Wind als Baumeister von Lawinen
Die Lawinengefahr im Gailtal ist seit einigen Wochen konstant hoch, für Skitouren-Geher ist Vorsicht geboten.
"Die Lawinengefahr im Gailtail beruhigt sich einfach nicht. So steigt sie wegen der größeren Neuschneemengen in den Oberkärntner Bergen schon wieder an", sagt Ortsstellenleiter der Bergrettung Kötschach-Mauthen, Klaus Hohenwarter. In Gebieten über 1.800 Metern Seehöhe gäbe es aktuell verbreitet Lawinenwarnstufe vier.
Gefährlicher Wind
Ortsstellenleiter der Bergrettung Hermagor, Reinhold Ressi, sieht die aktuelle Situation ein wenig anders: "Grundsätzlich ist zu sagen, dass die Lawinengefahr trotz der sehr intensiven und massiven Niederschläge nicht so präsant ist, wie man vielleicht annehmen würde." Vor einem warnt er aber: Je höher und steiler das Gelände ist, desto gefährlicher ist es für Skitouren-Geher. "Die Windeinwirkungen der letzten Tagen sind der Grund dafür", so Ressi.
Triebschnee-Ablagerungen
Auch Hohenwarter stimmt dem zu. Im Gebiet der Karnischen- und Gailtaler Alpen habe es in den letzten Wochen ständig Störungen aufgrund des Neuschnees gegeben. "Dieser wird vom Wind begleitet, der oberhalb der Baumgrenze immer für frische Triebschnee-Ablagerungen sorgt", weiß der Kötschacher Ortsstellenleiter. Die noch etwas schlechte Bindung des Neuschnees an die Altschnee-Decke ist sehr gefährlich. "Mehrere Schichten Triebschnee und ein durchfeuchtetes Fundament gelten derzeit als Hauptgefahren."
Fatal: Steile Hänge
Auch Ressi rät momentan von Hängen ab, die steiler als 35 Grad sind. "Diese würde ich momentan meiden wie die Pest. Auch Hänge, die einen Rasen-Untergrund haben sind enorm gefährlich, da es durch die Schwere des Schnees leicht zu Selbstauslösungen von Lawinen kommen kann", so der Ortsstellenleiter der Bergrettung Hermagor.
Schutz für Touren-Geher
Wie kann man sich also vor den momentanen Gefahren in den Bergen schützen? "Wichtig ist die richtige Tourenplanung. Das Ziel soll entsprechend dem aktuellen Lawinenlagebericht, dem Wetter sowie der Fitness des ungeübtesten Touren-Gehers in der Gruppe ausgewählt werden", sagt Hohenwarter. Reinhold Ressi weist auch auf die Wichtigkeit der optimalen Ausrüstung und Utensilien hin.
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