„Regnet es im Mai, ist der April vorbei“

HERMAGOR (jost) Heute, wo Smartphone&CO die Welt regieren und die Wetterdienste uns laufend online mit Prognosen versorgen, ist der „Alte Bauernkalender“, bei uns auch „Mandlkalender“ genannt, dennoch ein unentbehrlicher Begleiter für alle geblieben, die nach wie vor den überlieferten Traditionen vertrauen. Ein Muß für all jene, denen es beneidenswert gelingt, noch im Einklang mit der Natur zu leben. Dazu gehört auch Karl Wassertheurer aus Kreuth ob Hermagor. Der ehemalige Tourismusobmann und Seniorchef des Hotels „Hauserhof“ orientiert sich als Land- und Forstwirt schon seit seiner Kindheit an den untrüglichen Zeichen, die uns Sonne und Mond sowie die gesamte Natur- und Pflanzenwelt täglich liefern. Ergänzend bildhaft dargestellt sind auch die Symbole im Bauernkalender.

Der Mond lenkt
„Die Wetterprognosen für das ganze Jahr, Tierkreiszeichen, Heilige und vor allem die Mondphasen haben auch heute noch einen grossen Einfluss auf meine Arbeiten und meinen Lebensrhytmus“ verrät Wassertheurer und nennt Beispiele, bei denen der Mandlkalender bereits seinen Eltern eine wertvolle Hilfe war: „Ob beim Brennholz oder Bauholz schlägern, beim Schlachten sowie beim Ausbringen der Saat oder der Pflanzen; der "Schein", das heisst der Stand des Mondes, bestimmte schon immer den idealen Zeitpunkt. Geschlachtet wurde stets bei altem Schein, also bei abnehmenden Mond, denn das ergab, mangels nicht vorhandener technischer Hilfsmittel wie Kühlschränke usw., einen besonders haltbaren guten Speck.
Ähnlich ist es beim Holz, wo es einen grossen Unterschied macht, ob die Bäume gerade im Saft sind, oder ob das Wachstum ruht, wie hauptsächlich im tiefen Winter rund um Weihnachten.“
Und was hält der "Hauser" von den Bauernregeln? „Wie immer man darüber urteilen mag, ein Korn Wahrheit ist immer dabei, mann muss sie nur richtig zu deuten wissen..."

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