. Gerhard Ranner, Reinhard Ranner, Alexander Gressel, Adolf Zumtobel, Hannes Strobl, Kurt, Sabrina und Georg Salcher, Hermann und Linde Stöckl, Michael, Gerhard, Erwin und Georg Hohenwarter, Kurt Berger aus Kitzbühel, Ulli und Andreas Fink, Jutta Pischelsberger, Meteorologe Paul Rainer.
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