Sprechstunde
Frag die Hebamme im Grätzel!
Regina Zsivkovits bietet in der Gschwandnergasse 59 eine kostenlose Hebammensprechstunde an.
HERNALS. Hebamme zu sein, ist ein schöner Beruf – von leicht war aber nie die Rede. "Wir versuchen, gleichzeitig die Frau und das Kind im Blick zu haben. Das ist sehr speziell im medizinischen Bereich", sagt Regina Zsivkovits.
Die Hebamme muss es wissen. Gemeinsam mit einer Kollegin hat sie schließlich das Hebammenzentrum in der Lazarettgasse im 9. Bezirk aufgebaut. Heuer wird das 30-jährige Jubiläum begangen. Aus einer kleinen Gruppe engagierter Hausgeburtshebammen ist eine anerkannte Institution geworden.
Zsivkovits wohnt in Hernals und bietet ab 21. März eine kostenlose Hebammensprechstunde im Grätzeltreff in der Gschwandnergasse 59 an. "Die Geburtenstation im Krankenhaus Göttlicher Heiland wurde eingestellt. Daher ist es mir wichtig, für die Frauen im Bezirk da zu sein", schildert Zsivkovits ihre Beweggründe.
Als Hebamme sieht sie sich als Anlaufstelle für komplexe Fragen rund um Schwangerschaft und Geburt. "Es geht um den Geburtsort, Veränderungen im Körper, Ernährung und die Geburt selbst, auch um die Vorbereitung und die Rolle der Väter", schildert die dreifache Mutter.
Dass sie selbst die Erfahrung von drei Geburten hinter sich hat, sei hilfreich, aber keine Voraussetzung, um eine gute Hebamme zu sein. "Die Akzeptanz ist dann oft besser, aber was das Fachliche und den Umgang mit den Frauen betrifft, muss man dafür keine Kinder haben."
Angst zu haben, ist natürlich
Ein oft kontrovers diskutiertes Thema ist die steigende Kaiserschnittrate. Dazu hat Regina Zsivkovits eine klare Meinung: "Eine Vaginalgeburt ist vorzuziehen, weil sie keine Operation ist. Einen Kaiserschnitt brauchen wir, wenn er medizinisch indiziert ist. Dafür gibt es ganz klare Kriterien." Der Wunsch nach einem Kaiserschnitt sei jedenfalls zu ergründen. "Dieser kann aufgrund von Angst entstehen. Daher muss man bei der Beratung sehr vorsichtig sein. Vor diesem Vorgang kann man natürlich auch Angst haben."
Zsivkovits bezeichnet sich selbst als "Hausgeburtshebamme aus Leidenschaft". Wo ein Kind zur Welt kommen soll, ist für die 54-Jährige dennoch individuell zu betrachten: "Manche fühlen sich in einem Spital mit der Nähe zur Technik einfach besser. Andere brauchen das nicht. Der beste Ort ist immer jener, wo sich die Frau sicher fühlt."
Ein Detail, über das sich die Hebamme freut, ist die moderne Vaterrolle: "Natürlich sind auch schon vor 30 Jahren Väter bei der Geburt dabei gewesen, aber heute ist die Zahl höher. Väter suchen ihren Platz, um hilfreich zu sein. Dieses Umdenken ist sehr schön zu sehen."
Kostenlose Hebammensprechstunde mit Regina Zsivkovits
Do., 21. März, 17–18 Uhr
Grätzeltreff
Gschwandnergasse 59
Keine Anmeldung erforderlich.
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