Hochwasserschutz für Harland kommt 2016
Mit eben abgeschlossenen Grundzusammenlegungen wurde der Grundstein für den künftigen Schutz um den Harlander Bach gelegt.
ST. PÖLTEN (jg). Die einen erzählten von binnen Minuten überfluteter Keller, die anderen berichteten von aufschwimmenden Autos – Die Geschichten, die Anwesende bei der Präsentation der abgeschlossenen Grundzusammenlegungs- und Flurbereinigungsverfahren Altmannsdorf-Zuleithen erzählten, sollen bald nur noch der Vergangenheit angehören. Denn die Maßnahmen sind die Voraussetzung für die Errichtung eines Hochwasserschutzes für den Stadtteil Harland entlang des Harlander Baches, mit dem 2016 begonnen werden soll.
Bei den letzten Hochwässern in St. Pölten war der Harlander Bach immer wieder ein neuralgischer Punkt, an dem es zu Überflutungen und Schäden im Stadtteil Harland gekommen ist. Bürgermeister Matthias Stadler hat daher die zuständigen Stellen im Magistrat beauftragt und die NÖ Agrarbezirksbehörde kontaktiert, einen wirksamen Hochwasserschutz entlang des Harlander Baches für den Stadtteil Harland herzustellen. Die Herausforderung bestand darin, dass dafür ein Flurbereinigungsverfahren erforderlich war und dabei Grundstücke von insgesamt 47 Eigentümern betroffen waren.
„Das Grundzusammenlegungsverfahren konnte nun nach vier Jahren intensiver Bemühungen abgeschlossen werden. Das Verfahren war eine gute Gelegenheit, die Lage eines Rückhaltebeckens für den Harlander Bach zu bestimmen und die dafür benötigte Grundfläche zu bekommen. Die wasserrechtliche Bewilligung für die Maßnahme liegt bereits vor und wir setzen uns für eine rasche Zusage der Landes- und Bundesförderungen ein. Mit dem Bau der Hochwasserschutzmaßnahme am Harlander Bach soll bereits 2016 begonnen werden. Dadurch besteht dann ein wirksamer Hochwasserschutz für die Harlander Bevölkerung“, ist der St. Pöltner Bürgermeister zufrieden und bedankt sich bei allen Beteiligten an dem Verfahren, insbesondere bei den betroffenen Landwirten.
Bereits 340.000 Euro investiert
Für die Errichtung des rund 4,5 Hektar großen Rückhaltebeckens beim Harlander Bach wurden von der Stadt St. Pölten bereits 290.000 Euro aufgewendet und entsprechende Grundflächen erworben beziehungsweise Entschädigungen für die Nutzungsminderung von Grundstücken ausbezahlt. Die Gesamtkosten für den Wegebau im Stadtgebiet St. Pölten im Zuge des Grundzusammenlegungsverfahrens belaufen sich auf rund 420.000 Euro. Die Stadt St. Pölten leistet dazu einen Kostenbeitrag von 20 Prozent, also rund 85.000 Euro. Davon wurden bereits etwa 50.000 Euro an die Flurbereinigungsgemeinschaft ausbezahlt. Die Stadt St. Pölten unterstützt aber auch die wasserbaulichen Maßnahmen im Flurbereinigungsgebiet, das sind vier kleinere Rückhaltebecken sowie die dazugehörenden Zu- und Ableitungsgräben, mit rund 33.000 Euro.
Die Durchführung des Flurbereinigungsverfahrens bringt darüber hinaus einen positiven Zusatzeffekt im Sinne der Naherholung: Ein neuer Wanderweg auf der obereren Geländekante des Wagram verläuft auf einer Länge von rund 940 Metern von der Castellogasse in südlicher Richtung bis zur Bachfeldgasse und wird als Erdweg hergestellt.
Auch die neu entstandenen Wege mit einer Länge von fast 6 Kilometern, davon 4 Kilometer im Stadtgebiet St. Pöltens, sollen vielfältige Sportmöglichkeiten bieten: „St. Pölten hat sich zum Ziel gesetzt 'Fittest City of Austria' zu werden. Für die sportlichen Ambitionen sind dabei die Möglichkeiten in den Naherholungsgebieten entscheidend. Mit den neuen Wegen in einer sehr anregenden Umgebung wird die Bevölkerung viel Freude haben und sie sinnvoll für die Gesundheit nutzen“, so das St. Pöltner Stadtoberhaupt.
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