Nach Winterpause

Die Fahrrad-Saison steht vor der Tür

Die WOCHE Gailtal sucht nach den heurigen Fahrrad-Trends und spricht mit Bike-Profi Michael Härle.

HERMAGOR, TREFFEN. Für einige scheint es gar unwirklich, dass die Fahrrad-Saison bereits Anfang Februar Fahrt aufnimmt, für Michael Härle vom Bike-Paradies Hemagor ist das aber gängiger Alltag. "Für uns beginnt die Saison immer um diese Zeit. All unsere Räder werden bei uns fertiggestellt", informiert er. Der Großteil seiner Fahrräder stammt aus Europa, wird in Kartons angeliefert und in den beiden Filialen in Hermagor und Treffen bei Villach endmontiert.

E-Bikes boomen

Bereits seit mehreren Jahren verkauft und berät der Bike-Profi die Gaitaler in Sachen E-Bikes. "In den letzten vier bis fünf Jahren hat die Nachfrage nach E-Bikes stark zugenommen." Bestand sein Angebot zunächst aus 10 bis 20 Prozent E-Bikes, so liegt der Absatz derzeit bei "über 50 Prozent". Für ihn geht der Trend klar in die E-Mobilität auf zwei Rädern.
"E-Bikes besitzen sowohl vorn als auch hinten eine Feder, daher ist ein größerer Komfort gegeben." Zusätzlich hat sich das Radfahren an sich geändert. Dank der starken Motoren können Fahrradfahrer nun Almen und Berge befahren. Das Alter der E-Bike-Fahrer hat sich auch gewandelt. "Viele junge Radler kaufen heutzutage ein E-Bike und können nun ohne Lift auf Berggipfel fahren", fügt er erklärend hinzu. Ein weiterer Grund, der die große Nachfrage an E-Bikes erklärt, ist die Tatsache, dass sich die Technik weiterentwickelt hat.

Extra für Damen

Nicht nur Elektrofahrräder liegen stark im Trend. Auch das Mountain-Bike erfreut sich nach wie vor großer Beliebtheit. "Unser Schwerpunkt bei den Mountain-Bikes liegt bei der neuen Laufradgröße von 29 Zoll, auch breitere Reifen sind sehr in Mode", fährt Härle fort. Auch spezielle Damen-Mountainbikes sind stark im Kommen. "Diese Fahrräder sind kleiner geschnitten, haben ein anderes Design und wurden extra für Damen gefertigt." Für "Radler", die lieber auf Radwegen fahren, empfiehlt der Fahrrad-Profi das Trekking-Rad, welches über eine komplette Straßenausstattung (Schutzbleche, Gepäckträger und Lichtanlage) verfügt.

Tipps vom Profi

Damit nach der Winterpause die Fahrrad-Saison unfallfrei gestartet werden kann, verrät Härle einige Tipps. Bei allen Fahrrädern rät er vor der ersten Fahrt die Reifen und Bremsen auf ihre Funktion zu testen. "Da E-Bikes Scheibenbremsen besitzen, sollte vor der ersten Ausfahrt eine Kontrolle der Bremsbeläge und -scheiben erfolgen." Auch das Fetten der Kette und die Kontrolle des Öldruckes dürfen nicht vergessen werden. Der Akku des Elektrofahrrades werde über die Winterpause ausgebaut und "sollte nicht bei Minusgraden gelagert werden".
Vorsichtig sollte man beim Kauf über das Internet sein. "Oftmals entpuppt sich das vermeintliche Schnäppchen als Totalreinfall", sagt er.
Ein E-Bike sollte – wie jedes andere Fahrrad-Modell auch – vorher Probe gefahren werden. "Nur so kann man feststellen, ob das Fahrrad auch wirklich zu einem passt."