Vom Traummann verprügelt
Wegen fortgesetzter Gewaltanwendung musste sich ein 35-Jähriger vor Gericht verantworten.
ST. PÖLTEN (ip). „Manchmal hatte ich Todesangst“, erzählte eine 34-jährige Frau aus dem Bezirk St. Pölten, deren Ehemann nun wegen fortgesetzter Gewaltanwendung vor Gericht landete. Verteidiger Anton Hintermeier ist überzeugt, dass es der Frau in erster Linie um entsprechende Unterhaltszahlungen nach dem derzeitigen Scheidungsverfahren geht.
"Mit Füßen getreten"
17 Jahre sei die Frau nun mit dem 35-Jährigen zusammen. In den letzten Jahren sei es aber immer häufiger zu massiven Auseinandersetzungen gekommen, besonders aggressiv sei der Beschuldigte 2011 und 2012 gewesen. „Er ist lauter und aggressiver geworden, hat mich mit Fäusten geschlagen und mit Füßen getreten“, führte das Opfer gegenüber Richterin Doris Wais-Pfeffer aus. Auf die Frage, warum sie nicht zur Polizei gegangen sei, meinte die Zeugin: „Er war mein Traummann!“
Nur zur Verteidigung
Der Angeklagte bestritt die Vorwürfe hingegen vehement. Seine Frau sei gewalttätig geworden, sie habe bei Streitereien gebissen und gekratzt, so der Mann vor Gericht. Einen Schlag auf die Nase habe er ihr nur zur Verteidigung verpasst, jedoch habe er sie weder im Bad unter Wasser getaucht, x-mal in den Bauch getreten, die Stiegen hinunter gestoßen, noch habe er ihr gedroht: „Ich räum dich weg!“
Prozess vertagt
Zum Beweis für seine Gewaltbereitschaft legte die Zeugin das Foto einer Rissquetschwunde am Bein vor, die sie beim Sturz über die Treppe erlitten habe. Es gebe auch SMS, in denen sich der Angeklagte bei ihr entschuldige. Dies müsse noch überprüft werden, erklärte Wais-Pfeffer. Sie möchte auch ein ärztliches Gutachten über eine angeknackste Rippe der Frau einholen. Der Prozess wurde daher vertagt.
(Text und Fotos: Ilse Probst)
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