Weilands "Ja" zu Religionsunterricht und einem Miteinander von Kirchen und Staat anlässlich seiner Auszeichnungsfeier
ST. PÖLTEN/NÖ (wp). Paul Weiland ist gebürtiger Steirer, wuchs im Burgenland auf, studierte in Wien evangelische Theologie, wirkte als Pressepfarrer der Evangelischen Kirche A. und H. B. in Österreich und stand dem Evang. Presseverband von 1979 bis 1998 als Geschäftsführer vor.
Im Jahre 1998 wurde er zum Superintendent der evangelisch-lutherischen Kirche Niederösterreichs mit Sitz in St. Pölten gewählt.
Landeshauptmann Erwin Pröll überreichte Weiland in einer Feier am 6. November im Landhaus das "Große goldene Ehrenzeichen" um die Verdienste der Republik Österreich, verliehen von Bundespräsident Heinz Fischer.
Weiland sei einer, der im Spannungsfeld des Alltags Glauben und Werte nicht nur hochhält sondern auch nach außen hin lebt und überzeugend vermittelt. Er fände stets klare und kluge Worte in einer Zeit in der die Fragen immer mehr und schwieriger zu beantworten seien, so der oberste Repräsentant des Landes. Weiland leiste seit Jahrzehnten wichtige seelsorgerliche Arbeit."
Pröll: "Kirchen sind Kraftquellen für das Land"
Pröll lobt zudem die gut funktionierende Ökumene im Lande Niederösterreich: "Das Zusammenstehen der Kirchen ist eine unglaubliche Kraftquelle für das Land", so der Landeshauptmann in seiner Laudatio. Für das gute Funktionieren dieser Tatsache seien Persönlichkeiten wie Weiland mitverantwortlich. "Du bist, lieber Paul, ein wertvolles Mitglied der Familie Niederösterreich", erklärt Pröll in Anwesenheit zahlreicher Würdenträger aus dem öffentlichen Leben, darunter auch zahlreiche geistliche Vertreter aus der römisch katholischen Kirche.
Weilands Dankrede
Weiland dankt in seiner Rede für die hohe Auszeichnung, und sieht dies auch als gutes Zeichen der Anerkennung für das Amt des Superintendenten und die evangelische Kirche Niederösterreichs.
Die Dimension des Glaubens im Leben
Religion als reine Privatsache zu sehen und eine strikte Trennung von Staat und Kirche, statt der jetzt gut funktionierenden Zusammenarbeit, sei der falsche Weg, meint Weiland. Es führe zu einer gesellschaftlichen Verarmung. "Denn zum Leben gehört auch die Dimension des Glaubens". Es gebe "Spirituelles und Diesseitiges", so der Superintendent, "dann kann sich Menschsein auch erfüllen."
Weilands "Ja" zum Religionsunterricht in Schulen
Eine Lanze bricht Weiland in seiner Rede auch für den Religionsunterricht in Schulen: "Das ist ein wesentlicher Beitrag für das Miteinander und alles andere als eine konfessionelle Indoktrination." Denn hier würden Werte wie Nächstenliebe und Vergebung weitergegeben. "Wenn es dieses Angebot in den Schulen nicht mehr gibt, kommt es zu einer Verarmung der Gesellschaft."
"Es läuft gut in Niederösterreich"
Weiland freut sich auch über das "gute Miteinander" der unterschiedlichen Religionsgemeinschaften in Niederösterreich: "Nur im Miteinander können wir Zeugnis in der Welt ablegen." Die Anwesenheit der vielen Repräsentanten des öffentlichen Lebens wertet Weiland auch als ein "Zeichen dass das regelmäßige Miteinander mehr als nur Arbeit" sei und ein Indikator, "dass es in Niederösterreich gut läuft."
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