"Ich sehe keinen Optimierungsbedarf"

Jan Köck von der Firma EZB freut sich über "viel Gestaltungsspielraum".
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Kulturtechniker Jan Köck lobt den Pilotcharakter des Laabenbach-Renaturierungsprojektes im "Schauberger-Areal".

NEULENGBACH (mh). Der in den 1970er Jahren übereifrig regulierte Laabenbach erhält nach den Ideen des österreichischen Naturforschers Viktor Schauberger zurzeit wieder einen naturnahen Flusslauf. Kulturtechniker Jan Köck von der ökologischen Bauaufsicht sprach mit den Bezirksblättern über das millionenschwere Renaturierungsprojekt.

Bezirksblätter: In welchem Zustand war der Laabenbach vor Projektbeginn?
Jan Köck: Bei der ökologischen Bewertung nach dem Schulnotensystem bekam der Laabenbach nur mehr einen Vierer, weil bestimmte Fischarten wie die Bachforelle und die Koppe in diesem Abschnitt zu geringe Bestände haben. Das ist ein Zeichen dafür, dass das Gewässer in seiner Ausformung nicht dem naturnahen Zustand entspricht.

Welche Maß­nah­men werden nun getroffen?
Der Laabenbach erhält mit Strukturelementen nach Schauberger wie Sichelbuhnen und Trichtern und der Herstellung einer pendelnden Niederwasserrinne im bestehenden Flussbett wieder Lebensräume, die für diese Flussart typisch sind. In den Abschnitten, in denen noch Auwald vorhanden ist, entsteht sogar ein komplett neuer Flusslauf.

Wie lange ist noch eine Baustelle am Laabenbach?
Grundsätzlich sind die baulichen Maßnahmen mit Herbst diesen Jahres abgeschlossen. Nachher gibt es noch drei Jahre lang eine Vegetationspflege.

Gibt es vergleichbare Projekte in Österreich?
Es gibt zur Zeit nur einige wenige. Das hat schon Pilotcharakter, was wir hier machen.

Was könnte man bei diesem Projekt besser machen?
Vielleicht wird man in einzelnen Bereichen einen Optimierungsbedarf feststellen, doch zum jetzigen Zeitpunkt sehe ich keinen. Die Planung läuft schon über viele Jahre, bevor es jetzt zur Umsetzung gekommen ist. So viel Gestaltungsspielraum wie hier hat man nicht oft. Den Ur-Naturzustand über den gesamten Flusslauf wird man nicht herstellen können. Aber ein guter ökologischer Zustand ist mit hoher Wahrscheinlichkeit erreichbar.

Fotoreportagen von Oswald Hicker:
Renaturierung Laabenbach hat begonnen
Expedition in die verbotene Zone

KOMMENTAR von Michael Holzmann
Die Natur ist das Maß aller Dinge

Der Mensch musste im Laufe der Jahrhunderte einiges hinnehmen. Erst machte ihm die Wissenschaft schmerzlich bewusst, dass er nicht wie bisher angenommen im Mittelpunkt der Welt lebt, sondern nur auf einer winzigen Kugel, um die sich nicht einmal alles dreht. Dann der nächste Schlag: Plötzlich behauptete ein britischer Naturforscher, dass Mann und Frau nur Produkt einer natürlichen Auswahl und nicht die "Krone der Schöpfung" seien. Als dann noch ein Wiener Arzt meinte, dass die meisten menschlichen Handlungen vom Unbewussten gelenkt werden, wurde es fast zu bunt. Der Mensch ist weder das Maß aller Dinge, noch kann er seiner beschränkten Wahrnehmung vertrauen. Daher ist es begrüßenswert, dass man sich nun wieder an der Natur orientiert und nicht die Welt nach "menschlichen Kriterien" am Reißbrett begradigt. Der Laabenbach in Neulengbach ist dafür ein guter Anfang.

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