Sport-Club Trainer Robert Weinstabl zieht Bilanz
Weniger Gegentore sind Pflicht
Wiener Sport-Club-Trainer Robert Weinstabl zieht nach einer erfolgreichen Herbstsaison Bilanz.
Mit 29 Punkten auf Platz vier der Regionalliga Ost: eine zufriedenstellende Bilanz?
ROBERT WEINSTABL: Als Trainer darf man nie richtig zufrieden sein. Meine Messlatte waren 30 Punkte. Das haben wir knapp nicht geschafft.
Zwischenzeitlich gab es mit sechs Siegen in Folge eine beeindruckende Serie.
Nach unserem schwächsten Saisonspiel mit der Niederlage gegen den SC Team Wiener Linien haben wir unser System auf 4–4–2 umgestellt. Das hat bis zur Schnittpartie gegen den SC Wiener Viktoria auf Kunstrasen gut funktioniert.
Welche Auswirkungen hatte die 2:3-Niederlage?
Wir hatten schon vorher und besonders nach der Partie mit Verletzungen absoluter Stammspieler zu kämpfen. Diese Qualität hat uns im Saisonfinale natürlich gefehlt. Dennoch haben wir uns mit zwei Unentschieden zum Herbstende noch stabilisiert. Besonders erfreulich ist, dass wir einige junge Akteure – auch aus dem eigenen Nachwuchs – gut in die Mannschaft integrieren konnten.
Mit 34 erzielten Toren stellt der WSC den besten Angriff der Liga. Was ist Ihre Philosophie auf dem Platz?
Unter meinem Vorgänger Norbert Schweitzer war die Mannschaft auf Ballbesitz bedacht. Ich will Schritt für Schritt meine Ideen reinbringen und noch mehr mit Tempo in die Tiefe spielen. Das haben wir schon gut umgesetzt. Wir entwickeln uns stetig weiter, spielen offensiv und wollen gewinnen. Das ist unsere Philosophie.
Geht diese offensive Ausrichtung zulasten der Verteidigung? Mit 23 Gegentoren zählt man nicht zu den Defensivkünstlern der Liga.
Das ist sicher ein Punkt, an dem wir in der Vorbereitung für das Frühjahr ansetzen müssen und werden.
Dass Sie Norbert Schweitzer im Sommer als Trainer abgelöst haben, wurde nicht von allen Fans gutgeheißen. Wie schwierig war der Einstieg beim Wiener Sport-Club?
Heutzutage musst du als Trainer ein Chamäleon sein. Damit meine ich, dass man nicht mehr großartig viel Zeit bekommt, um seine eigene Philosophie reinzubringen. Man muss sich der Mannschaft anpassen und braucht Resultate. Das ist uns gut gelungen. Von den Fans und Medien wird man natürlich immer am Vorgänger gemessen. Das war nicht einfach, aber durch positive Ergebnisse haben wir das in den Griff bekommen.
Sie bringen einiges an Erfahrung mit. Wirkt der WSC besonders auf Sie?
Der Wiener Sport-Club ist ein sehr spezieller Verein, bei dem man mehr wahrgenommen wird. Es gibt hier außergewöhnlich tolle Fans. Das gibt einem so viel zurück. Das ist ein tolles Erlebnis, das man immer wieder haben möchte, am besten auch mit Titeln und einem Aufstieg. Bis dahin gibt es allerdings noch einiges zu tun.
Interview: Michael J. Payer
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