Penzing: Blindenverband auf Inselrundfahrt
Zum Tag der offenen Türe luden verschiedene Stationen zu einer Inseltour ein.
Der Blinden- und Sehbehindertenverband veranstaltete zum siebten Mal das Fest des Auges im Louis Braille Haus in der Hägelingasse. Gleich einer Inselrundfahrt konnten dabei die einzelnen Workshopinseln unter dem Motto „Von Brille bis Braille“ besucht werden – ob Sozialberatung, Freizeitangebote, berufliche Assistenz, Beratung zu Schulungseinrichtungen oder Alltagshilfsmittel. Bei der Wellnessinsel wartete eine Schnupermassage und bei den Gesundheitsinseln eine fachärztliche Untersuchung und eine Beratung von Optiker Burger. In der Kombüse wartete ein Imbiss und in der Offiziersmesse eine Dunkelbar, um Sehenden einen Eindruck von Blindheit zu geben. Ein Unterhaltungsprogramm mit Alfons Haider rundete den Tag ab.
Hilfsmittel waren gefragt
Optiker Martin Burger: „Mit fortschreitendem Alter macht die Netzhautverkalkung Lesen unmöglich, trotz normaler Orientierung im Alltag.“ Unterstützung kann hier eine Lupenbrille oder ein Bildschirmlesegerät bieten. Burger bietet dazu einen umfassenden Beratungstermin an. Martin Tree, Pressesprecher Blindenverband BSVWNB: „Auch Handy-Apps, Smartphones und digitale Technologien bieten durch den barrierefreien Zugang vielen Blinden und Sehschwachen wertvolle Hilfe.“ Deshalb kooperiert der Verband mit seinen 1.500 Mitgliedern auch laufend mit App-Anbietern und anderen öffentlichen Stellen, um auf die Bedürfnisse von Betroffenen hinzuweisen. Akustische Ampeln oder Sprachausgabe von Suchmaschinen sind bereits erfolgreiche Umsetzungen. Tree: „Es gibt auch Ansätze, die weniger gut funktionieren, wie die in Sprache umgewandelte Farbe.“ Der Blindenverband ist die erste Ansprechstelle für Betroffene und bietet umfangreiche Sozialarbeit, berufliche Assistenz, Potenzialcheck und praktische Hilfe, um lebensfähige Fertigkeiten zu erlangen.
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