Er „brennt“ für die Feuerwehr
Der Gailtaler Klaus Tschabuschnig leitet seit 2011 die Kärntner Landes-Feuerwehrschule.
GAILTAL (jost). Im Klagenfurter Tower des österreichischen Kompetenzzentrums für „Heißausbildung“ trifft die WOCHE den Gailtaler Klaus Tschabuschnig, der seit nunmehr sechs Jahren als Ausbildungsleiter der Kärntner Landesfeuerwehrschule tätig ist. Mit Blick auf die verschiedenen Gebäude des Atemschutz-Übungsgeländes am Areal des Kärntner Landesfeuerwehrverbandes in der Roseneggerstraße beantwortet der Vollblut-Feuerwerker die Frage nach der ursprünglichen Initialzündung für seine Berufswahl ganz bescheiden: „Hilfe von Menschen für Menschen habe ich schon als Kind in unserer Familie vorbildlich kennengelernt. Mein Vater hat diesen Gedanken bei jedem Einsatz voll engagiert gelebt. Helfen war und ist für uns immer eine Selbstverständlichkeit.“
Klare Ziele
Tschabuschnig ist daher bereits im Alter von 16 Jahren, während seiner Mittelschulzeit an der HTL Villach, der heimatlichen Orts-Feuerwehr St.Paul/Gail beigetreten, hat alle Stufen der Floriani-Karriereleiter mit viel Engagement und Begeisterung bis zum Kommandanten gemeistert und ist dort nach wie vor aktives Mitglied. Der nach der Matura in den Jahren 1997-1998 abgeleistete Militärdienst war bei Klaus Tschabuschnig durch seine Liebe zur Musik geprägt. So fällt in diese Zeit als Klarinettist bei der Militärmusik Kärnten auch die Kapellmeisterausbildung beim legendären Militärmusik-Kommandanten Sigusmund Seidl. Nebenbei war die fundierte musikalische Ausbildung am Konservatorium Klagenfurt auch die Basis für seine spätere Tätigkeit als mehrjähriger Kapellmeister bei der Gailtaler Trachtenkapelle Egg. Als stolzer Träger des Jungmusiker-Leistungsabzeichens in Gold betreibt der inzwischen 39-jährige zweifache Familienvater sein leidenschaftliches Hobby Musik derzeit als Ausgleich zu seinem anspruchsvollen Beruf.
Berufliche Weichenstellung
Tschabuschnig’s technische Schulausbildung bot ihm in den Jahren 1998 bis 2005 im Unternehmen SEZ Villach zahlreiche interessante und internationale Tätigkeiten in leitender Position im Fachgebiet maschineller Einrichtungen für die Halbleiter-Industrie. „In dieser Zeit habe ich meinen Horizont für fachliche und soziale Kompetenzen sowie für erfolgreiche Teamarbeit außerordentlich positiv und wertvoll weiterentwickeln können.“ Der berufliche Eintritt in den Kärntner Landesfeuerwehrverband (2005) war eine entscheidende berufliche Weichenstellung, die von laufenden intensiven Fachausbildungen geprägt war. Tschabuschnig: „Im Zuge der fast zweijährigen Offiziersausbildung bei der Berufsfeuerwehr Wien konnte ich etwa 800 Einsätze leiten und habe dadurch sehr viel Erfahrung für meine jetzige Tätigkeit sammeln können“.
Landesfeuerwehrschule
Die Kärntner Landesfeuerwehrschule in Klagenfurt gibt es seit 1984 am Standort Roseneggerstraße. Es ist eine Aus- und Fortbildungsstätte für das Kärntner Feuerwehrwesen. Ebenso sind dort das Landesfeuerwehrkommando sowie die Landes- Alarm- und Warnzentrale stationiert. 2008 erlangte Klagenfurt als erste Landesfeuerwehrschule Österreichs die Qualitäts-Zertifizierung nach ISO 9001. Ein Meilenstein für die Ausbildung in Kärnten. 2009 erfolgte der Bau des Atemschutzausbildungszentrums mit gasbefeuerter Anlage und Erweiterung des Übungsgeländes.
2012 folgte schließlich die Anerkennung der Landesfeuerwehrschule Kärnten als bundesweites Kompetenzzentrum für die „Heißausbildung“, mit Bestellung von Klaus Tschabuschnig zum Sachgebietsleiter, und somit fachlichen Verantwortlichen, für alle österreichischen Landesfeuerwehrschulen. Die Landesfeuerwehrschule Kärnten bietet mit über 180 unterschiedlichen Lehrveranstaltungen ein sehr breites Aus- und Weiterbildungsprogramm an. Das Themen-Spektrum umfasst neben der erweiterten Grundausbildung u. a. die Bereiche Atemschutz, Maschinisten und Technik, Schadstoffe, Wasserdienst, betrieblicher Brandschutz und Führungsausbildung. Insbesondere der Atemschutz und die sogenannte „Heißausbildung“ sind Spezialgebiete in Klagenfurt, wobei dort auch die Trainer der anderen österreichischen Landesfeuerwehrschulen sowie der Berufs- und Betriebsfeuerwehren entsprechend ausgebildet und zertifiziert werden.
Statistik
Kärnten hat insgesamt gesamt 420 Feuerwehren, davon 399 Freiwillige Feuerwehren, 20 Betriebsfeuerwehren und die Berufsfeuerwehr in Klagenfurt. Die Mitgliederzahl einschließlich Altkameraden und Jugend beträgt aktuelle 24.247 Personen, wobei auch der Frauenanteil erfreulicherweise kontinuierlich steigt. Vergangenes Jahr absolvierten über 5.300 Feuerwehrmitglieder insgesamt ca. 180 verschiedene Lehrveranstaltungen des Kärntner Landesfeuerwehrverbandes. Jährlich kommen kärntenweit etwa 600 Männer und Frauen als Neuzugänge oder als Quereinsteiger zu unseren Feuerwehren – das motiviert!
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