Pielachtal: Flurschäden durch Lichtwellenprojekt
Verwüstete Felder nach Bauarbeiten entlang der Mariazellerbahn regen Landwirte auf (Text und Foto: Michael Moser).
PIELACHTAL (mm). Neben den Bahngleisen im Pielachtal wurde seit Herbst letzten Jahres viel Erdreich bewegt. Der Grund: Die Mariazellerbahn bekommt ein hochmodernes Lichtwellenleiternetz, wofür jede Menge Kabelwerk verlegt werden muss. Die Grabungen haben allerdings auch heftige Kritik bei den Anrainern heraufbeschworen. Etliche Bauern beklagen Flurschäden auf bahnnahen Feldstücken. Ein Lokalaugenschein zeigt meterlange Erdhaufen, aufgerissene Böden, Steine, die bis weit in die Grünflächen geschleudert und nicht wieder entfernt wurden. Manche Betroffene ärgern sich vor allem darüber, dass sie vor den Grabungsarbeiten nicht einmal um Erlaubnis gefragt wurden. „In den vergangenen Jahren sind Grabungen immer angekündigt worden und Schäden wurden hinterher behoben", erzählt einer der Landwirte verärgert. Ein anderer berichtet, er sei mit seiner Beschwerde abgeblitzt und habe sich daraufhin an die Landwirtschaftskammer um Hilfe gewandt.
Sanierung läuft bereits
Manfred Hellein, technischer Leiter des Glasfaserprojektes der NÖVOG, kennt die Probleme und ersucht die Betroffenen, „nicht gleich zum Richter“, also zur Landwirtschaftskammer, zu laufen, sondern sich an ihn zu wenden. Seit Aktivwerden der Bezirksblätter wurden bereits einige Flurschäden saniert. „Fehler können passieren. Die NÖVOG hat jedenfalls an die ausführenden Firmen den klaren Auftrag erteilt, nur auf Bahn-Grund zu graben“, so Hellein. Man kümmere sich laufend um etwaige von den Baufirmen verursachte Schadensfälle, was bei einem so komplexen Projekt mit vielen Beteiligten freilich nicht immer leicht sei. „Wenn ich ein Schwimmbad bauen lasse, und die Baufirma stellt es auf den Nachbargrund, dann war eben die Baufirma zu blöd.“ Dem hauptsächlich ausführenden Unternehmen „Onstage“ will Hellein aber nicht die Schuld an den Fehlern zuschreiben. Onstage-Geschäftsführer Robert Dornetshuber erklärt die späte Sanierung mit den "schlechten Wetterbedingungen." Er bedauert die "Unannehmlichkeiten durch die Bauarbeiten", der Lohn sei aber "eine perfekte Infrastruktur im Pielachtal".
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