Einkaufen im 17. Bezirk
bz-Leser wollen Markt für Hernals
Nach dem Aufruf der bz hat es auch die neue Stadtregierung eingesehen: "Hernals braucht einen Markt."
HERNALS. Im Regierungsprogramm der noch jungen rot-pinken Koalition steht auf Seite 83 geschrieben: "Die Wiener Märkte sind beliebt und zu echten Grätzel-Treffpunkten geworden. Die Märkte sind ein wichtiger Faktor für Grätzelkultur und Lebensqualität in Wien."
SPÖ und Neos haben recht: Märkte sind wichtig für die Grätzel. Sie fördern das Miteinander und bringen Leben ins Viertel. Gut für Wien, schlecht für Hernals: Es gibt hier keinen Markt. Das Regierungsprogramm gibt Hoffnung. Darin heißt es weiter: "Daher wollen wir neue Märkte, vor allem in Außenbezirken und Stadterweiterungsgebieten. Das Ziel sind vier neue Marktprojekte (zum Beispiel im 11., 22. oder 17. Bezirk) bis 2025."
Dornerplatz als Favorit
Das sind gute Nachrichten für die nahezu unzählbaren Zuschriften von Hernalsern, die sich wieder einen Markt im 17. Bezirk wünschen. Vorschläge für einen geeigneten Standort gibt es genug: den Platz bei der S-Bahn-Station Hernals, den Rupertusplatz in Dornbach oder den Dornerplatz. Letzterer ist unter den Wünschen der Hernalser der klare Favorit, vermutlich auch, weil es dort schon einmal einen funktionierenden Markt gegeben hat. Dieser ist nach dem Umbau des Platzes sukzessive verschwunden. Ein herber Verlust, wie sich in der aktuell von der bz angestoßenen Diskussion herausgestellt hat.
Keine Laufkundschaft
Bemühungen, einen neuen Markt zu etablieren, hat es viele gegeben. Erst kürzlich ist eine Initiative am Standort Rupertusplatz gescheitert. "Das Feedback aus der Bevölkerung war gut. Die Infrastruktur und die Gebühren wären in einem vernünftigen Rahmen gewesen", schildert Chris Ruckenbauer vom Grätzelnetzwerk Dornbach & Neuwaldegg. Gescheitert ist es am Ende an folgenden Faktoren: Der Platz ist von der Straße aus nicht einsichtig und es gibt dort keine Geschäfte oder Lokale, daher auch kaum Laufkundschaft.
Auch am Dornerplatz ist mit immer weniger Laufkundschaft zu rechnen. Das Geschäftesterben in der Kalvarienberggasse ist auch nicht gerade förderlich. Das weiß auch Bezirksvorsteherin Ilse Pfeffer (SPÖ): "Es ist ein Frequenzproblem. Es gab schon mehrere Anläufe und die Standler haben immer schnell aufgegeben."
Trotzdem sichert Pfeffer die Unterstützung des Bezirks zu: "Durchführen können wir den Markt nicht. Wir können aber bei den Bewilligungen und beim Bewerben helfen. Wenn sich jemand findet, dann wird man versuchen, eine Einigung oder auch eine Reduzierung der Kosten zu erreichen."
Auch die politischen Mitbewerber sprechen sich auf Nachfrage durchgehend für die Etablierung beziehungsweise Neuschaffung eines Marktes in Hernals aus.
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