Von der Pferdekutsche zum Luxusbus

Wiegele Reisen blickt auf über 100 Jahre Firmengeschichte zurück

Von der Pferdekutsche bis zum Luxusbus hat die Firma Wiegele Reisen alles mitgemacht. 

BAD BLEIBERG (aju). Schon im Jahr 1912 erhielt Firmengründer Johann Wiegele vom Hofrat der K.u.K. Monarchie die Konzession, um Personen zu befördern. Seither hat sich sehr viel getan. "Von der Monarchie zur Moderne quasi", lachen Herbert und Johannes Wiegele.

Startschuss

"Unser Urgroßvater Johann Wiegele kam aus Pogöriach in Villach nach Bleiberg und arbeitete als Postkutscher", erinnern sich die Wiegeles. Im Jahre 1911 beantragte er die Konzession zur Personenbeförderung. "Im März 1912 wurde ihm vom K.u.K. Hofrat die Konzession erteilt – der Startschuss für unser Unternehmen."

Sieben Luxusbusse

Vom reinen Linienverkehr zwischen dem Bleiberger Hochtal und Villach, dem Transport der Knappen aus dem Drau- und Gailtal bis in zu den ersten Ausflugsfahrten, überwiegend mit Bleiberger Traditionsvereinen führte der Weg der Firma bis hin zum heutigen Großunternehmen. "Später kamen erste selbst ausgeschriebene Reisen zustande, woraus sich das heutige Reisebüro entwickelte", erklärt Wiegele. Mittlerweile umfasst der firmeneigene Fuhrpark sieben Luxusreisebusse und zwei Kleinbusse. Zudem gibt es einen Reisekatalog mit über 150 Reisen zu den verschiedensten Destinationen, unter anderem auch mit einer Flugreise in die USA. 

Vierte Generation

Seit Dezember 2000 wird das Unternehmen nun bereits in der vierten Generation geführt. Die schwierigste Zeit waren allerdings vor allem die zwei Weltkriege. Im ersten wurde der Linienverkehr zeitweise sogar unterbrochen, im zweiten hingegen konnte der Betrieb durchgehend aufrechterhalten werden. Ein weiterer Schicksalsschlag folgte dann viele Jahre später. "Im Jänner 1995 mussten wir leider ein schweres Busunglück verkraften."

77. Geburtstag am Nordkap

Trotzdem überwiegen bei den Wiegeles und ihren Mitarbeitern die schönen Erinnerungen. Zum einen schätzen alle die Arbeit im Familienverband, wenn es auch manchmal schwierig ist. Zum anderen lernen sie immer viele verschiedene Menschen und Schicksale kennen und sehen auch etwas von der Welt. "Man erweiterte stetig seinen Horizont. Ein ganz besonderer Moment war für mich am 17. Juli 2017. Da feierte mein Vater während seiner 20. Nordkapreise seinen 77. Geburtstag am Nordkap-plateau und ich war mit dabei", sagt Wiegele.
Trotz des Erfolges ist die Familie immer auf dem Boden geblieben. Deshalb wünscht man sich auch die Zukunft vor allem, dass alle immer unfallfrei nach Hause kommen "und dass wir noch viele Menschen mit unseren Reisen begeistern können".