Schwerpunkt Lehre
Der "Eggforst" wird zum Klassenzimmer
Berufsorientierung im Wald erlebten kürzlich 70 Schülerinnen und Schüler der NMS Hermagor.
HERMAGOR (jost). Bei frischen herbstlichen Temperaturen wenige Grade über Null begrüßte kürzlich Forstmeister Harald Zollner, Chef des Revieres Hermagor der Österreichischen Bundesforste, die drei dritten Klassen der Neuen Mittelschule Hermagor (NMS) zum „Wald-Unterricht“ im 300 Hektar großen „Eggforst“ am Stadtrand von Hermagor.
Schulstufen-Koordinatorin Sigrid Kuglitsch: „In den dritten Klassen stehen verschiedene Aktivitäten in Richtung Berufs-Orientierung am Lehrplan. Daher haben wir die Gelegenheit aufgegriffen, hier vor Ort im Rahmen dieses Wald-Erlebnistages zu erfahren und zu sehen, welch vielfältige Berufsmöglichkeiten eigentlich der Wald bietet.“
Theorie und Praxis
An insgesamt fünf spannenden Lehr-Stationen im Wald konnten sich die Jugendlichen bei Harald Zollner und seinem Bundesforste-Team umfassend informieren und bei verschiedenen Tätigkeiten auch selbst Hand anlegen.
So konnten beispielsweise die meisten Schülerinnen und Schüler das erste Mal in ihrem Leben live sehen, wie rasch und präzise mit modernen Geräten und Fahrzeugen Bäume gefällt und mit schwerem Traktorgerät zur Verladung abtransportiert werden. Doch auch beim Schutz der Jungpflanzen gegen Wildverbiss halfen die Kinderhände beim Aufsetzen der Schafwolle-Büschel fleißig mit. Ebenso erfuhren die Jugendlichen fundamentale Fakten über die Problematik des Borkenkäfers. In diesem Zusammenhang wurde von Bundesforste-Mitarbeitern auch anschaulich die Funktion der modernen Käferfallen erklärt.
Pädagogik in der Natur
Überaus spannend und interessant gestaltete sich die Mitarbeit der Schülerinnen und Schüler mit Akkuschraubern beim Bau und beim Ausprobieren von sogenannten Stöberjagdständen aus einfachsten Hölzern.
Vom Waldpädagogen Roman Plieschnegger lernten die Kinder mitten im Wald die verschiedenen Baumarten, Sträucher, Bodengewächse, Moose, Flechten usw. kennen, insbesondere auch die wesentlichen Unterscheidungsmerkmale zwischen Fichte und Tanne.
An der letzten Station zeigte Forstmeister Harald Zollner auf, wie viele Berufe mit der Waldbearbeitung zusammenhängen. Ob Forstfacharbeiter, Förster oder Forstmeister, jeder dieser Tätigkeiten liegt eine fundierte Ausbildung zugrunde, die teilweise in Form einer Lehre bzw. an verschiedenen Mittel- und Hochschulen vermittelt wird. Harald Zollner hat innerhalb der Österreichischen Bundesforste bzw. innerhalb des Forstbetriebes Kärnten-Lungau den Bereich Oberkärnten und Osttirol in der Größenordnung von insgesamt 5.500 Hektar zu betreuen.
Mehr zum Thema Lehre lesen Sie unter: www.meinbezirk.at/lehre2018
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