Prozess um Fußball-Tribünen endete mit Freispruch
Zwei Österreicher sollen Pläne ihrer Ex-Firma im Wienerwald nach Südafrika verkauft haben.
Text und Foto: Ilse Probst
REGION WIENERWALD / ST. PÖLTEN (ip). Vier Millionen Euro Schaden habe eine niederösterreichische Firma erlitten, als Nachbauten von in Österreich entwickelten mobilen Tribünen bei der Fußball-WM in Südafrika verwendet wurden. Die derzeitige Firmenleitung warf einem ehemaligen Miteigentümer sowie einem leitenden Angestellten vor, Pläne und Know-how nach ihrem Ausscheiden aus dem Unternehmen an eine Firma in Südafrika verkauft zu haben.
Geheimnisverrat nicht nachweisbar
Beim Wiederaufnahmeverfahren am Landesgericht St. Pölten sprach Richter Slawomir Wiaderek die beiden Angeklagten frei (nicht rechtskräftig). Sowohl der 57-jährige Mann aus dem Wienerwald, der als geistiger Vater der Tribünenkonstruktion gilt, als auch sein 44-jähriger Mitangeklagter plädierten von Beginn des Prozesses an auf „nicht schuldig“. Ihre Erklärung, wonach die Tribünensysteme anhand von Mustertribünen, die die niederösterreichische Firma ein Jahr vor der Fertigstellung des Stadions nach Afrika geschickt hatte, von den potentiellen Auftraggebern selbst nachgebaut worden seien, wurde durch ein umfangreiches Gutachten eines Sachverständigen als „möglich“ bestätigt. Demnach habe man für den Nachbau ohne Pläne und Know-how zwar länger gebraucht, es sei jedoch in der zur Verfügung stehenden Zeit durchaus möglich gewesen.
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