Hermagor’s „Walasco“ ist Geschichte - neue Disco ist fraglich...

Walasco anno 1990 - damals war die Welt noch in Ordnung...
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HERMAGOR (jost). „Die Walasco war für viele unserer jungen Gäste manchmal sowas wie ein zweites Zuhause, wo sie sich sehr wohl gefühlt haben“, erinnert sich „Walasco-Stof“ Christof Waldner, der die legendäre Hermagorer Bar und Discothek von 1982 bis 2014, also 32 Jahre lang. betrieben hat. Davon 18 Jahre lang gemeinsam mit seiner Frau Grazia.
Sich mit Gleichgesinnen und Freunden in der Freizeit in gemütlicher Atmosphäre zu treffen, gemeinsam bei Musik und Tanz Spaß zu haben, waren in der „Wali“, wie das In-Lokal der Wulfeniastadt liebevoll genannt wurde, beinahe vier Jahrzehnte lang die ungeschriebenen, erfolgreichen Spielregeln.

Chronik

Hermagor’s Wirte-Legende Heli Lasser war anno 1978 der erste Konzessionär und Betreiber der „Walasco“, dessen Bezeichnung sich aus den Namen Waldner und Lasser zusammensetzte. Nachdem die beiden Weißbriacher Geschäftsleute Christof und Herbert Waldner gegen Ende der Siebzigerjahre das Areal des ehemaligen Gasthofes „Schöll“ kauften, wurde von ihnen Heli Lasser als der einzig kompetente Wirt mit ausreichend „Know-How“ auserkoren, um die Novität einer Disco-Bar in Hermagor zu betreiben. Die Einschätzung der beiden Waldner-Brüder stellte sich in Kürze als goldrichtig heraus, nachdem „Heli“ mit der Walasco einen eindrucksvollen und erfolgreichen Start hingelegt hatte.
Lasser erinnert sich an die Start-Phase: „Herbert Waldner hat mir eines Tages das zuvor erworbene Schöll-Gasthaus gezeigt und gemeint: „Wir werden jetzt die Fassade ein bisserl herunterfärbeln und du stellst einen Plattenspieler hinein, dann wird’s schon irgendwie anlaufen...“
Jedenfalls hat die Walasco-Idee sofort voll eingeschlagen, das Lokal wurde sehr gut besucht, junge Leute aus dem Gailtal, aber auch aus benachbarten Talschaften waren gerne in Hermagor zu Gast. „Speziell im Sommer strömten täglich gegen Abend Karawanen von Schluga’s Camping-Gästen in die Wali“, blickt Heli Lasser (72) heute auf seine erfolgreichen Disco-Jahre zurück.

Die Ära „Stof“

Als Christof Waldner 1982 mit jugendlichen 20 Jahren das inzwischen sehr gut angelaufene Lokal in Eigenverantwortung übernahm und voll motiviert und engagiert jede Nacht an der Theke stand, hatte er auch nicht damit gerechnet, dass es schlussendlich 32 Jahre in dieser Tonart weitergehen würde. „Manchmal waren meine Frau und ich auch Seelentröster und Taxler für die jungen Gäste, doch es waren unter’m Strich schöne Jahre.“
Erst ab etwa 2005 wurden Veränderungen im Freizeitverhalten der jungen Leute bemerkbar.
Stof: „Das Angebot an Freizeitaktivitäten hat sich rasant vergrößert. Hand in Hand mit der zunehmenden Mobilität und der rasanten Entwicklung der Kommunikations-Technologien sowie der sozialen Netzwerke wie Facebook & Co gab es zahlreiche andere Freizeit-Verlockungen. Längst hatte sich die Zahl der Veranstaltungen im Jahresablauf gegenüber dem Walasco-Start Ende der Siebzigerjahre vervielfacht. Klar, dass auch alle neuen Veranstalter und Lokale wieder die Wali-Frequenz beeinflusst haben, das war eine nicht mahr aufzuhaltende Zeiterscheinung. Jedenfalls hat mich dann die Summe aller Veränderungen nach 32 Jahren dazu bewogen, ein wenig kürzer zu treten und durch meinen Walasco-Ausstieg auch endlich familienfreundlichere Arbeitszeiten zu erreichen.“
Christof Waldner betreibt seit seinem Walasco-Ausstieg das vis a vis gelegene Lokal „B111“.
Inzwischen hat auch Waldner’s Walasco-Nachfolger nach kurzer Zeit das Handtuch geworden.

Großbaustelle

Martin Waldner, Christof’s Bruder, hat inzwischen, als Besitzer des gesamten Walasco-Areals, seinen ehemaligen Supermarkt abgetragen, um ihn am gleichen Standort, aber mit geänderter Situierung, neu aufzubauen. Martin: „Nach nur fünfmonatiger Bauzeit wird der neue Spar-Markt Anfang August eröffnet. Er wird etwa 850 m2 Verkaufsläche und auch mehr Parkplätze als bisher bieten. Die Hauptzufahrt erfolgt dann direkt von der B111. Räumlichkeiten für eine Diskothek sind nicht vorgesehen. Ich habe zwar nach wie vor die Konzession dafür, aber ob ich jemals wieder eine Kellerbar oder Ähnliches aktiviere, dazu möchte ich mich derzeit nicht festlegen.“

Öffentliches Interesse?

Nachdem in der Öffentlichkeit das „Walasco-Aus“ mehrheitlich bedauert wird, hat die WOCHE auch Meinungen der Stadtpolitik eingeholt.
Bürgermeister Siegfried Ronacher: „Eine Ära des Nachlebens in Hermagor ist somit vorbei und sicherlich wird sich wieder ein Unternehmer finden, der ein derartiges Lokal
betreiben wird.“
Stadträtin Christina Ball: „Meines Wissens nach ist nur ein kleiner Kellerraum für die Apotheke geplant, ein Nachtlokal als solches gibt es im neuen Gebäude nicht mehr, bin jedoch darauf bedacht, einen neuen Standort für eine Discothek zu finden. Als Wirtschafts- und Tourismusreferentin werde ich mich persönlich dafür einsetzen!“

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