Schneemannfest
Lerchenhof feiert das 50.Schneemann-Fest
Bereits seit 23 Jahren steht in Hermagor alljährlich ein riesiger Schneemann.
HERMAGOR (jost). Zu Beginn der 1990er-Jahre haben die zuvor erfolgten Groß-Investitionen in den Ausbau des Skigebietes Nassfeld auch im Gailtaler Talboden bereits deutlich positive Entwicklungen ausgelöst. Die neuen Vierer-Sesselbahnen „Madritschenbahn“ und „Gartnerkofelbahn“ sowie die neue „Sonnleitenbahn“ waren damals bereits erfolgreich in Betrieb und das Nassfeld wurde Jahr für Jahr immer deutlicher spürbar ein Magnet für den Skisport.
Historie
Vor dem Hintergrund dieser Aufbruchstimmung hat die regionale Gastronomie rund um Hermagor laufend über neue, interessante Aktivitäten nachgedacht. So wurde im Jahre 1996 im Hause Lerchenhof die Idee „Schneemannfest“ als gemeinsames Fest unter Beteiligung der „Sieben Gailtaler“ geboren. Als sinnvollen Termin wählten die Veranstalter jeweils den Mittwoch der dreiwöchigen Energie-Ferien, also normalerweise drei Schneemannfeste pro Winter.
Schnee-Riese erbaut
Lerchenhof-Wirt Hans Steinwender: „Unsere landwirtschaftlichen Flächen rund um den Lerchenhof boten genug Platz für die Umsetzung dieser Idee, und gleich beim ersten Schneemannfest im Jahre 1996 gab’s sehr viel Schnee, was uns die Errichtung des etwa 13 Meter hohen Schnee-Riesen erleichterte.“
Karl Wassertheurer, damals Tourismus-Obmann: „Es war viel Arbeit, und durch die Größe des Schneemannes waren wir mit unseren Traktoren bald auf verlorenem Posten. Da hat uns erfreulicherweise die Stadtgemeinde mit Schneefräsen ausgeholfen, und die Feuerwehr Möschach hat die gesamte Verkehrs- und Parkplatz-Regelung an den Schneemannfest-Abenden übernommen.“
50. Schneemannfest
Die Veranstaltung hat recht bald großes Medien-Interesse einschließlich regelmäßige Fernseh-Berichte ausgelöst; einmal war sogar Peter Rapp mit der Sendung „Willkommen Österreich“ dabei. Köstliche Winter-Kulinarik und Getränke am offenen Feuer, mit fetziger Musik, Feuerschluckern, Tanz und diversen sonstigen Attraktionen zogen regelmässig hunderte winterfesten Gäste magisch an. Den XL-Schneemann „Leopold“ zu besuchen, war bald ein alljährliches „Muss“, sowohl für Gäste als auch für Einheimische von Kötschach bis Nötsch und vom Nassfeld bis zum Weissensee.
Daher gibt's am Mittwoch, 13. Februar 2019, das 50. Schneemannfest.
Alleingang
Durch die positive Entwicklung des Wintertourismus im Tal war es für die „Sieben Gailtaler“ immer schwieriger, sich gemeinsam am Fest zu beteiligen, weil ja auch in ihren eigenen Betrieben gerade zur Ferienzeit jede helfende Hand dringend gebraucht wurde. So hat es sich ergeben, dass Hans Steinwender ab dem Jahr 2000 die beliebte Winter-Veranstaltung mit seinem Team im Alleingang engagiert ausrichten musste.
Beste Kulinarik
Ab 2008 allerdings nicht mehr auf der Steinwender-Wiese östlich des Gasthofes, sondern in etwas agespeckter Aufmachung und mit etwas kleinerem Schneemann, ab jetzt „Leopold“ genannt, direkt im Innenhof des Schlössl Lerchenhof.
Und so gibt es auch beim 50. Jubiläums-Schneemannfest beim „Show-Cooking“ am alten Holz-Herd beispielsweise Schweinswangerln mit Krautsalat oder Stockbrot mit Gailtaler Almkäse, dazu hausgemachter Glühmost, Punsch sowie Gailtaler Speck-Tequila und Heisses Schneemandl. Im wohlig-warmem Lerchenhof-Restaurant wird gleichzeitig ein köstliches Viergang-Menü unter dem Thema „Schneegestöber“ angeboten.
Schneemann-Sage
Sagen und Mythen haben epochale Ereignisse seit jeher begleitet. Das ist beim Gailtaler Schneemann auf der Lerchenhof-Wiese nicht anders. Als die Hermagorer Schülerin Marion Janschitz das erste Mal ehrfürchtig vor dem 13 Meter hohen weissen Riesen stand, war sie zutiefst beeindruckt von seiner Einmaligkeit, und verfasste prompt eine vier Seiten lange Sage unter dem Titel „Trigardons Trauer“.
Lebendige Fantasie
Die Geschichte endet mit dem Satz „Das alles ist schon unendlich lange her, und heute befindet sich rund um diese Stelle die Gemeinde Hermagor, wo die Menschen immer noch jedes Jahr ein wunderschönes Fest mit einem riesigen Schneemann feiern, und sich an die unsterbliche Liebe zwischen Trigardon und Snej erinnern."
Für Interessenten liegt der Original-Text dieser Sage übrigens im Restaurant Lerchenhof zum Nachlesen auf.
Dazu die heute 28-jährige Molekular-Biologin: „Ich habe schon immer wahnsinnig viel gelesen in dem Alter, vor allem Fantasy, und da kommt man nicht darum herum, eine sehr lebendige Fantasie zu entwickeln. Wenn man dann noch gern schreibt und zur Dramatik neigt, dann passiert so etwas einfach.“
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